• Aktionsbündnis "Stop Westcastor" Jülich
  • BI "Kein Atommüll in Ahaus"
  • Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
  • Initiative für den sofortigen Atomausstieg Münster
  • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - BUND NRW

Transportrisiko kreuz und quer an Rhein und Ruhr
Proteste nehmen Fahrt auf: Demo & Treckerkorso in Ahaus

In der Nacht vom 21. auf den 22. November soll eine weitere und letzte Castor-
Probefahrt stattfinden. Dieses Mal will die nordrhein-westfälische Atomaufsicht dabei alle
Arbeitsschritte kontrollieren. Die Testfahrt mit einem leeren Castor soll rund 170
Kilometer von Jülich über die Autobahn nach Ahaus führen. Beim vorherigen Probe-
Transport Anfang des Monats führte die Route auch durch heikle Passagen wie den
Düsseldorfer Flughafen-Tunnel (A44) und die Großbaustelle am Autobahnkreuz
Kaiserberg (A3). Ab dem Autobahnkreuz Kaiserberg führte die Probefahrt dann kreuz
und quer über die Duisburger Stadtautobahnen (A40, A59, A42) durch dicht besiedeltes
Gebiet um letztendlich wieder auf die A3 zu gelangen. Kerstin Ciesla vom BUND NRW
dazu: „Allein die risikoreiche Transportroute durch dicht-besiedeltes Gebiet zeigt den
Irrsinn der dieser angeblichen „Lösungs“-Option“.

Auch dieses Mal erwarten die Anti-Atomkraft-Initiativen wieder einen massiven
Polizeieinsatz zwischen Jülich und Ahaus – sowohl für Hin- als auch Rückfahrt. Die
mehreren Dutzend Einsatzfahrzeuge, Polizeihundertschaften sowie Sondereinsatzkräfte
und Hubschrauber dokumentieren die Rücksichtslosigkeit des Forschungszentrums
Jülich/ der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) und die Schwäche
ahnungsloser Politik. „Was wir bisher gesehen haben, war ein riesiger Zirkus, der allein
dem Zweck diente, die Hilflosigkeit von Politik und Atomaufsicht zu kaschieren“, erklärte
Felix Ruwe von der BI "Kein Atommüll in Ahaus". „Die zuständige NRW-Wirtschafts-
ministerin Mona Neubaur hat in dem peinlichen und sinnlosen Verschiebezirkus den
„Hut“ auf. Als Chefin der NRW-Atomaufsicht wäre es ihre Aufgabe, eine langfristige
Problem-Lösung vor Ort von den Verursachern des Atommülls einzufordern“, so Felix
Ruwe weiter.
Für Ahaus rufen die Anti-Atomkraft-Initiativen am Dienstag, dem 21.11.2023, zu einer
Demo auf, auch ein Trecker-Korso von Landwirten und Live-Musik sind bereits
angekündigt. Auftakt ist um 18 Uhr am „TOBIT“-Kreisel (Legdener Str., Parallelstr,
Schumacherring). Danach führt der Demozug zur Kreuzung Schuhmacherring /
Schöppinger Straße, während die Trecker einen Abstecher durch die Innenstadt fahren,
um dann wieder mit den Demonstranten zusammenzukommen.

In Jülich ist am Dienstag ab 20 Uhr eine Mahnwache vor dem Haupttor des
Forschungszentrums geplant. Für Marita Boslar vom Aktionsbündnis Stop Westcastor ist
schleierhaft, warum es in den letzten 15 Jahren nicht ein einziges Mal ein
Spitzengespräch mit allen Beteiligten gab. Dazu zählen die Bundesministerien Umwelt,
Finanzen und Forschung, das Forschungszentrum Jülich, aber auch die Städte Jülich und
Ahaus. „Mona Neubaur muss als Erstes die 2014 erteilte Räumungsanordnung für das
Jülicher Zwischenlager aufheben und dann alle Beteiligten zu einem Runden Tisch ins
Ministerium einladen. Jetzt ist die Zeit für eine Kehrtwende und einen Neuanfang!“ so
Marita Boslar.

Weitere Infos:
www.westcastor.org, www.sofa-ms.de

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