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Gruß zu den Feiertagen 2025
FROHE WEIHNACHTEN - GUTEN RUTSCH -
GUTES NEUES JAHR!
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Anti-Atom-Bewegte,
… und schon wieder steht Weihnachten vor der Tür!
Die BI-Ahaus wünscht Euch frohe Weihnachten und ein erfolgreiches, starkes Jahr 2026!
Rund 300 bei Sonntagsspaziergang Atommülllager Ahaus
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Arbeitskreis Umwelt Gronau
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
BBU (Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz)
Pressemitteilung, Ahaus/Münster, 14. Dezember 2025
Anti-Atom-Organisationen fordern Castor-Absage: “Atommülltransporte sind unkalkulierbares Sicherheitsrisko“
Proteste auch in 2026:
- 18. Januar: Ahaus
- 24. Januar: Autobahn-Rasthof Bottrop
Rund 300 Menschen haben heute mit einem außerordentlichen Sonntagsspaziergang am Atommülllager in Ahaus demonstriert. Dazu hatten mehrere Anti-Atomkraft-Initiativen, der BUND NRW, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die bundesweite Anti-Atom- Organisation .ausgestrahlt aufgerufen. Die winterliche Demonstration unterstreicht die Forderung an die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung, die aktuell ab Anfang 2026 geplante Verlagerung der 152 Castor-Behälter mit dem hochradioaktiven Atommüll des Forschungszentrums Jülich ins Atommülllager Ahaus abzusagen. Stattdessen fordern die Anti-Atom-Organisationen, eine Weiterlagerung des Atommülls in Jülich zu ermöglichen und den drohenden Castor-Marathon auf den maroden Autobahnen von NRW abzuwenden. Zudem fordern sie die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau, der Brennelementefabrik Lingen und des Forschungsreaktors Garching. Auch von Garching sollen in 2026 Castoren nach Ahaus rollen.
Nach jetzigem Kenntnisstand will das Verwaltungsgericht Berlin noch vor Weihnachten über eine Eilklage des BUND NRW gegen den Sofortvollzug der Transportgenehmigung für die Jülich-Castoren entscheiden. Danach können beide Seiten noch vor das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ziehen. Am 18. Dezember wird sich zudem der Bundestag auf Antrag der Linken mit dem Thema beschäftigen. Die ersten konkreten Pläne für die Castor-Transporte Jülich-Ahaus reichen schon in das Jahr 2010 zurück.
Auf der Demo in Ahaus sprachen unter anderem die Ahauser Bürgermeisterin Karola Voß (parteilos) sowie Helge Bauer von .ausgestrahlt und Kerstin Ciesla, die stellvertretende Landesvorsitzende des BUND NRW.
„Wir haben uns auf dem Sonntagsspaziergang als Allererstes für die großartige Unterstützung bedankt, die wir in Ahaus in 2025 wieder erleben durften. Ohne den Einsatz von so vielen Menschen und Organisationen, darunter auch die Stadt Ahaus selbst, wären dieses Jahr schon die ersten Castoren gerollt. Wir erwarten nun endlich politische Einsicht in Berlin und Düsseldorf und fordern deshalb nochmals eindringlich von Bund und Land, die Bedingungen für einen dauerhaften Verbleib des Jülicher Atommülls vor Ort zu schaffen. Noch ist es nicht zu spät! Ein mehrjähriger Atommüll-Marathon auf den Autobahnen ohne jeden Sinn und Verstand muss auf jeden Fall vermieden werden“, so Janna Dujesiefken von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Angesichts der enormen Gefahren für die Bevölkerung kündigen die Organisationen für 2026 die Fortsetzung der Proteste gegen die Atommülltransporte an. So gibt es in Ahaus bereits am 18. Januar einen neuen Sonntagsspaziergang. Und am 24. Januar wird eine Demo am Autobahnrasthof Bottrop im Stadtteil Bottrop-Fuhlenbrock unmittelbar an der A2 stattfinden. Dieser neuralgische Punkt an der 170 Kilometer langen Castor-Strecke quer durch NRW von Jülich nach Ahaus ist derzeit durch eine Großbaustelle zwischen Oberhausen und Bottrop gefährlich verengt. Ein seitlicher Schutz der Castor-LKW durch Polizeifahrzeuge ist somit nicht mehr möglich.
