Quicklink: Lesenswertes
Quicklink: Aktuell geplante Demonstrationen
Anti-Atomkraft-Organisationen schreiben Brandbrief 2.0
Wüst und Neubaur sollen aktiv werden
„Landesregierung muss gefährliche Castor-Lawine verhindern“
31. August, 14 Uhr: Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Pressemitteilung
Ahaus/Jülich/Münster, 29. August 2025
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Jülich und dem Münsterland haben in Zusammenhang mit der drohenden größten Transportserie von hochradioaktivem Atommüll in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland einen zweiten Brandbrief an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) geschickt. Sie richten darin vier konkrete Forderungen an die NRW-Landesregierung: Erstens: Umgehende Einladung zu ernsthaften Last-Minute-Gesprächen mit der Bundesregierung und der bayrischen Staatsregierung; zweitens: Übereignung der zwei in Frage stehenden Grundstücke in Jülich an den Bund zum Bau eines neuen Zwischenlagers dort, verbunden mit der Rücknahme der Räumungsordnung für das bestehende Atommülllager; drittens: rechtliche Schritte gegen den Sofortvollzug für die 152 Castoren aus Jülich sowie Unterstützung des entsprechenden Widerspruchs des BUND beim zuständigen Bundesamt BASE sowie viertens ein umgehender Besuch in Ahaus und Jülich, um sich dem offenen Gespräch mit der Bevölkerung vor Ort zu stellen.
Für jetzt Sonntag, 31. August, rufen die Initiativen um 14 Uhr zu einem außerordentlichen Sonntagsspaziergang vor dem Zwischenlager in Ahaus-Ammeln auf. Für den 4. Oktober ist eine große Demo in der Innenstadt von Ahaus geplant. Weitere Proteste sind in Vorbereitung. Bereits am Dienstag demonstrierten 120 bis 130 Menschen spontan vor dem Zwischenlager in Ahaus. Auch in Jülich kam es zu einer spontanen Mahnwache vor dem Forschungszentrum.
In dem neuerlichen Brandbrief schließen sich die Organisationen erneut der Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an, dass die Castor-Transporte „Wahnsinn“ sind, da es sich um ein Mammutvorhaben von vier bis acht Jahren über marode Autobahnen handelt – ohne jeden Sinn. Die jetzige Genehmigung des Ahauser Zwischenlagers läuft bereits 2036 aus, während das Verfahren zur Neu-Genehmigung erst 2028 beginnt.
Janna Dujesiefken von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“ erklärt dazu: „Die jetzt geplanten Castor- Transporte nach Ahaus laufen in eine rechtlich völlig ungeklärte Situation hinein. Im schlechtesten Fall käme der letzte Transport aus Jülich oder Garching nach den Berechnungen der SPD erst in 2033 in Ahaus an – drei Jahre später müsste dann das hiesige Zwischenlager womöglich selbst geräumt werden – doch wohin eigentlich? Es gibt doch gar kein Endlager. Und wir sind in Ahaus sehr erzürnt darüber, dass sich niemand aus der Landesregierung dem offenen Gespräch mit der Bevölkerung stellt.“
„Solange die eigentliche Endlagerfrage nicht geklärt ist, ist es widersinnig, Atommüll von einem Zwischenlager ins nächste zu transportieren“, so Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ in Jülich. „Auch hinsichtlich der aktuellen Sicherheitslage provoziert es geradezu sicherheitsrelevante Zwischenfälle, wenn über einen so langen Zeitraum hochradioaktiver Atommüll in großen Polizeikonvois über die Autobahnen des Landes transportiert wird.“
Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) kommentiert: „Die GdP hat zu 100 Prozent recht, wenn sie von „Mammutaufgabe ohne Sinn“ und „Wahnsinn“ spricht. Um diesen sicherheitspolitischen Wahnsinn auf den Autobahnen zu verhindern, braucht es jetzt konzentrierte Anstrengungen der NRW-Landesregierung. Das Schweigen von Ministerpräsident Wüst und das Beschwichtigen von Wirtschaftsministerin Neubaur reichen nicht aus. Deshalb gehen wir auf die Straße.“
Den Brandbrief 2.0 an NRW-Ministerpräsident Wüst sowie an NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur finden Sie hier als Anhang zu dieser Pressemitteilung.
