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Pressemitteilung

BI fordert endgültige Absage der CASTOR-Transporte

Nach dem Bundesforschungsministerin Schavan sich vorstellen kann, dass die Brennelemente aus dem Forschungsreaktor bis auf Weiteres in Jülich bleiben, hat sich für die BI ein Hoffnungsschimmer aufgetan. Allerdings sind wir noch lange nicht auf der „sicheren Seite“. Um den Zustand zu erreichen, dass wir unseren CASTOR-Alarm zurückfahren, müssen einige grundlegende Bedingungen in der aufgeführten Reihenfolge erfüllt sein:

  1. Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) muss unverzüglich den Antrag beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für die Verlängerung der Betriebsgenehmigung für das Jülicher Lager reaktivieren. Dieser Antrag wurde bereits gestellt, aber ab Mitte 2010 vom FZJ nicht weiter verfolgt!
  2. Bundesumweltminister Röttgen sagt unverzüglich die geplanten Transporte der 152 CASTOR- Behälter von Jülich nach Ahaus ab!
  3. NRW Verkehrsminister Voigtsberger sagt alle Vorbereitungen der geplanten Transporte ab! „Wenn diese Bedingungen schriftlich bestätigt sind, dann werden wir unsere Aktivitäten zu diesem Bereich einschränken“, so Felix Ruwe, der Sprecher der BI- Ahaus. Parallel dazu sollte eine grundsätzliche Diskussion über das Gesamtkonzept der FZJ- Atommüllentsorgung zu beginnen.

Heiner Möllers, der BI-Vorsitzende, greift den Bundesumweltminister Röttgen an: „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass allein das Land NRW die Ertüchtigung des Jülicher Atommülllagers bezahlen soll. Diese Kosten sollten nach Zuständigkeit und Besitzverhältnissen aufgeteilt werden.“

Die BI führt im Anhang auf, dass der Atommüll durchaus im FZJ gelagert werden kann. Da die Technik zum fernbedienten Reparieren und auch zum endlagergerechten Konditionieren im FZJ vorhanden ist. Der Reaktorkern wird von den Energiewerken Nord (EWN) zurückgebaut und auch später entsorgt. EWN ist zu 100% im Besitz des Bundeswirtschaftsministeriums. Das Fachpersonal der EWN und des FZJ hat das Wissen und das Know-how zur Bewältigung der Problemabfälle. „Die Verschiebung des Atommülls nach Ahaus ist weder für die Gesellschaft noch für die Politik ein Gewinn. Bei jeder Reparatur müssen die Castoren zurück nach Jülich, nach 20 Jahren ist die Umverpackung des Atommülls in neue Behälter zwingend erforderlich und auch die feuersichere Einzelverpackung der Brennelementkugeln mit dem Umladen in endlagergerechte Behälter kann nur in Jülich bewerkstelligt werden. Es grenzt schon an eine milde Form von Wahnsinn, wenn jemand bei diesem Hintergrundwissen noch die Durchführung der Transporte nach Ahaus fordert“, fasst Ruwe die Situation zusammen.

 

Felix Ruwe
Pressesprecher der BI-Ahaus
weitere Infos unter Tel.: 02561 6577

 


 

Lagermöglichkeiten für CASTOR THTR/AVR Behälter im Forschungszentrum Jülich!

 

Bereits Geplant: 2045, 2075 oder später:
Bau von Entsorgungskomplex im FZJ zur fernbedienten Reak-torbehälterzerlegung mit Robotern (Halle 70 * 35 m)

 

Gelb = existent
Blau = geplant

 

Die Halle für den Reaktorkern (gelb)ist bereits fertig!
Das Bereitstellungs-/Pufferlager (blau) kann nach vorgezogener Fertigstellung als Zwischenlager für die CASTOR THTR/AVR – Behälter genutzt werden.
Der Rückbau wird mindestens noch 65 Jahre dauern (manche sprechen auch von 150 Jahren), die sog. Heißen Zellen zum Verpacken und Konditionieren der BE-Kugeln sind auch in Jülich vorhanden.
Das BfS duldet durchaus die Nutzung des FZJ- CASTOR- Lagers für weitere 3-5 Jahre! In der Zeit müsste das Bereitstellungslager fertig gestellt werden.