„Schwere Unfälle auf der Autobahn wie in den vergangenen Tagen, enge Großbaustellen, marode Brücken, ein mangelhaftes Strahlenschutzkonzept, unbeherrschbare Gefahren durch Drohnen – die Liste der berechtigten Kritikpunkte an den gefährlichen Transportplänen ist lang. Die Gewerkschaft der Polizei spricht zu Recht von „Wahnsinn“. Die vorliegende Transportgenehmigung hätte niemals zum Sofort-Vollzug freigegeben werden dürfen. Zum jetzigen Zeitpunkt müssen die Weiterlagerung des Atommülls in Jülich sowie die Klärung der Endlagerfrage Priorität haben“, ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Anti-Atom-Organisationen alarmiert
Brennender Schwertransport auf Castor-Strecke und marode Brücken
„Atommülltransporte Jülich Ahaus sind unverantwortlich“
14.12., 14 Uhr: Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus
Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und Jülich sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sind alarmiert und mehr als besorgt: Der folgenreiche Brand eines Schwerlasttransporters mit umfangreichen Staus gestern am Autobahnkreuz Kaiserberg auf der A3 sowie der schwere Unfall eines Gefahrguttransporters auf der A46 bei Haan unterstreichen die enormen Gefahren, die durch Castor-Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus – quer durch NRW – drohen. Ebenfalls erschreckend sind aktuelle Meldungen zum maroden Zustand zahlloser Brücken in NRW aufgrund einer unkontrollierten Zunahme des gesamten Schwerlastverkehrs.
Die Anti-Atomkraft-Organisationen fordern deshalb angesichts der Gesamtsituation den unverzüglichen Abbruch der Vorbereitungen für den Transport von 152 Castor- Behältern mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelemente-Kugeln vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Bereits Ende 2023 hatte sich ein Probe-Transport just im Autobahnkreuz Kaiserberg verfahren, weil er laut NRW- Innenministerium den Sichtkontakt zur vorausfahrenden Polizei-Eskorte verloren hatte. Am Autobahnkreuz Kaiserberg war 2024 zudem ein Stück Autobahn abgesackt.
„Autobahnen sind gefährliche Orte: Schwere Unfälle, Großbaustellen, marode Brücken und Straßen – es kann jederzeit zu einer folgenreichen Ausnahmesituation kommen. Dazu kommen bei Atomtransporten mit hochradioaktivem Atommüll noch die Gefahren durch Drohnen. Davor warnten schon vor einiger Zeit eine Studie im Auftrag von .ausgestrahlt sowie kürzlich in der Süddeutschen Zeitung auch Sicherheitsbehörden. Deshalb fordern wir von der NRW-Landesregierung und der Bundesregierung ganz klar, auf diesen jahrelangen, hochriskanten und völlig überflüssigen Atommüll-Marathon auf den Autobahnen von NRW zu verzichten. Stattdessen muss endlich eine Weiterlagerung vor Ort in Jülich ermöglicht werden“, erklärte Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ in Jülich.
Die Organisationen rufen gemeinsam für den jetzigen Sonntag, 14. Dezember, um 14 Uhr zu einem außerordentlichen Sonntagsspaziergang am Atommülllager in Ahaus auf. Zudem fordern sie die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau, der Brennelementefabrik Lingen und des Forschungsreaktors Garching. Auch aus Garching sollen in 2026 Castoren nach Ahaus rollen. Nach bisherigem Kenntnisstand will das Verwaltungsgericht Berlin noch vor Weihnachten über einen Eilantrag des BUND NRW gegen den Sofort-Vollzug der Transportgenehmigung für die Jülicher Castoren entscheiden.