Wachsender Protest gegen Castor-Transporte nach Ahaus
Anti-Atom-Initiativen begrüßen Castor-Widerspruch des BUND
„BASE muss Transport-Genehmigungen auf Eis legen“
31. August, 14 Uhr: Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus
Die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland begrüßen, dass der BUND Widerspruch gegen die Transportgenehmigung für die 152 Jülicher Castoren ins Zwischenlager Ahaus und deren Sofort-Vollzug eingelegt hat. Sie begrüßen auch, dass die Stadt Ahaus rechtliche Schritte prüft und fordern vom zuständigen Bundesamt BASE bis zur Klärung der komplexen Rechtsfragen die Transportgenehmigungen auf Eis zu legen. Angesichts der jahrzehntelangen Lagerung in Jülich gibt es rein praktisch keinen Grund, den hochradioaktiven Atommüll jetzt im Hauruck-Verfahren über die Autobahnen nach Ahaus zu verfrachten. Dort läuft die Lagerungs-Genehmigung auch bereits 2036 aus!
Für den kommenden Sonntag, 31. August, rufen die Initiativen für 14 Uhr zu einem außerordentlichen Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus auf. Bereits gestern Abend versammelten sich spontan 120−130 Menschen zu einer Mahnwache vor dem Zwischenlager. Auch vor dem Forschungszentrum Jülich kam es zu einer spontanen Mahnwache.
„Wir fordern auch von der NRW-Landesregierung, sich dem Widerspruch des BUND gegen die geplanten Castor-Transporte nach Ahaus anzuschließen. Das wäre ein starkes Zeichen an die Bevölkerung in NRW, dass die schwarz-grüne Landesregierung sich an ihren eigenen Koalitionsvertrag hält und nicht tatenlos zuschaut, wie die größte Transportserie von hochradioaktivem Atommüll in der Geschichte der Bundesrepublik auf NRW zurollt. Dieser gefährliche Atommülltourismus von A nach B löst nicht die Atommüllentsorgung. Solange die Endlagerfrage nicht geklärt ist, sollte der Atommüll grundsätzlich dort verbleiben, wo er entstanden ist,“ erklärte Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Für den 4. Oktober planen die Anti-Atom-Initiativen in der Innenstadt von Ahaus eine große Demo. Weitere Proteste sind in Vorbereitung.
Die Initiativen erneuern auch ihre Einladung an die Spitzenpolitiker:innen aus Bund und Land, sich in Jülich und Ahaus im Gespräch den Fragen der Bürger:innen zu stellen.
Sonntagsspaziergang am 31. August
Die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" e.V. lädt ein zum Sonntagsspaziergang am 31. August 2025 um 14 Uhr vor dem BZA (Ammeln 59).
Scharfer Protest gegen Castor-Transporte nach Ahaus
Castor-Lawine über Autobahnen absolut unverantwortlich
Waffenfähiges Uran aus Garching ist enormes Sicherheitsrisiko
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Umweltinstitut München e.V.
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU), Gronau SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Pressemitteilung
Ahaus/Jülich/München/Bonn/Münster, 25. August 2025
Morgen (Dienstag), 18 Uhr:
Spontane Mahnwachen Zwischenlager Ahaus / Forschungszentrum Jülich
31. August, 14 Uhr: Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus
Anti-Atomkraft-Organisationen aus dem Münsterland, Jülich und München sind empört über die heutige Genehmigung für die Einlagerung und den Transport von 21 Castor-Behältern mit hoch angereicherten Uran-Brennelementen vom Garchinger Forschungsreaktor der TU München sowie über die Transportgenehmigung für die 152 Castoren aus dem Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Damit rollt auf Ahaus die größte Serie an Atommülltransporten mit hochradioaktivem Atommüll in der Geschichte der Bundesrepublik zu. Die Anti-Atomkraft-Organisationen halten diese riesige Castor-Lawine über die Autobahnen der Republik für absolut unverantwortlich und fordern von der Bundesregierung sowie den Landesregierungen in NRW und Bayern unverzüglich Gespräche, um bis zur Klärung der Endlagerfrage eine Weiterlagerung des Atommülls vor Ort zu erreichen.
Für den morgigen Dienstag, 26. August, 18 Uhr, rufen die Initiativen zu spontanen Mahnwachen vor dem Zwischenlager in Ahaus-Ammeln und dem Forschungszentrum Jülich auf. Am jetzigen Sonntag, 31. August, findet um 14 Uhr ein außerordentlicher Sonntagsspaziergang am Zwischenlager Ahaus statt und für den 4. Oktober planen die Initiativen in der Innenstadt von Ahaus eine große Demo. Weitere Proteste sind in Vorbereitung, um diesen sinnlosen, aber sehr gefährlichen Atommülltourismus zu verhindern.