Jan. 2012

Aktionsbündnis STOP Westcastor (ASW)
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" e.V.
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Antiatom Initiative Oberhausen
BUND NRW

Presseerklärung zur Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW am 21.01.2012 in Oberhausen

Der Widerstand gegen Atomanlagen und Atommülltourismus in NRW wird immer breiter. Phantasievoller Aktionsfahrplan beschlossen!

 

Am Samstag, 21.01., hat in Oberhausen die Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW getagt. Mit etwa 80 Menschen, die ca. 40 verschiedene Gruppen und Organisationen vertreten, war das Treffen ausgesprochen gut besucht.

Neben zahlreichen regionalen Anti-Atomgruppen aus ganz NRW, waren auch bundesweit tätige Organisationen wie „ausgestrahlt“, „Castor schottern“, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, der BUND, Attac und Greenpeace vertreten, ebenso wie VertreterInnen der Linken und Grünen auf Landesebene.

Im Mittelpunkt der Konferenz standen die drohenden Castortransporte aus dem Atom-Forschungszentrum Jülich in das Zwischenlager Ahaus, die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Atommüll-Konditionierungsanlage der GNS in Duisburg. Darüber hinaus wurde besprochen, dass möglicherweise schon Ende März per LKW durch NRW hochradioaktive plutoniumhaltige MOX-Brennelemente aus Sellafield (GB) zum AKW Grohnde transportiert werden sollen. (MOX sind Mischoxid- Brennelemente aus der Wiederaufarbeitung, die besonders mit Plutonium und anderen langlebigen Isotopen verunreinigt sind.)

In einem gemeinsamen Aufruf riefen alle Beteiligten zum Widerstand gegen den unsinnigen und gefährlichen Atommülltourismus durch NRW auf.

Von vielen TeilnehmerInnen wurde außerdem die mangelhafte Umsetzung des Atomausstiegs in NRW bemängelt. Weder zuständige Minister, noch die regierenden Parteien hätten außer starken Ankündigungen atompolitische Erfolge zu verzeichnen. Im Gegenteil, NRW toleriert den Import von Atommüll aus allen Bundesländern, wohl wissend, dass bundesweit kein Endlager für den Müll zur Verfügung steht.

Anlässlich der geplanten Castortransporte wurde ein Aktionsfahrplan beschlossen. Gegen den vorgesehenen Probetransport von Jülich nach Ahaus wollen wir mit phantasievollen „Probeprotesten“ agieren. Am 25.02. findet unter dem Motto „Dem Castor entgegen“ ein Autobahnaktionstag statt. Von Ahaus geht es mit einem Autokonvoi nach Duisburg zur Atommüllanlage der GNS, von dort nach kurzer Kundgebung nach Jülich, wo mit einer Abschlusskundgebung die Demonstration enden wird. Schon jetzt gibt es aus zahlreichen Städten feste Anmeldungen zur Beteiligung. Parallel zur zentralen Aktion wird es weitere Protestaktionen an Autobahnen und auf Autobahnbrücken geben. In die Protestplanungen wurden auch geplante plutoniumhaltige MOX-Transporte in das AKW Grohnde (Niedersachsen) einbezogen.

Sollte die noch ausstehende Einlagerungsgenehmigung für den Jülicher Atommüll in das Ahauser Atommüll-Lager erteilt werden, wird es am folgenden Tag (G + 1) in Ahaus und Jülich Mahnwachen an den Atomanlagen geben. Weitere Informationen zum Autobahnaktionstag und zu möglichen Transportterminen gibt es auf der Internetseite: www.keincastornachahaus.de

Im Widerstand gegen die Urananreicherungsanlage Gronau und gegen die gesamte Uranindustrie gibt es folgende Termine: Am 04.02. findet in Münster die Urankonferenz statt. Neben der internationalen Beteiligung wird es Informationen zu Themen wie Gefahren des Uranabbaus, Urantransporte und Uranmunition geben, aber auch Diskussionen und Pläne für den weiteren Widerstand. Internetseite: www.Urankonferenz2012.de

Mit einer Großdemonstration am 11.03. in Gronau wollen wir an die Katastrophe von Fukushima erinnern, unter deren Folgen die Menschen noch sehr lange leiden müssen. Die Demonstration findet zeitgleich mit weiteren Großdemonstrationen, wie zum Beispiel in Brüssel, statt. Einen Monat zuvor, am 11.02., wird es bundesweit, so auch in Ahaus und Jülich, Mahnwachen geben, um zu den Fukushima-Demonstrationen zu mobilisieren.

