Quicklink: Lesenswertes
Quicklink: Aktuell geplante Demonstrationen
Anti-Atomkraft-Organisationen fordern Last-Minute- Gespräche
Brandbrief an Schneider, Wüst und Neubaur
„Bund und Land müssen gefährliche Castor-Lawine verhindern“
Neue Protestaktionen in Ahaus am 31. August und 4. Oktober
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BUND Landesverband NRW
Pressemitteilung
Jülich/Ahaus/Düsseldorf/Münster, 12. August 2025
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Jülich und dem Münsterland sowie der BUND Landesverband NRW haben einen Brandbrief an Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD), NRW- Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) geschickt. Sie fordern darin Last-Minute-Gespräche zwischen den Beteiligten in Bund und Land über die drohenden Castor-Transporte nach Ahaus: Bereits für diese Woche werden laut NRW- SPD die Transportgenehmigungen für 152 Castoren aus Jülich sowie für weitere 38 Castoren mit hochradioaktivem und hochangereichertem Atommüll aus dem Forschungsreaktor Garching erwartet.
In dem Brief schließen sich die Organisationen der Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an, dass die Castor-Transporte „Wahnsinn“ sind, da es sich um ein Mammutvorhaben von vier bis acht Jahren über marode Autobahnen handelt – ohne jeden Sinn. Die jetzige Genehmigung des Ahauser Zwischenlagers läuft bereits 2036 aus, während das Verfahren zur Neu-Genehmigung erst 2028 beginnt.
Janna Dujesiefken von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“ erklärt dazu: „Die jetzt geplanten Castor- Transporte nach Ahaus laufen in eine rechtlich völlig ungeklärte Situation hinein. Im schlechtesten Fall käme der letzte Transport aus Jülich oder Garching nach den Berechnungen der SPD erst in 2033 in Ahaus an – drei Jahre später müsste dann das hiesige Zwischenlager womöglich selbst geräumt werden – doch wohin eigentlich? Der Ausgang einer Neugenehmigung für Ahaus ist völlig offen, da die jetzige Lagerhalle zu den ältesten der Republik mit den dünnsten Wänden zählt. Daran konnten auch „Härtungen“, die ihrerseits zu neuen Problemen geführt haben, nichts ändern.“
In der Sache hat sich rund um die Weiterlagerung der rund 300.000 hochradioaktiven Brennelementekugeln in Jülich in den letzten 15 Jahren nichts getan, da Bund und Land NRW niemals ernsthaft über nachhaltige Lösungen für die Lagerung des Atommülls verhandelt haben. „Die Atommüll-Verschiebung dient keinerlei sachlichem Zweck, sondern ist einzig und allein das Ergebnis der fehlenden Gesprächsbereitschaft zwischen Bund und Land sowie dem Wunsch der Atommüllverursacher in Jülich, ihr Erbe loszuwerden. Solange die eigentliche Endlagerfrage nicht geklärt ist, ist es widersinnig, Atommüll von einem Zwischenlager ins nächste zu transportieren“, so Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ in Jülich. „Auch hinsichtlich der aktuellen Sicherheitslage provoziert es geradezu sicherheitsrelevante Zwischenfälle, wenn über einen so langen Zeitraum hochradioaktiver Atommüll in großen Polizeikonvois über die Autobahnen des Landes transportiert wird.“
Jens Dütting vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen kommentiert: „Die GdP hat zu 100 Prozent recht, wenn sie von „Aufgabe ohne Sinn“ und „Wahnsinn“ spricht. Es heißt immer, dass die „demokratische Mitte“ dieses Landes miteinander gesprächsfähig bleiben müsse, um sachlich nachhaltige, praktische Lösungen zu erarbeiten. Von dieser Gesprächsfähigkeit und vom Willen, gemeinsam sachliche Lösungen herbeizuführen, ist in der Castor-Frage leider nichts zu sehen.“
Die Anti-Atomkraft-Organisationen fordern deshalb NRW-Ministerpräsident Wüst, Bundesumweltminister Schneider und NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur auf, unverzüglich aufeinander zuzugehen und dann auch das Bundesfinanzministerium und Bundesforschungsministerium einzubinden, da diese maßgeblich die Entscheidungsgremien und die Finanzierung der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) beeinflussen. Nur so können gemeinsam und konstruktiv Schäden von der Gesellschaft abgewendet, unnötige Risiken minimiert und Prozesse und Entscheidungen transparent getroffen werden.