Die Organisationen erinnern daran, dass der Forschungsreaktor Garching wegen erheblicher technischer Probleme seit fünf Jahren stillliegt. Zudem verschiebt sich regelmäßig die immer wieder angekündigte und von den USA aus Proliferationsgründen geforderte Umrüstung von atomwaffenfähigem, extrem hoch angereichertem Uran 235 auf niedrig angereichertes Uran. Aktuell geht die TU München dabei von den 2030er-Jahren aus. Die jetzt angekündigten Castor-Transporte dienen nach Auskunft der TU primär dem Wiederanfahren des Forschungsreaktors. Die Organisationen fordern jedoch dessen dauerhafte Stilllegung.
„Hier erleben wir Markus Söder in Höchstform: Gerne preist er die angeblichen Vorzüge der Atomkraft an, doch den daraus resultierenden hochradioaktiven und hochangereicherten Atommüll will er nach NRW abschieben. Dieses St.-Florians-Prinzip ist unverantwortlich. Wir fordern deshalb, dass NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gegenüber seinem bayrischen Amtskollegen sowie der Bundesregierung ein Machtwort einlegt und diese hochgefährlichen Atommülltransporte von München und Jülich unterbindet, so wie es im NRW-Koalitionsvertrag steht. Dieser wurde übrigens auch vom Ahauser Vorsitzenden der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, ausverhandelt. Atomwaffenfähig angereichertes Uran ist kein Spielzeug,“ erklärte Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
„Wir wenden uns auch an die neue Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU), die sowohl für den Forschungsreaktor Garching wie für den hochradioaktiven Atommüll in Jülich auf Bundesebene federführend zuständig ist. Es kann nicht sein, dass die CSU jetzt ihr Lieblingsprojekt eines laufenden Atomreaktors durchsetzt und den Atommüll dafür nach NRW abschiebt. Und für Jülich braucht es dringend eine weitere Lagerung vor Ort. Denn die Genehmigung für die Lagerung von hochradioaktivem Atommüll in Ahaus lauft auch schon 2036 aus. Wenn jetzt bis zu acht Jahre Atommüll nach Ahaus rollen soll, dann müssten am Ende eigentlich schon die ersten Atommüllbehälter aus Ahaus wieder abtransportiert werden – aber wohin konkret, wenn noch gar kein Endlager in Sicht ist? Atommülltransporte nach Ahaus laufen in eine rechtlich völlig ungeklärte Situation und machen absolut keinen Sinn. Die Gewerkschaft der Polizei hat Recht, wenn sie von „Wahnsinn“ und einer „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Polizei“ spricht,“ so Jens Dütting vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Dr. Hauke Doerk vom Umweltinstitut München e.V. erklärt: „In einem der Garchinger Castorbehälter des Typs MTR-3 befinden sich bereits mehr als 30 Kilogramm waffenfähiges Uran. Das ist mehr, als für den Bau einer Atombombe gebraucht würde. Zwar liegt das Uran in einer chemischen Verbindung vor, im Vergleich zur Anreicherung ist es aber relativ einfach, das Uran chemisch abzutrennen. Anders als die TU München behauptet, braucht es dafür keine große Wiederaufarbeitungsanlage. Das hat der Radiochemiker Professor Ami Saleh dem Umweltinstitut bereits im Jahr 1995 mitgeteilt und der international bekannte Abrüstungsexperte Frank von Hippel hat dies kürzlich bestätigt. Das Umweltinstitut fordert seit Jahrzehnten, dass der gefährliche Stoff vor Ort verdünnt und damit entschärft werden muss, statt ihn über viele hundert Kilometer quer durch Deutschland zu transportieren. Dies wäre zudem sinnvoll, um zu verhindern, dass es später im Endlager zu einer nuklearen Kettenreaktion kommen kann.“
In einem vor zwei Wochen an den Bundesumweltminister, den NRW-Ministerpräsidenten und die NRW-Wirtschaftsministerin verschickten Brandbrief fordern die Organisationen zudem, die Umsetzung der beiden Transportgenehmigungen zu Garching-Ahaus und Jülich-Ahaus auszusetzen und keinen Sofortvollzug anzuordnen, um ernsthaften und zielführenden Last-Minute-Gesprächen zwischen Bund, NRW und Bayern politischen Raum zu ermöglichen. Solange die Castoren noch vor Ort in Garching und Jülich stehen, ist es für Gespräche nicht zu spät. Die Initiativen erneuern auch ihre Einladung an die Spitzenpolitiker:innen aus Bund und Land, sich in Jülich und Ahaus im Gespräch den Fragen der Bürger:innen zu stellen.