Darüber hinaus wurde beschlossen, die Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW zur Koordination unseres gemeinsamen Widerstandes in allen Regionen von NRW noch stärker als bisher zu nutzen. Ein Folgetermin im April wurde vereinbart.

In Jülich wird es am Ostermontag einen Ostermarsch geben, da die Firma URENCO, die eng mit der Atomforschung verbunden ist, auch beim Forschungszentrum Jülich angesiedelt ist. Die Anti-Atomkraft-Bewegung in NRW steht in enger Verbindung mit der Friedensbewegung in NRW.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.urankonferenz2012.de, www.bbu-online.de, www.Antiatom-Oberhausen.de, www.westcastor.de, www.sofa-ms.de.

Telefonische Informationen:
Arbeitskreis Energie des BBU, 02562-23125.

Kontakt für die Redaktionen:
Siegfried Faust (Aktionsbündnis STOP Westcastor), 0157- 750 755 98
Willi Hesters (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen), 0151-12702596
Udo Buchholz (Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, BBU), 02562-23125
Heiner Möllers (Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“), 0176-24608632
Klaus Roll (Antiatom Initiative Oberhausen) www.antiatom-oberhausen.de

Bericht WDR Lokalzeit Ruhr am 21.01.2012
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/lokalzeit_ruhr.xml

Anlage:
Bild zur Konferenz in Oberhausen von „aaa-West“ freigegeben.
http://www.anti-atom-aktuell.de/diverses/20120121_oberhausen/20120121_landeskonferenz-oberhausen_aaa-West

Ahaus, den 13. Januar 2012

Sonntag Kundgebung der Bürgerinitiative am "BZA"

 

Der kommende Sonntagsspaziergang der BI-Ahaus findet am 15.1.2012 um 14.00 Uhr am Brennelemente Zwischenlager Ahaus statt.

Wichtigstes Thema ist der geplante Atommülltransport von Jülich nach Ahaus. Obwohl alternative Lagermöglichkeiten in Jülich zur Verfügung stehen und trotz erheblicher Transportrisiken soll der hochradioaktive Atommüll nach Ahaus verschoben werden. Die BI fordert von Bundesumweltminister Röttgen unverzüglich die Absage dieser Transporte. Es geht nicht an, dass Röttgen genau wie vor einem Jahr mit der Absage der Atommülltransporte von Ahaus nach Majak (Russland) bis zur letzten Sekunde wartet. Auch die Vorbereitung solcher Transporte ist mit erheblichen Kosten verbunden.

Ein Schwerpunkt der Kundgebung wird der Bericht über „Gezielt, falsche und unvollständige Angaben des Forschungszentrums Jülich bei der illegalen Einlagerung von Atommüll in die ASSE II bei Wolfenbüttel“ sein. „Dieses Verhalten zieht sich wie ein roter Faden durch die Entsorgungsabsichten/Aktivitäten der Jülicher Wissenschaftler“, so Felix Ruwe, der BI-Sprecher.

 

Zur Suche und Erschließung eines neuen Atommüll-Endlagers in Deutschland fordert die BI-Ahaus dringender denn je die Absage sämtlicher Atommülltransporte und ein einheitliches politisch, technisch und rechtlich gesichertes Entsorgungskonzept.

 

Felix Ruwe
02561/6577

Illegale Atommüllentsorgung - Forschungszentrum Jülich belügt bewusst seine eigenen Forschungspartner!

Der BI-Ahaus wurden Informationen zugeschickt, die ein weiterer deutlicher Beleg für die kriminellen Machenschaften bei der Jülicher Atommüllentsorgung sind.