In dem Brief fordern die Organisationen zudem, das Verfahren für die Transportgenehmigungen auszusetzen, um den Gesprächen politischen Raum zu ermöglichen. Außerdem fordern sie von der NRW-Landesregierung, die beiden in Frage stehenden Grundstücke für den Neubau eines Zwischenlagers in Jülich sofort und kostenlos der zuständige JEN zu übereignen, um die bisherige gegenseitige Blockade zu überwinden. Die Initiativen erneuern auch ihre Einladung an die drei Spitzenpolitiker:innen aus Bund und Land, sich in Jülich und Ahaus im Gespräch den Fragen der Bürger:innen zu stellen.
Zugleich rufen die Initiativen zu verstärkten Protesten auf: Am 31. August findet um 14 Uhr ein außerordentlicher Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus statt, am 4. Oktober ist eine große Demonstration in der Ahauser Innenstadt geplant.
Einladung des Bundesumweltministers nach Ahaus wegen drohender Castor-Transporte
BI begrüßt parteiübergreifende Initiativen von Abgeordneten aus dem Münsterland –
Gespräche müssen aber auch mit Finanz- und Forschungsministerium stattfinden!
Pressemitteilung der BI vom 31.07.2025
Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ begrüßt die Initiative zweier Bundestagabgeordneter aus dem Münsterland, Bundesumweltminister Carsten Schneider nach Ahaus einzuladen, um mit ihm und Betroffenen über Alternativen zu den drohenden Atommüll-Transporten aus Jülich nach Ahaus zu sprechen. Die Abgeordneten Jan-Niklas Gesenhues (Grüne) und Mareike Hermeier (Die Linke) hatten sich letzte Woche parteiübergreifend zu dieser Initiative entschlossen. Die BI würde es auch begrüßen, wenn sich weitere Abgeordnete aus der Region diesen Bemühungen anschließen würden.
Allerdings: Wenn die angestrebten Gespräche zum Erfolg führen sollen, müssen zeitnah weitere Gespräche stattfinden. Denn der Bundesumweltminister hat nur begrenzten Einfluss auf die möglichen Alternativen: Der Neubau einer zeitgemäßen Zwischenlagerhalle in Jülich selbst kann nur von der dortigen Entsorgungsgesellschaft JEN in die Wege geleitet werden. Und deren Aufsichtsrat wird dominiert von anderen Bundesministerien: denen für Finanzen sowie für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Die aber weigern sich bisher unter Berufung auf wenig seriöse Kostenrechnungen, die nötigen Schritte für einen Neubau in Jülich zu genehmigen. Hier müssten dringend die notwendigen Gespräche geführt werden. Wenn die Bundestagsabgeordneten aus der Region hierbei aktiv würden, hätte dies die volle Unterstützung der BI.
Veranstaltung mit Vladimir Slyviak am 2. Juli: Nachlese
Trotz Gewitters und großer Hitze hatten sich am letzten Mittwoch (2. Juli) zahlreiche Zuhörer/innen auf den Weg ins Dorothee-Sölle-Haus gemacht, um an der Infoveranstaltung der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ mit dem alternativen Nobelpreisträger Vladimir Slyviak aus Russland teilzunehmen.
Im ersten Teil stellte dieser via Powerpointpräsentation seinen Werdegang dar: Gründung der ältesten unabhängigen Umweltorganisation Ecodefense in Kaliningrad, Kampf gegen den Neubau von Atomkraftwerken, Kampf gegen Umweltverschmutzung durch Kohlekraftwerke in Sibirien und später Verhinderung weiterer russischer Atomkraftwerke in Südafrika. Zudem erinnerte er an die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Ahauser BI im Jahre 2010: Damals wurden erfolgreich die geplanten und irrsinnigen Transporte des Atommülls aus Dresden-Rossendorf von Ahaus nach Majak verhindert.
Einschneidend waren danach für ihn ab 2014 die Repressionen des russischen Staates gegen ihn als Staatsfeind.
Im zweiten Teil beantwortete er dann zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Besonders interessant war, dass er zwar als „ausländischer Agent“ eingestuft worden war, trotzdem aber in Russland 2021 die Verleihung des alternativen Nobelpreises gemeldet wurde. Zum Schluss erzählte er noch ganz nebenbei, dass ihm als „ausländischer Agent Nr. 980“ eigentlich nicht erlaubt sei, diesen Vortrag zu halten, auch nicht im Ausland.
Danach gab es donnernden Applaus für ihn und seinen Übersetzer Matthias Eickhoff aus Münster.
Castor-Entscheidung liegt jetzt beim Bundesumweltminister
Politisches Zeitfenster für Gespräche muss nun genutzt werden!