24. Januar: Castor-Demo am Autobahn-Rasthof Bottrop
„Angesichts der Gefahren für die Bevölkerung kündigen wir für 2026 die Fortsetzung der Proteste gegen die Atommülltransporte an. Konkret wird am 24. Januar eine Demo am Autobahnrasthof Bottrop im Stadtteil Bottrop-Fuhlenbrock unmittelbar an der A2 stattfinden. Dieser neuralgische Punkt an der 170 Kilometer langen Castor- Strecke quer durch NRW von Jülich nach Ahaus ist derzeit durch eine Großbaustelle gefährlich verengt. Das minimiert die Schutzmöglichkeiten für die Castor-LKW erheblich. Zudem sind die Anwohner:innen bislang überhaupt nicht informiert. Szenen wie in Kaiserberg oder Haan dürfen sich mit hochradioaktivem Atommüll nicht wiederholen“, erklärt Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Anti-Atom-Organisationen fordern neue Castor- Gespräche
“Atommüllverlagerung Jülich-Ahaus unausgereift und gefährlich“
14.12., 14 Uhr: neue Demo am Atommülllager in Ahaus
Die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und Jülich sowie der BUND NRW kritisieren scharf, dass sowohl die Bundesregierung wie auch die NRW- Landesregierung an den unausgereiften und gefährlichen Plänen für die Verlagerung der 152 Castor-Behälter mit dem hochradioaktiven Atommüll des Forschungszentrums Jülich ins Atommülllager Ahaus festhalten wollen. Laut WDR will die Transportfirma Orano nächsten Monat womöglich sogar ohne rechtskräftiges Urteil starten, obwohl NRW-Innenminister Reul (CDU) gerade erst das Gegenteil versprochen hat. Die Anti-Atom-Organisationen fordern stattdessen erneut eindringlich politische Gespräche zwischen Bund und Land, um eine Weiterlagerung des Atommülls in Jülich zu ermöglichen und den drohenden Castor-Marathon auf den maroden Autobahnen von NRW abzuwenden. Für den 14. Dezember rufen sie um 14 Uhr zu einer neuen Demo am Zwischenlager in Ahaus auf. Für den 24. Januar ist eine weitere Demo am Autobahnrasthof Bottrop an der A2 angemeldet. Dieser neuralgische Punkt ist derzeit durch eine Großbaustelle gefährlich verengt.
„Es zeigt sich immer deutlicher, dass die Verlagerungspläne für den Jülicher Atommüll nicht durchdacht und ausgereift sind. Es gibt bisher nicht einmal ein Strahlenschutzkonzept und die Lagerhalle in Ahaus ist als eine der ältesten bundesweit auch eine der am wenigsten geeigneten. Wir fordern deshalb nochmals eindringlich von Bund und Land, endlich die Bedingungen für einen dauerhaften Verbleib des Jülicher Atommülls am Ort zu schaffen. Ein mehrjähriger Atommüll- Marathon auf den Autobahnen ohne jeden Sinn und Verstand muss auf jeden Fall vermieden werden“, so Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
„Es ist ein Skandal, dass die Transportfirma Orano im Auftrag der Bundesregierung trotz unseres laufenden Klageverfahrens vor dem Verwaltungsgericht Berlin schon wieder mit dem baldigen Start der Transporte droht, bevor der Rechtsweg abgeschlossen ist. Und das bislang unveröffentlichte Strahlenschutzkonzept sowie die nun angekündigten neuen Probetransporte belegen, dass die vorliegende Transportgenehmigung niemals zum Sofort-Vollzug hätte freigegeben werden dürfen. Wir sehen uns in unserem Klageverfahren bestätigt“, erklärte Kerstin Ciesla, stellvertretende Landesvorsitzende des BUND NRW.
24. Januar: Castor-Demo an Autobahn-Großbaustelle Bottrop
„Wir arbeiten derzeit konsequent an einer Ausweitung der Proteste ins Ruhrgebiet, wo sehr viele Menschen ohne ihr Wissen jahrelang von diesen völlig unnötigen und gefährlichen Atommülltransporten betroffen sein werden. Der Autobahnabschnitt Oberhausen Bottrop auf der A2 ist dabei aufgrund der Großbaustelle ein− offensichtliches Nadelöhr für die Castor-Transporte, da die Fahrbahnverengung keine seitliche Abschirmung der Castor-LKWs durch Begleitfahrzeuge möglich macht. Zudem muss das Tempo des Atom-Konvois gedrosselt werden. So eine Baustelle ist ein sicherheitstechnischer Alptraum. Deshalb werden wir in Bottrop am 24. Januar direkt an der Autobahn demonstrieren und die Anwohner:innen informieren“, ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Am 14. Dezember startet um 14 Uhr zum Jahresabschluss der außerordentliche Advents-Sonntagsspaziergang am Atommülllager in Ahaus-Ammeln. Um 13.45 Uhr wird es dazu einen kostenlosen Shuttle-Bus vom Bahnhof in Ahaus geben. Weitere Proteste sind in Vorbereitung.
Mehr Geld - weniger Sicherheit
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
BUND NRW e.V.