In den Jahren 1973 bis 1978 entsorgte das Forschungszentrum Jülich (FZJ) mehr als 52.000 Brennelementkugeln illegal im Forschungsbergwerk ASSE II. Nach der "probeweisen" Einlagerung stellten die Betreiber der ASSE, die Helmholtz-Gemeinschaft München, eine deutliche Grenzwertüberschreitung von C-14 (Kohlenstoff-14) und sogar eine 1000-fache Überschreitung des Wertes für Tritium fest! Die Jülicher Forscher konterten damals lapidar, dass sie diese Werte damals gar nicht messtechnisch erfassen konnten. Aber genau das war gelogen – ein Protokoll belegt, dass die extremen Grenzwertüberschreitungen dem FZJ sehr wohl bekannt waren. So bedrängt, ließen sich die Jülicher Verantwortlichen schon im Jahr 2010 zu einer "Nachmeldung" der tatsächlichen Werte bewegen.

"Der BI-Ahaus war schon immer bekannt, dass Atommüllentsorgung ein schmutziges Geschäft war und ist, dass die eigenen Forschungspartner bewusst belogen werden, um sich des ungeliebten Atommülls zu entsorgen, zeigt die ganze Skrupellosigkeit der Jülicher Verantwortlichen. Was will man mehr von echten Forschungspartnern? - Jülich ist übrigens auch Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft", so Felix Ruwe, der BI-Pressesprecher.

In Ahaus befürchtet man natürlich auch, dass die FZJ-Angaben zu den 300.000 Brennelementkugeln geschönt sind, um den ungeliebten Atommüll so schnell wie möglich abzuschieben.

"Wenn der Bundesumweltminister, die Bundesforschungsministerin, die Ministerpräsidentin des Landes NRW und weitere zuständige Minister auf Tauchstation gehen und insgeheim die Transporte vorbereiten, dann wird die BI-Ahaus mit ihren Bündnispartnern und erstmalig mit der Unterstützung aller Ahauser die Transporte verhindern", konstatiert Heiner Möllers, der BI-Vorsitzende.

Felix Ruwe

Tel: 02561 6577
oder: 0171 / 793 792 6
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Ahaus, den 6. Januar 2012

Pressemitteilung

Die Sicherheit der Ahauser wird noch in entsprechenden Nebenbestimmungen geregelt werden!

 

Mit solchen und allgemein oberflächlich gehaltenen Bemerkungen und Antworten versucht das Bundesumweltministerium die Fragen der BI-Ahaus zu beantworten. Die BI hatte am 11. Dezember vergangenen Jahres dem Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen sieben Fragen zu den geplanten Atommülltransporten vom Forschungszentrum Jülich (FZJ) zum Brennelemente Zwischenlager Ahaus (BZA) geschickt.

„Die Fragen hat ein Mitarbeiter des BMU bearbeitet aber nicht präzise beantwortet! Dieses Schreiben kann den Ahausern und Münsterländern nur noch größere Sorgen bereiten. Es gibt nur Hinweise auf später zu verwirklichende Optionen, wird aber in keiner Weise dem Risiko der geplanten Atommüllverschiebung gerecht“, so Felix Ruwe, der Sprecher der BI-Ahaus.

„Außerdem wird kein Ende bzw. kein zuverlässiger Zeitplan für die Zwischenlagerung des Atommülls genannt. Unter solchen Voraussetzungen wird unser Widerstand gegen die Transporte noch energischer“, konstatiert Heiner Möllers in einer ersten Bewertung.

Die BI besteht nach wie vor auf der Absage der Transporte, und hat den Bundesumweltminister erneut aufgefordert, die Fragen präzise, wissenschaftlich und technologisch einwandfrei und pressetauglich zu beantworten!

 

Felix Ruwe
BI-Ahaus

Tel.: 02561 / 6577
oder : 0171 / 793 792 6

 


 

Hintergrund: Fragen und Positionen der BI-Ahaus

 

Ahaus, den 11.12.2011

An den Bundesminister für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit
Dr. Norbert Röttgen
11055 Berlin

 

Sehr geehrter Herr Dr. Röttgen,

als Sprecher der BI-Ahaus möchte ich Ihnen persönlich einige Fragen zu den beabsichtigten Atommülltransporten vom Forschungszentrum Jülich (FZJ) zum Brennelemente Zwischenlager Ahaus (BZA) stellen, um deren rechtsverbindliche und sehr präzise Beantwortung wir Sie bitten.