„Castor-Transporte auf Autobahnen sind enormes Risiko“
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"e.V.
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BUND NRW e.V.
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Nach der gestrigen Ankündigung des Bundesamt für nukleare Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), in Kürze weitere Castor-Transporte nach Ahaus genehmigen zu wollen, fordern Anti- Atomkraft-Initiativen nun eindringlich von der NRW-Landes- und der Bundesregierung das verbleibende Zeitfenster politisch zu nutzen. Geplant sind Transporte von152 Castoren aus Jülich wie auch zunächst zwei, später dann bis zu zehn Castor-Transporte aus dem Garchinger Forschungsreaktor der TU München. „Laut BASE liegt der Ball nun bei Bundesumweltminister Schneider, bevor das BASE die Genehmigung erteilt. Schneider muss jetzt mit dem Bundesforschungsministerium schnellstmöglich die geplanten Gespräche mit der NRW- Landesregierung führen, die enorm risikoreichen Castor-Transporte über die Autobahnen stoppen und eine langfristig sichere Zwischenlagerung anstoßen“, so Jens Dütting vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. „Da muss sich endlich auch das Bundesfinanzministerium als Hauptgeldgeber für den Jülicher Atommüll bewegen, weil man versäumt hat, die Betreiber des kommerziellen Reaktors zur Rechenschaft zu ziehen. Seit 2009 versuchen die Verursacher ihren Atommüll zu Lasten anderer loszuwerden!“
Die Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW kritisieren auch die Ankündigung des BASE, Klage- Möglichkeiten durch Anordnung des sofortigen Vollzuges einschränken zu wollen. „Hier wird unnötig Druck erzeugt und es werden unverhältnismäßig die juristischen Möglichkeiten der Umweltverbände eingeschränkt, obwohl es sich um hochriskante Atommüllverschiebung handelt“, erklärt Kerstin Ciesla vom BUND NRW.
„Die Autobahnen von Garching oder Jülich nach Ahaus führen durch dicht besiedeltes Gebiet, über marode Brücken und sind in dieser Länge nicht konsequent zu sichern. Und da auch für das Ahauser Zwischenlager 2036 die Genehmigung ausläuft, ist die Atommüllverschiebung nur Augenwischerei statt Sicherheitsgewinn“, so Janna Dujesiefken von der BI Ahaus. Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ ergänzt: „Seit über zehn Jahren wird ein neues, modernes Zwischenlager in Jülich verschleppt. Das muss endlich in Angriff genommen werden, da sich die Endlagersuche noch deutlich verzögert.“
Nächsten Mittwoch, am 2. Juli, sind die Castoren zudem erneut nicht-öffentliches Thema im Wirtschaftsausschuss des NRW-Landtags. Diese Geheimhaltungs-Politik stößt auf Unverständnis – deshalb bereiten die Anti-Atomkraft-Initiativen neue Proteste vor. Sie halten an ihrem Ziel einer möglichst sicheren Atommülllagerung statt Atommüllverschiebung fest: Am Tag nach Bekanntwerden der Transportgenehmigung wird es um 18 Uhr je eine Mahnwache vor dem Forschungszentrum Jülich und dem Zwischenlager Ahaus geben.
Weitere Infos: www.bi-ahaus.de | www.sofa-ms.de | www.westcastor.org
Mittwoch, 2. Juli, 19.30 Uhr: Alternativer Nobelpreisträger zu Gast in Ahaus
Bürgerinitiative begrüßt russischen Umweltschützer
Vladimir Slivyak
Vortrag zu Putins energiepolitischen Ambitionen

Vladimir Slivyak
Copyright: Right Livelihood Foundation
Auf Einladung der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ ist am Mittwoch, 2. Juli, der international renommierte russische Umweltschützer Vladimir Slivyak in Ahaus zu Gast. Um 19.30 Uhr wird er im Dorothee-Sölle-Haus, Wüllener Straße 18, über die besorgniserregenden weltweiten energiepolitischen Ambitionen des russischen Präsidenten Vladimir Putin berichten. Slivyak ist Mitgründer von Ecodefense, der ältesten unabhängigen russischen Umweltorganisation, die sich seit Ende der 1980er Jahre intensiv gegen die weitere Nutzung der Atomkraft und von fossilen Energieträgern einsetzt. 2021 erhielt Slivyak für seine außergewöhnliche Arbeit den Alternativen Nobelpreis. Im Anschluss an den Vortrag gibt es Zeit für Fragen und zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.