Umfrage der BI zum Positionspapier zur Langzeitlagerung von hochradioaktivem Atommüll in Ahaus
Die BI Ahaus hat eine Umfrage unter den Kandidatenlisten und Einzelbewerbern für die Stadtratswahl in Ahaus am 14. September 2025 gestartet. Die Kandidaten und Kandidatinnen wurden nach ihrer Haltung zu dem Positionspapier der BI "Kein Atommüll in Ahaus" e. V. zur Langzeitlagerung von hochradioaktivem Atommüll in Ahaus (PDF) gefragt. Die Umfrageergebnisse, die bis zum 28. August 2025 vorliegen sollten, sollen zeitnah auf der BI-Webseite veröffentlicht werden.
An die
Listenbewerber
(durch die Listenführenden)
und Einzelbewerber
für die Wahl zum Rat der Stadt Ahaus am 14.09.2025
Ahaus, den 7. August 2025
Sehr geehrte Damen und Herren,
Das Thema „Atommüll“ beschäftigt die Ahauser Öffentlichkeit nunmehr schon seit 48 Jahren. Seit damals begleitet die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ die Entscheidungsprozesse um die Lagerung von Atommüll in Ahaus kritisch. Gegenwärtig aktuell ist vor allem die geplante Verlagerung der Brennelemente aus dem stillgelegten Hochtemperaturreaktor AVR aus Jülich nach Ahaus. Die Stadt Ahaus hat dagegen, auf einhelligen Beschluss des Stadtrates, geklagt, leider ohne Erfolg. Wir versuchen dennoch immer noch, auf politischem Weg Schritte zu unternehmen, um die drohenden 152 Castor- Transporte doch noch zu verhindern.
Unabhängig davon, ob dies gelingt oder nicht: Die Problematik der Atommüll-Lagerung in Ahaus wird weiterhin und auf sehr lange Zeit Thema für uns und für nachfolgende Generationen sein. Zwar endet die aktuelle Genehmigung für das Brennelement- Zwischenlager in Ahaus im Jahr 2036, aber die BGZ hat bereits angekündigt, eine „verlängerte Zwischenlagerung“ zu beantragen für weitere Jahrzehnte, bis ein Endlager zur Verfügung steht. Dies kann möglicherweise sogar bis ins nächste Jahrhundert dauern.
Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ hat dazu bereits vor einem Jahr in einem Positionspapier Stellung bezogen. Das Papier hatten wir damals auch den bis jetzt im Ahauser Stadtrat vertretenen Parteien und Wählergruppen zur Kenntnis zugeleitet. Reaktionen darauf haben wir bis jetzt nicht erhalten. Für die Ahauser Öffentlichkeit dürfte es aber von Interesse sein, wie sich die Bewerberinnen und Bewerber für die Stadtratswahl zu dieser Problematik verhalten. Wir leiten Ihnen daher heute unser Positionspapier vom 15.08.2024 im Anhang zu dieser Mail erneut zu. Und wir bitten Sie um eine Stellungnahme Ihrer Bewerbergruppe für den Stadtrat dazu:
- Inwieweit stimmen Sie den Forderungen der Bürgerinitiative für die zu erwartende Langzeitlagerung von hochradioaktivem Atommüll in Ahaus zu (komplett – in Teilen – überhaupt nicht)?
- Falls in Teilen oder überhaupt nicht: Was sind die Gründe dafür und was sind ggf. Ihre Alternativvorschläge?
- Wird das Thema „Langzeitlagerung von hochradioaktivem Müll in Ahaus“ für Ihre Fraktion/für Sie als Ratsmitglied in der kommenden Wahlperiode eine wichtige Rolle spielen? Inwieweit werden Sie sich dafür einsetzen, dass der Stadtrat die Forderungen der Bürgerinitiative zur Langzeitlagerung übernimmt/unterstützt?
Wir bitten Sie, uns Ihre Antworten auf die gestellten Fragen binnen drei Wochen (also bis zum 28.8.) an die Mail-Adresse der Bürgerinitiative zukommen zu lassen. Wir würden diese gerne – Ihr Einverständnis vorausgesetzt – auf unserer Webseite veröffentlichen.
