Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und seine nukleare Entsorgungsgesellschaft (JEN) wollen ihren Atommüll nach Ahaus bringen. Es geht um ca. 300 000 abgebrannte Kugelbrennelemente (Kugel-BE) aus dem stillgelegten Versuchsreaktor AVR. Diese befinden sich in 152 Castor-Behältern. Ab 2024 sollen dann also 152 Straßen-Transporte von Jülich nach Ahaus stattfinden. Eine Testfahrt ohne Behälter hat bereits stattgefunden. Die Transporte sollen durchgedrückt werden, obwohl alles dafür spricht, die Kugel-BE in Jülich zu belassen. Denn die für deren spätere Endlagerung notwendigen Konditionierungs- Maßnahmen können in Ahaus gar nicht entwickelt und durchgeführt werden. Vielmehr ist und bleiben dafür JEN und FZJ verantwortlich. Die aber wollen sich dieser Verantwortung entziehen.

Dagegen rührt sich Widerstand – in Ahaus, aber auch landesweit und sogar in Jülich selbst. Unter dem Motto „Atommüll-Verschiebung ist keine Entsorgung – wir stellen uns quer!“ ruft die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ jetzt zu einer ersten Protestkundgebung auf. Sie findet am kommenden Sonntag, den 20. August, im Zentrum von Ahaus (am „Mahner“) statt. Beginn ist um 14 Uhr. Die BI hofft auf rege Teilnahme aus Ahaus und Umgebung. Es werden aber auch Delegationen der Jülicher Bürgerinitiativen sowie des Aktionsbündnisses Münsterland gegen Atomanlagen erwartet. Auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat die Teilnahme eines Vorstandsmitglieds angekündigt.

Eine detailliertere Auflistung der Gründe, die gegen die Verbringung des Jülicher Atommülls nach Ahaus sprechen, finden Sie im nachfolgenden Aufruf zu der Kundgebung.

 

2024: 152 Castor-Transporte mit Atommüll aus Jülich nach Ahaus?

Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und seine nukleare Entsorgungsgesellschaft (JEN) wollen ihren Atommüll nach Ahaus bringen. Es geht um ca. 300 000 abgebrannte Kugelbrennelemente (Kugel-BE) aus dem stillgelegten Versuchsreaktor AVR. Diese befinden sich in 152 Castor-Behältern. Ab 2024 sollen dann also 152 Straßen-Transporte von Jülich nach Ahaus stattfinden. Eine Testfahrt ohne Behälter hat bereits stattgefunden.

FZJ und JEN erwarten noch in diesem Jahr die Transportgenehmigung und wollen dann schnellstmöglich mit dem Abtransport nach Ahaus beginnen,

obwohl

  • die Kugel-BE aus Jülich nicht endlagerfähig sind, sondern vorher abgereichert und konditioniert werden müssen,
  • das Verfahren dafür erst noch entwickelt werden muss, wofür JEN und FZJ allein verantwortlich sind,
  • weder Entwicklung noch Durchführung dieses Verfahrens in Ahaus möglich sind, aus technischen wie auch rechtlichen Gründen,
  • demzufolge irgendwann erneut 152 Transporte zurück nach Jülich oder an einen anderen Ort nötig wären,
  • die NRW-Landesregierung laut Koalitionsvertrag gegen den Transport nach Ahaus und für einen Lagerneubau in Jülich ist,
  • die Landesregierung für den Erwerb eines Grundstücks in Jülich die finanziellen Mittel im Landeshaushalt 2023 zur Verfügung gestellt hat,
  • die Stadt Ahaus laut einstimmigen Ratsbeschluss gegen die Verbringung des Jülicher Atommülls nach Ahaus ist,
  • Klagen der Stadt Ahaus und eines Bürgers gegen die Einlagerung des Jülicher Atommülls in Ahaus eingereicht worden sind,
  • sogar der Bürgermeister von Jülich dafür ist, dass die Kugel-BE in Jülich bleiben!

Wir sagen: Atommüll-Verschiebung ist keine Entsorgung!

Atommüll aus Jülich? Nicht mit uns – wir stellen uns quer!

 

Wir rufen auf zu einer ersten

Protestkundgebung
am Sonntag, dem 20. August, 14 Uhr
im Zentrum von Ahaus (am „Mahner“).

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