2014 wurde Ecodefense von der russischen Regierung als erste Umweltorganisation auf die Liste der sogenannten „Ausländischen Agenten“ gesetzt. Diese Liste wird vom Kreml als Repressionsinstrument eingesetzt. Kurz zuvor hatte Ecodefense eine erfolgreiche Kampagne gegen den damals geplanten Bau von zwei AKW bei Kaliningrad durchgeführt. Seither haben sich die Repressionen gegen Ecodefense und alle anderen unabhängigen Umweltorganisationen dramatisch verschärft. 2021 musste Slivyak Russland verlassen, seit wenigen Wochen steht er auch persönlich auf der Kreml-Liste der „Ausländischen Agenten“.
Schon seit 2005 arbeiten die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und Emsland intensiv mit Vladimir Slivyak und Ecodefense zusammen. Zunächst ging es um die Uranmüllexporte von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland, die erst 2022 nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine gestoppt wurden. 2010 verhinderten die BI „Kein Atommüll in Ahaus“ und Ecodefense gemeinsam mit regionalen Initiativen den Abtransport von hochradioaktivem Atommüll aus Ahaus in die russische Atomanlage Majak und seit 2021 arbeiten die regionalen Initiativen zusammen mit Ecodefense daran, eine Kooperation des Brennelementeherstellers Framatome in Lingen mit dem Kreml-Atomkonzern Rosatom zu verhindern. Es gibt also viele gemeinsame Projekte.
„Wir freuen uns sehr, dass mit Vladimir Slivyak ein so renommierter Vertreter der demokratischen Umweltbewegung aus Russland nach Ahaus kommt. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Ecodefense trotz der Repressionsmaßnahmen in der Heimat weiter diese wichtige internationale Arbeit gegen neue Atomprojekte und für mehr Klimaschutz leistet. Mit der Einladung wollen wir auch explizit ein Zeichen der Solidarität setzen und hoffen auf rege Beteiligung im Publikum“, erklärte Janna Dujesiefken von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Der Abend wird von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster mitorganisiert. „Leider gibt es gerade im Energiebereich noch immer vielfältige Geschäftsbeziehungen zwischen dem Kreml und Westeuropa. Das geplante nukleare Kooperationsprojekt in Lingen ist nur ein Beispiel. Die EU handelt hier nur sehr zögerlich, weil sich zu viele Länder in der Vergangenheit abhängig gemacht haben von angeblich billiger Energie aus Russland – darunter auch Deutschland. Wir unterstützen deshalb auch die zentrale Botschaft von Ecodefense, dass es gilt, durch den Umstieg auf erneuerbare Energien diese Abhängigkeiten zu überwinden“, ergänzte Matthias Eickhoff von SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.
Aufruf zur Demonstration am 14. Juni 2025 vor dem Ahauser Rathaus
Im Wirtschaftsausschuss des Landtags NRW am 28. Mai wurde über die geplanten Castortransporten von Jülich nach Ahaus diskutiert: Die SPD warf Mona Neubaur von den Grünen als Chefin der Landesatomaufsicht Untätigkeit vor. Mona Neubaur wiederholte, dass sie als NRW-Atomaufsicht keine Handhabe hätte, weil die JEN und Bundesministerien sowie das BASE die Entscheidungen träfen.
Wer das Theater um die Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus die letzten Jahre verfolgt hat, wird einerseits feststellen, dass Frau Neubauer juristisch recht hat, andererseits aber ganz offenbar kein Interesse hatte, die Probleme zu einem öffentlichen Thema zu machen und den Verantwortlichen in Jülich und Berlin entsprechend auf die Füße zu treten! Aber klar ist auch: Die SPD hat über mehrere Jahre die NRW-Atomaufsicht geführt und seit dem Ampel-Aus führt sie auch das Bundesfinanzministerium als entscheidenden Geldgeber der JEN!
Umso überraschender war also die Ankündigung von Mona Neubaur nun gemeinsam mit Nathanael Liminski (CDU) als Chef der NRW-Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten in Berlin zu intervenieren und auch die CDU-Landtagsabgeordnete für Jülich forderte eine Lösung aus Berlin ein. Kurz vor anvisiertem Beginn der Transporte kommt also nochmal eine politische Diskussion auf. Und das ist gut so, denn Castortransporte bergen Risiken für ganz NRW und nun ist klar, auf allen politischen und behördlichen Ebenen wurde über Jahre nicht genug getan um das Atommüllproblem in Jülich vor Ort zu lösen.