Vielen Dank für Ihre Auskünfte im Voraus und freundliche Grüße,
BI „Kein Atommüll in Ahaus“
i.A.: Hartmut Liebermann
P.S.: Diese Mail wird versendet an die beiden Listenführenden aller Bewerbergruppen sowie an die Einzelbewerber. Wir bitten die Listenführenden darum, sie in ihrer eigenen Bewerbergruppe im gewünschten Umfang weiterzugeben.
Anti-Atomkraft-Organisationen fordern Last-Minute- Gespräche
Brandbrief an Schneider, Wüst und Neubaur
„Bund und Land müssen gefährliche Castor-Lawine verhindern“
Neue Protestaktionen in Ahaus am 31. August und 4. Oktober
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BUND Landesverband NRW
Pressemitteilung
Jülich/Ahaus/Düsseldorf/Münster, 12. August 2025
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Jülich und dem Münsterland sowie der BUND Landesverband NRW haben einen Brandbrief an Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD), NRW- Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) geschickt. Sie fordern darin Last-Minute-Gespräche zwischen den Beteiligten in Bund und Land über die drohenden Castor-Transporte nach Ahaus: Bereits für diese Woche werden laut NRW- SPD die Transportgenehmigungen für 152 Castoren aus Jülich sowie für weitere 38 Castoren mit hochradioaktivem und hochangereichertem Atommüll aus dem Forschungsreaktor Garching erwartet.
In dem Brief schließen sich die Organisationen der Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an, dass die Castor-Transporte „Wahnsinn“ sind, da es sich um ein Mammutvorhaben von vier bis acht Jahren über marode Autobahnen handelt – ohne jeden Sinn. Die jetzige Genehmigung des Ahauser Zwischenlagers läuft bereits 2036 aus, während das Verfahren zur Neu-Genehmigung erst 2028 beginnt.
Janna Dujesiefken von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“ erklärt dazu: „Die jetzt geplanten Castor- Transporte nach Ahaus laufen in eine rechtlich völlig ungeklärte Situation hinein. Im schlechtesten Fall käme der letzte Transport aus Jülich oder Garching nach den Berechnungen der SPD erst in 2033 in Ahaus an – drei Jahre später müsste dann das hiesige Zwischenlager womöglich selbst geräumt werden – doch wohin eigentlich? Der Ausgang einer Neugenehmigung für Ahaus ist völlig offen, da die jetzige Lagerhalle zu den ältesten der Republik mit den dünnsten Wänden zählt. Daran konnten auch „Härtungen“, die ihrerseits zu neuen Problemen geführt haben, nichts ändern.“
In der Sache hat sich rund um die Weiterlagerung der rund 300.000 hochradioaktiven Brennelementekugeln in Jülich in den letzten 15 Jahren nichts getan, da Bund und Land NRW niemals ernsthaft über nachhaltige Lösungen für die Lagerung des Atommülls verhandelt haben. „Die Atommüll-Verschiebung dient keinerlei sachlichem Zweck, sondern ist einzig und allein das Ergebnis der fehlenden Gesprächsbereitschaft zwischen Bund und Land sowie dem Wunsch der Atommüllverursacher in Jülich, ihr Erbe loszuwerden. Solange die eigentliche Endlagerfrage nicht geklärt ist, ist es widersinnig, Atommüll von einem Zwischenlager ins nächste zu transportieren“, so Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ in Jülich. „Auch hinsichtlich der aktuellen Sicherheitslage provoziert es geradezu sicherheitsrelevante Zwischenfälle, wenn über einen so langen Zeitraum hochradioaktiver Atommüll in großen Polizeikonvois über die Autobahnen des Landes transportiert wird.“
Jens Dütting vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen kommentiert: „Die GdP hat zu 100 Prozent recht, wenn sie von „Aufgabe ohne Sinn“ und „Wahnsinn“ spricht. Es heißt immer, dass die „demokratische Mitte“ dieses Landes miteinander gesprächsfähig bleiben müsse, um sachlich nachhaltige, praktische Lösungen zu erarbeiten. Von dieser Gesprächsfähigkeit und vom Willen, gemeinsam sachliche Lösungen herbeizuführen, ist in der Castor-Frage leider nichts zu sehen.“
Die Anti-Atomkraft-Organisationen fordern deshalb NRW-Ministerpräsident Wüst, Bundesumweltminister Schneider und NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur auf, unverzüglich aufeinander zuzugehen und dann auch das Bundesfinanzministerium und Bundesforschungsministerium einzubinden, da diese maßgeblich die Entscheidungsgremien und die Finanzierung der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) beeinflussen. Nur so können gemeinsam und konstruktiv Schäden von der Gesellschaft abgewendet, unnötige Risiken minimiert und Prozesse und Entscheidungen transparent getroffen werden.