Wir sind Ihnen dankbar, dass Sie vor einem Jahr, wenn auch sehr spät, unsere Position zu den geplanten Atommülltransporten von 18 CASTOR MTR-2 Behältern von Ahaus nach Majak übernommen haben, die dann zur Absage der Transporte führten. Unsere damalige Entscheidung für den Verbleib des Atommülls in Ahaus ist uns sehr schwer gefallen, bereitet uns heute erhebliche technische Probleme und birgt ein großes Risiko für Ahaus. Aber glauben Sie uns, wir haben sehr gute Argumente gegen die Atommülltransporte von 152 CASTOR THTR/AVR Behältern vom FZJ nach Ahaus.

Fragen:

  1. Sind die CASTOR THTR/AVR Behälter zur Endlagerung von Atommüll zugelassen?
  2. Wann erlischt die allgemeine Betriebserlaubnis für den CASTOR THTR/AVR?
  3. Welche Endlagerstätte ist für die FZJ- Brennelementkugeln vorgesehen?
  4. Welche Maßnahmen sind zur endlagerfähigen Konditionierung der BE-Kugeln vorgesehen?
  5. Wo ist die Konditionierung der BE-Kugeln vorgesehen?
  6. Nach unseren Informationen müssen die BE-Kugeln (genau wie der THTR-Reaktor in Jülich) vor einer möglichen Endlagerung 50-60 Jahre in einem Zwischenlager abklingen. Die Laufzeit des BZA endet im Jahr 2036! Was ist für die noch fehlende Zwischenlagerzeit von 25-35 Jahren geplant?
  7. Im BZA gibt es keine heiße Zelle! Welche Instandsetzungs- und Reparaturmöglichkeiten für den CASTOR THTR/AVR werden vorgehalten?

 

Die BI-Ahaus ist der Ansicht:
Die Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus sind nicht zu verantworten - Kein Mensch kann die Wissenschaftler in Jülich aus ihrer Verantwortung entlassen!

Die Begründungen des Aufsichtsratsvorsitzenden des Forschungszentrums Jülich (FZJ) sowie die zugehörige Erklärung der FZJ-Pressesprecherin Dr. Anne Rother für die Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus beweisen rücksichtslose Arroganz und mangelhaftes Verantwortungsbewusstsein.

Die geplanten Transporte von 152 CASTOR THTR/AVR Behältern sind aus folgenden Gründen unverantwortlich:

  1. Das FZJ möchte den Atommüll unbedingt loswerden, obwohl der Müll in der aktuellen Form nicht endlagerfähig ist!
  2. Der Atommüll ist mit großen Mengen radioaktiv verseuchtem 14C (Kohlenstoff/14 mit einer Halbwertszeit von gut 6700 Jahren) belastet und extrem brennbar.
  3. Entweder muss der Atommüll in einem bis heute noch nicht entwickeltem Prozess mit einer chemisch komplizierten Wiederaufarbeitungschemie getrennt bzw. aufbereitet werden oder die 300.000 Brennelementkugeln müssen in sehr kleinen Gebinden feuersicher neu verpackt werden.
  4. Die CASTOR THTR/AVR Behälter sind zur Endlagerung nicht zugelassen! D.h. bevor der Atommüll in ein Endlager kommt, muss er auf jeden Fall neu verpackt werden. Das ist zur Zeit nur in Jülich möglich. Dort sind noch die Vorrichtungen zum fernbedienten Handhaben der Brennelemente vorhanden. Außerdem sind die verantwortlichen Wissenschaftler und Techniker, die diese Prozesse abhandeln können, noch im FZJ.
  5. Wenn das FZJ sich wunschgemäß von dem Atommüll getrennt hat, ist zu befürchten, dass alle noch benötigten Einrichtungen zur notwendigen Atommüllbehandlung abgebaut werden.
  6. Da in Ahaus keine Möglichkeiten zur Reparatur defekter CASTOR Behälter vorhanden sind, muss bei jeder Störung bzw. bei möglichen Dichtungsproblemen der CASTOR zurück nach Jülich!