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Pressemitteilung
Ahaus, Gorleben, Jülich, 24.11.2025
„BIs in Ahaus & Gorleben lassen sich nicht für dumm verkaufen“
Anti-Atomkraft-Initiativen in Ahaus und Gorleben sind empört. Grund dafür ist, dass der Ahauser Bundesabgeordnete Jens Spahn (CDU) bei den Verhandlungen zum Staatshaushalt durchsetzen konnte, dass die beiden Kommunen mit den ältesten Atommüll-Zwischenlagern ab 2026 höhere Ausgleichszahlungen erhalten. Ahaus und Gorleben bekommen dann laut Münsterland Zeitung jährlich zwei Millionen von der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ).
Nach Ansicht der Anti-Atomkraft-Initiativen verhindert die Bundesregierung seit Jahren, dass in Jülich der Neubau einer zeitgemäßen Lagerhalle für die 152 Castor-Behälter in Angriff genommen wird und begründet dies mit den Kosten. Bald sollen die Castoren aus Jülich nach Ahaus gebracht werden. Kerstin Ciesla vom BUND NRW und Marita Boslar vom Aktionsbündnis Stop Westcastor erklären: „Das ist doch eine Milchmädchen-Rechnung, es soll Geld für den Zwischenlager-Neubau und Betrieb in Jülich gespart werden, gleichzeitig gehen für Jahrzehnte Millionen Euro mehr an Gorleben und Ahaus - und die Polizeikosten für die Castortransporte werden beim Kostenvergleich nicht mitgerechnet. Wir bleiben dabei: Sicherheit muss Vorrang haben – besonders bei finanzpolitischen Taschenspielertricks. Atommüll muss dort, wo er sich momentan befindet, möglichst sicher gelagert werden – auch in Jülich.“
Jens Spahn verschweige, dass die beiden Lagerhallen in Ahaus und Gorleben die ältesten Zwischenlager in Deutschland sind. Für beide läuft 2034 bzw. 2036 die Genehmigung aus. „Es wird trotz der Alterung der Behälter und trotz neuer Bedrohungsszenarien einfach eine verlängerte Genehmigung für die nächsten Jahrzehnte, bis ein Endlager existiert, geplant,“ so Wolfgang Ehmke von der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. „Das Vorgehen von Jens Spahn erinnert an die dunkelsten Zeiten der Gorleben-Geschichte, als mit den sogenannten „Gorleben-Geldern“ die Akzeptanz für die Atommülllager erkauft werden sollte.“
„Diese Atommülllager entsprechen nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik“, erklärt Felix Ruwe von der BI Ahaus. „Beide Hallen haben mit Abstand die dünnsten Deckenkonstruktionen. In Lubmin soll deswegen extra ein Neubau mit 1,8m Deckenstärke errichtet werden. Die Risiken der Langzeitlagerung von Atommüll werden durch diese Zahlungen nicht geringer! Wir verlangen optimal mögliche Sicherheit zu jeder Zeit und das Verbot von Atommüllverschiebungen“. Die dünnen Decken werden seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kritisiert, ursprünglich auch innerhalb der Bundes-Atomaufsicht wie z. B. Spiegel schon 2001 berichtete.
Die Bürgerinitiativen und der BUND NRW setzen sich weiter gegen die unsinnige Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus zur Wehr. Gemeinsam rufen die Initiativen zur nächsten Demonstration, einem adventlichen Spaziergang am 14.12.2025 um 14 Uhr vor dem Ahauser Atommülllager, auf. Am Tag X, wenn der Castor rollen soll, sind Proteste um 18 Uhr vor dem Forschungszentrum Jülich und in Ahaus am Bahnhof geplant.