In dem Brief fordern die Organisationen zudem, das Verfahren für die Transportgenehmigungen auszusetzen, um den Gesprächen politischen Raum zu ermöglichen. Außerdem fordern sie von der NRW-Landesregierung, die beiden in Frage stehenden Grundstücke für den Neubau eines Zwischenlagers in Jülich sofort und kostenlos der zuständige JEN zu übereignen, um die bisherige gegenseitige Blockade zu überwinden. Die Initiativen erneuern auch ihre Einladung an die drei Spitzenpolitiker:innen aus Bund und Land, sich in Jülich und Ahaus im Gespräch den Fragen der Bürger:innen zu stellen.
Zugleich rufen die Initiativen zu verstärkten Protesten auf: Am 31. August findet um 14 Uhr ein außerordentlicher Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus statt, am 4. Oktober ist eine große Demonstration in der Ahauser Innenstadt geplant.
Einladung des Bundesumweltministers nach Ahaus wegen drohender Castor-Transporte
BI begrüßt parteiübergreifende Initiativen von Abgeordneten aus dem Münsterland –
Gespräche müssen aber auch mit Finanz- und Forschungsministerium stattfinden!
Pressemitteilung der BI vom 31.07.2025
Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ begrüßt die Initiative zweier Bundestagabgeordneter aus dem Münsterland, Bundesumweltminister Carsten Schneider nach Ahaus einzuladen, um mit ihm und Betroffenen über Alternativen zu den drohenden Atommüll-Transporten aus Jülich nach Ahaus zu sprechen. Die Abgeordneten Jan-Niklas Gesenhues (Grüne) und Mareike Hermeier (Die Linke) hatten sich letzte Woche parteiübergreifend zu dieser Initiative entschlossen. Die BI würde es auch begrüßen, wenn sich weitere Abgeordnete aus der Region diesen Bemühungen anschließen würden.
Allerdings: Wenn die angestrebten Gespräche zum Erfolg führen sollen, müssen zeitnah weitere Gespräche stattfinden. Denn der Bundesumweltminister hat nur begrenzten Einfluss auf die möglichen Alternativen: Der Neubau einer zeitgemäßen Zwischenlagerhalle in Jülich selbst kann nur von der dortigen Entsorgungsgesellschaft JEN in die Wege geleitet werden. Und deren Aufsichtsrat wird dominiert von anderen Bundesministerien: denen für Finanzen sowie für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Die aber weigern sich bisher unter Berufung auf wenig seriöse Kostenrechnungen, die nötigen Schritte für einen Neubau in Jülich zu genehmigen. Hier müssten dringend die notwendigen Gespräche geführt werden. Wenn die Bundestagsabgeordneten aus der Region hierbei aktiv würden, hätte dies die volle Unterstützung der BI.
Lesenswertes
- 30 Initiativen rufen zu Demo am 4. Oktober in Ahaus auf
- BI begrüßt Klage des BUND gegen Castor-Transporte – Unverständnis über Zick-Zack-Kurs der Grünen im Bundestag
- Einladung zum nächsten öffentlichen Stammtisch der BI "Kein Atommüll in Ahaus" am 15.09.2025
- Demonstration am 4. Oktober in der Ahauser Innenstadt
Stellungnahmen & Infos
- "Brandbrief 2.0" an den Ministerpräsidenten des Landes NRW H. Wüst und Ministerin M. Neubaur vom 28. August 2025
- Stellungnahme der BI “Kein Atommüll in Ahaus” zur geplanten Langzeit-Lagerung von hochradioaktiven Brennelementen in Ahaus
- Was geschieht mit den Kugel-Brennelementen aus dem stillgelegten AVR Jülich? Der aktuelle Sachstand (21.03.2025)
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Infos zur geplanten Demonstration am 4. Oktober 2025
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Unabhängige Information zur Kritik der Atomenergienutzung: umweltFAIRaendern.de
https://www.ausgestrahlt.de/aktiv-werden/aktionen/atommuell-transporte-stoppen/
Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
bewegung.taz.de -
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