 

„Die Wissenschaftler haben das unselige Experiment mit dem Versuchsreaktor im FZJ begonnen. Sie tragen die Verantwortung für die endlagergerechte Konditionierung und Verpackung der 300.000 Brennelementekugeln. Für den Bund und das Land NRW gilt: Ein politisch und technologisch vernünftig geführtes Forschungszentrum kann aus dieser Verantwortung nicht entlassen werden.

Sehr geehrter Herr Dr. Röttgen, sagen Sie die geplante Atommüllverschiebung ab! Für Gespräche mit weiteren Hintergrundinformationen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

Felix Ruwe

Sprecher der BI-Ahaus
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel.: 02561 / 6577

Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

13. Januar 2012

Forschungszentrum Jülich plant Probe-Castor nach Ahaus!

- Innenminister Jäger stellt sich auf Castor-Transporte nach Ahaus ein
- Knickt Landesregierung gegenüber Bund und Forschungszentrum ein?
- "Landesregierung muss Einlagerungsstopp für Ahaus verhängen"

 

Nur zwei Tage, nachdem bekannt wurde, dass auch das Zwischenlager Ahaus laut Bundesumweltministerium nicht ausreichend gegen terroristische Angriffe geschützt ist, berichtet die Rheinische Post, dass das Forschungszentrum Jülich den Transport eines Probe-Castors von Jülich nach Ahaus plant. An dem Vorbereitungstreffen im Forschungszentrum Jülich hätten auch Vertreter des NRW-Innenministeriums und des NRW-Wirtschaftsministeriums teilgenommen. Laut Rheinischer Post lehne Innenminister Jäger den Transport der 152 "West"-Castoren zwar weiterhin ab, sagte aber weiter, dass man sich auf die Durchführung der Transporte einstellen müsse.

Die Anti-Atomkraft-Initaitiven im Münsterland sind empört über diese konkreten Castor-Vorbereitungen unter tatkräftiger Mithilfe der Landesregierung. "Öffentlich erklärt die Landesregierung immer wieder ihre vehemente Ablehnung der Castor-Transporte, doch rein praktisch arbeitet sie an der konkreten Vorbereitung mit. Knickt die Landesregierung jetzt gegenüber Bundesumweltminister Norbert Röttgen und gegenüber dem Forschungszentrum Jülich ein? Das ist absolut unverständlich, zumal die Unsicherheit des Zwischenlagers in Ahaus immer offensichtlicher wird. Selbst 10 Meter hohe Mauern können ja nicht gegen Flugzeugabstürze schützen und auf der Autobahn wären die Castoren völlig ungeschützt. Wir erwarten von der Landesregierung deshalb einen sofortigen Einlagerungsstopp für das Zwischenlager Ahaus, damit der Castor-Spuk ein Ende hat," so Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

"Der jetzige Kurswechsel der Landesregierung ist sehr beunruhigend. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft muss die Jülich-Ahaus-Castoren zur Chefsache machen, jegliche Vorbereitungen auf Landesebene sofort abbrechen lassen und gegenüber Bundesumweltminister Röttgen eine klare Linie fahren. Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland, im Rheinland und in ganz NRW werden nun mit bundesweiter Unterstützung die Protestvorbereitungen intensivieren," so Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.

Neue Anti-Atom-Proteste in Ahaus und NRW:

  • Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände rufen für Sonntag, 15. Januar, um 14 Uhr zu einem Sonntagsspaziergang am Atommülllager in Ahaus auf.
  • Am 21. Januar findet in Oberhausen eine landesweite Anti-Atom-Konferenz statt.
  • Am 25. Februar findet zwischen Ahaus, Duisburg und Jülich ein Autobahn-Aktionstag unter dem Motto „Den West-Castoren entgegen – Atommülltourismus stoppen“ statt.