Wir wollen am 14. Juni mit der Demo ernsthafte Gespräche zwischen Land und Bund einfordern, die den Fokus auf langfristige Sicherheit und nicht auf möglichst niedrige Kosten legen! Kommt um 11:30 Uhr zur Kundgebung (Gerd Schinkel macht Musik) am Ahauser Rathaus, danach drehen wir eine Demo-Runde durch die Innenstadt, um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen.
Besuchen Sie für aktuelle Infos auch den Instagram-Kanal der BI Ahaus.
Heute: Castor-Aktionstag in Ahaus (19. Mai 2025)
9 Uhr Mahnwache / 18 Uhr Kundgebung
Castor-Bauarbeiten an Kreisverkehr beginnen
Zwischenlager-Betreiber aus Jülich und Ahaus im Stadtrat
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
„Neubau von Zwischenlager in Jülich einzig vernünftige Option“
Mit einem Castor-Aktionstag am heutigen Montag, 19. Mai, in Ahaus reagieren die Anti-Atomkraft- Initiativen aus Ahaus, dem Münsterland und Jülich auf neue konkrete Vorbereitungen für den Start der 152 Castor-Transporte mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln aus dem Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Zum einen beginnt heute morgen in Ahaus der für die 130 Tonnen schweren Castor-LKW erforderliche Umbau des „Tobit“-Kreisverkehrs (Legdener Str. / Adenauerring / Schumacherring), der im Januar noch von der NRW-Landesregierung abgesagt worden war. Abends treten dann die Betreiber des Jülicher und des Ahauser Zwischenlagers, die JEN und die BGZ, gemeinsam vor dem Ahauser Stadtrat auf, um über den Stand des Castor-Verfahrens zu berichten und sich den Fragen der Öffentlichkeit zu stellen.
Aus diesen Gründen organisiert die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ zusammen mit dem Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ heute morgen in Ahaus um 9 Uhr am Tobit-Kreisverkehr eine Mahnwache. Und um 18 Uhr findet vor dem Rathaus in Ahaus vor Beginn der Ratssitzung eine gemeinsame Kundgebung statt. Die Initiativen untermauern damit ihre Forderung an die neue Bundesregierung sowie die schwarz-grüne NRW-Landesregierung nach einem sofortigen Moratorium für sämtliche Castor-Vorbereitungen.
„Der Neubau eines modernen Zwischenlagers in Jülich ist die einzig vernünftige Option. Hier wurde der hochradioaktive Atommüll erzeugt. Nur hier können die Castor-Behälter im Bedarfsfall repariert werden − und eine Endlagermöglichkeit gibt es frühestens in einigen Jahrzehnten. 152 Einzeltransporte mit enorm hohem Polizeiaufwand über die ohnehin maroden Autobahnen von NRW machen keinen Sinn. Sie gefährden nur die Öffentlichkeit und belasten die Polizei aufgrund der erheblichen Terror- und Sabotagegefahr noch stärker als bislang schon. Hochradioaktiver Atommüll gehört nicht auf die Autobahn“, erklärte Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“.
„NRW-Innenminister Reul weist auf den erheblichen Aufwand hin, die Gewerkschaft der Polizei kritisierte schon im Februar die geplante Mega-Transportserie mit dem hochradioaktiven Atommüll massiv. Die alte Bundesregierung verwies noch im April auf die bislang fehlende Verhandlungsbereitschaft der schwarz-grünen Landesregierung. Wir erwarten, dass sich die zuständige NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) umgehend mit dem neuen Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) an einen Tisch setzt und ernsthafte Verhandlungen aufnimmt“, ergänzte Felix Ruwe von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
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Lesenswertes
- Castor-Transporte Jülich-Ahaus: Brandbrief an NRW-Innenminister Reul
- Einladung zum öffentlichen Stammtisch der BI Ahaus
- 09. Oktober 2025 - Heute, 10.45 Uhr, Protestaktion vor Forschungsreaktor Garching
- Offene Fragen zur Finanzierung des Rückbaus des THTR-300 und zur Sicherung der CASTOR-Behälter in Ahaus
Stellungnahmen & Infos

- "Brandbrief 2.0" an den Ministerpräsidenten des Landes NRW H. Wüst und Ministerin M. Neubaur vom 28. August 2025
- Stellungnahme der BI “Kein Atommüll in Ahaus” zur geplanten Langzeit-Lagerung von hochradioaktiven Brennelementen in Ahaus
- Was geschieht mit den Kugel-Brennelementen aus dem stillgelegten AVR Jülich? Der aktuelle Sachstand (21.03.2025)
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Unabhängige Information zur Kritik der Atomenergienutzung: umweltFAIRaendern.de
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Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
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