Weitere Infos/ Quellen:
- www.westcastor.org, www.bund-nrw.de, www.bi-luechow-dannenberg.de
- https://www.muensterlandzeitung.de/ahaus/atommuell-transporte-ahaus-termin- unbekannt-stadt-bekommt-mehr-geld-2026-w1108439-9001808563/
- https://www.bi-luechow-dannenberg.de/2025/10/30/fundstueck-der-woche/#more-40621
- https://www.bi-luechow-dannenberg.de/kontakt/unser-widerstand/gorleben-gelder/
Castor-Transporte Jülich-Ahaus: Brandbrief an NRW-Innenminister Reul
„Hat Innenminister Öffentlichkeit belogen?“
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Jülich und dem Münsterland haben einen Brandbrief mit zahlreichen Fragen an NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) geschickt. Darin beziehen sie sich auf seine Aussage in der „Rheinischen Post“ vom 6. November, dass nicht die Polizei über Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus entscheide, sondern „aktuell müssen Gerichte entscheiden, wie es weitergeht.“ Doch die NRZ meldete am Montag, dass die Transportfirma Orano NCS „ausdrücklich“ nicht auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin warten wolle. Angeblich solle schon nächste Woche der erste Castor-Konvoi rollen. Das geht aber nur in Abstimmung mit der NRW-Polizei unter Aufsicht des NRW-Innenministeriums. Vor dem Verwaltungsgericht geht es um die Eilklage des BUND NRW gegen den Sofort-Vollzug der Transportgenehmigung. Das Gericht kündigte laut Deutscher Presse Agentur eine Entscheidung „spätestens im Dezember“ an und man gehe davon aus, dass „bis dahin kein Transport erfolgen wird.“
Die Initiativen fragen Reul dazu: „Was ist nun richtig? Gilt Ihre Zusage vom 6. November, erst die Gerichte entscheiden zu lassen, oder wollen Sie nun doch das Verwaltungsgericht Berlin einfach übergehen? Haben Sie womöglich die Öffentlichkeit mit dem obigen Zitat sogar bewusst getäuscht, während Sie der Polizei schon grünes Licht für einen Einsatz noch vor der Gerichtsentscheidung gegeben haben? (…) Ihre persönliche Glaubwürdigkeit als Minister, der sich in besonderem Maße um rechtsstaatlich korrektes Verhalten in NRW zu kümmern hat, steht auf dem Spiel.“
Die Anti-Atomkraft-Initiativen fordern vom NRW-Innenminister eine Klarstellung und fragen ihn zudem unter anderem, ob es derzeit noch Gespräche zwischen der NRW-Landesregierung und der Bundesregierung gebe. Auch wollen sie wissen, ob das Innenministerium einen belastbaren Plan zur möglichen Abwehr von Kampfdrohnen über den auf den NRW-Autobahnen weithin sichtbaren Castor-Konvois entwickelt hat oder ob Reul im Ernstfall sogar den Einsatz der Bundeswehr zum Schutz der Castor-Kolonnen erwägt. Zudem fragen sie, ob die Kritik der Gewerkschaft der Polizei wegen eines fehlenden Strahlenschutzkonzepts für die begleitenden Polizist:innen berechtigt ist.
„Wir sind einfach nur entsetzt: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und seine Stellvertreterin Mona Neubaur (Grüne) verweigern jedes Gespräch mit der Bevölkerung. Und wenn der Innenminister jetzt den Eindruck zulässt, er wolle sich auch über laufende Gerichtsverfahren hinwegsetzen, dann wird klar, dass den Befürwortern der Castor-Transporte die Argumente ausgegangen sind. Die Gewerkschaft der Polizei hat mit ihrer Kritik vollkommen recht – Atommülltransporte von A nach B ohne eine Klärung der Endlagerfrage sind eine „sinnlose Mammutaufgabe“ und damit „Wahnsinn“,“ erklärte Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich.
„Wir unterstützen weiterhin die Klage des BUND NRW gegen diesen Castor-Wahnsinn und fordern von der NRW-Landesregierung, sämtliche polizeilichen Vorbereitungen sofort abzubrechen. Stattdessen müssen endlich auf höchster Ebene politische Gespräche mit der Bundesregierung geführt werden, um eine Weiterlagerung des Atommülls in Jülich zu ermöglichen. Nur das ist vor dem Hintergrund der völlig ungelösten Endlagerfrage eine sicherheitspolitisch vertretbare Lösung. Atommülltransporte verschärfen die massiven Probleme und sind unberechenbar,“ ergänzte Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Unterdessen treiben die Anti-Atomkraft-Initiativen ihre Planungen für Proteste gegen die Castor- Transporte voran: Am Tag X1, dem Tag des ersten Castor-Transports, wird es jeweils um 18 Uhr in Jülich vor dem Forschungszentrum eine Kundgebung sowie in Ahaus ab Bahnhof eine Demo geben. Am 14.12. ist ein großer Advents-Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus geplant. Auch am Tag nach der Verkündung des Verwaltungsgerichts-Urteils wird es in Jülich und Ahaus spontane Mahnwachen geben. Weitere Proteste sind in Vorbereitung.