 

Weitere Informationen: www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.sofa-ms.de, www.bi-ahaus.de, www.urankonferenz2012.de

 

Kontakt:
Willi Hesters, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen (Tel. 0151-12702596)
Matthias Eickhoff, SOFA Münster (0251-9720765)
Felix Ruwe BI-Ahaus 02561 / 6577

Ahaus, den 6. Januar 2012

Jülich-Ahaus-Gorleben: ein nukleares Dreieck?

 

Die geplanten Transporte von 152 CASTOR THTR/AVR Behältern aus dem Forschungszentrum Jülich nach Ahaus berühren möglicherweise auch Gorleben. Da es in Ahaus keine Möglichkeiten gibt, die über 300.000 Brennelement-Kugeln endlagergerecht zu konditionieren, verweist das Bundesumweltministerium auf die Pilot-Konditionierungsanlage in Gorleben (PKA). "Jülich – Ahaus – Gorleben: ein nukleares Dreieck?" Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg zeigt die Antwort des BMU die ganze Hilflosigkeit und Konzeptlosigkeit um Umgang mit den strahlenden Hinterlassenschaften des Nuklearzeitalters, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Gefragt hatte die BI Ahaus, die besorgt ist, dass die 152 THTR/AVR-Castorbehälter vom Forschungszentrum Jülich ins Brennelemente Zwischenlager Ahaus (BZA) verbracht werden sollen, obwohl weder die Behälter noch die Abfälle endlagerfähig sind. Dazu müssten die 300.000 Kugeln auf jeden Fall neu und feuersicher verpackt werden. In der Antwort des BMU vom 2.01.2012 heißt es wörtlich: "Die existierende Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben hat, wie sie wissen, für diese Aufgabe keine Genehmigung; sie ist jedoch grundsätzlich dafür geeignet."

Die BI Lüchow-Dannenberg unterstützt die BI Kein Atommüll in Ahaus hinsichtlich der Forderung, dass der geplante Atommülltourismus unterbunden werden muss. "Immer neue Transporte führen zu immer neuen Problemen. Wir halten es das für unverantwortlich. Solange sich in der Endlagerfrage keine Lösung abzeichnet, muss es bei der Haltung bleiben, nichts rein – nichts raus", unterstreichen die Sprecher der beiden Initiativen Felix Ruwe und Wolfgang Ehmke.

 

Felix Ruwe - 0171 793 792 6
Wolfgang Ehmke - 0170 510 56 06

 

Hintergrund:

Es handelt sich um ca.300000 tennisballgroße Graphitkugeln, die in 152 CASTOR THTR/AVR-Behältern verpackt sind, und derzeit im Forschungszentrum Jülich lagern.

  1. Das FZJ möchte den Atommüll unbedingt loswerden, obwohl der Müll in der aktuellen Form nicht endlagerfähig ist!
  2. Der Atommüll ist mit großen Mengen radioaktiv verseuchtem 14C (Kohlenstoff/14 mit einer Halbwertszeit von gut 6700 Jahren) belastet und extrem brennbar.
  3. Entweder muss der Atommüll in einem bis heute noch nicht entwickeltem Prozess mit einer chemisch komplizierten Wiederaufarbeitungschemie getrennt bzw. aufbereitet werden oder die 300.000 Brennelementkugeln müssen in sehr kleinen Gebinden feuersicher neu verpackt werden.
  4. Die CASTOR THTR/AVR Behälter sind zur Endlagerung nicht zugelassen! D.h. bevor der Atommüll in ein Endlager kommt, muss er auf jeden Fall neu verpackt werden. Das ist zur Zeit nur in Jülich möglich. Dort sind noch die Vorrichtungen zum fernbedienten Handhaben der Brennelemente vorhanden. Außerdem sind die verantwortlichen Wissenschaftler und Techniker, die diese Prozesse abhandeln können, noch im FZJ.
  5. Wenn das FZJ sich wunschgemäß von dem Atommüll getrennt hat, ist zu befürchten, dass alle noch benötigten Einrichtungen zur notwendigen Atommüllbehandlung abgebaut werden.
  6. Da in Ahaus keine Möglichkeiten zur Reparatur defekter CASTOR Behälter vorhanden sind, muss bei jeder Störung bzw. bei möglichen Dichtungsproblemen der CASTOR zurück nach Jülich!
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