NRZ: 1. Castor Jülich-Ahaus schon im November
BUND-Klage vor Verwaltungsgericht Berlin soll ausgehebelt werden
Anti-Atomkraft-Initiativen entsetzt – Proteste geplant
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Pressemitteilung, Ahaus/Jülich, 17. November 2025
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Jülich und dem Münsterland sind entsetzt über die Recherchen der NRZ, wonach die Sicherheitsbehörden in NRW offensichtlich mit Billigung der schwarz-grünen Landesregierung planen, den ersten Castor-Transport von Jülich nach Ahaus noch im November rollen zu lassen. Dies soll „ausdrücklich“ ohne die noch ausstehende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin über eine Eilklage des BUND gegen den Sofort-Vollzug der Transportgenehmigung erfolgen.
„Noch Anfang des Monats hatte NRW-Innenminister Reul (CDU) in der „Rheinischen Post“ auf die Gerichtsentscheidungen verwiesen. Will er sich jetzt wirklich einfach über den Rechtsweg hinwegsetzen und ohne Not die größte Transportserie für hochradioaktiven Atommüll in der Geschichte der Bundesrepublik auf den maroden Autobahnen von NRW beginnen? Wir sind entsetzt, dass ein solches Vorgehen überhaupt erwogen wird. Auch die massive und berechtigte Kritik der Gewerkschaft der Polizei soll hier beiseitegeschoben werden. Wir erwarten von Ministerpräsident Wüst (CDU) ein Machtwort, dass der Rechtsweg zunächst ausgeschöpft wird, ohne Fakten zu schaffen. Wüst hatte Ende August erklärt, er könne auf „jeden Castor gut verzichten“. Genau dafür muss er jetzt eintreten“, so Hartmut Liebermann von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen verweisen erneut auf die akute Gefahr von Drohnen-Angriffen sowie andere gravierende Sicherheitsgefahren. Auch die vielbeschworenen Alternativrouten gibt es nicht. Eine Fahrt über die A44 und dann die A46 von Jülich nach Neuss sowie ab Oberhausen über die A3/A2 und dann die A31 nach Ahaus ist alternativlos. Auch die Rheinquerung ist aufgrund des Gewichts der Castor-LKW eigentlich nur über die A52 von Kamp-Lintfort nach Oberhausen möglich. Und da all dies selbst bei Bündelung auf drei Castoren pro Konvoi insgesamt 51-mal stattfinden soll, bietet es bislang ungeahnte Möglichkeiten für eine Gefährdung der Transporte.
„Die Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus bringt keinen Sicherheitsgewinn – da es noch lange kein Endlager gibt. Wir fordern deshalb erneut die Weiterlagerung des Atommülls in Jülich und den Neubau eines Zwischenlagers hier vor Ort. Dazu braucht es eine politische Lösung zwischen Bund und Land. Wer den Atommüll produziert, muss auch die Verantwortung für die Entsorgung übernehmen. Wir werden deshalb gemeinsam mit den Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland auf die Straße gehen und hier am Forschungszentrum Jülich protestieren“, erklärte Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich.
„Offensichtlich rennt den Befürwortern der Castor-Transporte im Forschungszentrum Jülich sowie in der Bundes- und Landesregierung die Zeit davon. Gute Argumente haben sie auch nicht mehr, sonst würden sie das Gerichtsverfahren in Berlin abwarten wollen. Gefährliche Atommülltransporte werden nicht besser oder sicherer, wenn sie im Hauruck-Verfahren bei Nacht und Nebel durchgezogen werden sollen. Deshalb rufen wir zu Protesten auf“, ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Am Tag X1, dem Tag des ersten Castor-Transports, wird es jeweils um 18 Uhr in Jülich vor dem Forschungszentrum eine Kundgebung sowie in Ahaus ab Bahnhof eine Demo geben. Am 14.12. ist ein großer Advents-Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus geplant. Auch am Tag nach der Verkündung des Verwaltungsgerichts-Urteils wird es in Jülich und Ahaus Mahnwachen geben. Weitere Proteste sind in Vorbereitung.
Weitere Infos:
www.bi-ahaus.de, www.westcastor.org, www.sofa-ms.de
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Lesenswertes
Stellungnahmen & Infos

- "Brandbrief 2.0" an den Ministerpräsidenten des Landes NRW H. Wüst und Ministerin M. Neubaur vom 28. August 2025
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- Was geschieht mit den Kugel-Brennelementen aus dem stillgelegten AVR Jülich? Der aktuelle Sachstand (21.03.2025)
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Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
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