Quicklink: Lesenswertes
Quicklink: Aktuell geplante Demonstrationen
Mehr Geld - weniger Sicherheit
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
BUND NRW e.V.
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Pressemitteilung
Ahaus, Gorleben, Jülich, 24.11.2025
„BIs in Ahaus & Gorleben lassen sich nicht für dumm verkaufen“
Anti-Atomkraft-Initiativen in Ahaus und Gorleben sind empört. Grund dafür ist, dass der Ahauser Bundesabgeordnete Jens Spahn (CDU) bei den Verhandlungen zum Staatshaushalt durchsetzen konnte, dass die beiden Kommunen mit den ältesten Atommüll-Zwischenlagern ab 2026 höhere Ausgleichszahlungen erhalten. Ahaus und Gorleben bekommen dann laut Münsterland Zeitung jährlich zwei Millionen von der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ).
Nach Ansicht der Anti-Atomkraft-Initiativen verhindert die Bundesregierung seit Jahren, dass in Jülich der Neubau einer zeitgemäßen Lagerhalle für die 152 Castor-Behälter in Angriff genommen wird und begründet dies mit den Kosten. Bald sollen die Castoren aus Jülich nach Ahaus gebracht werden. Kerstin Ciesla vom BUND NRW und Marita Boslar vom Aktionsbündnis Stop Westcastor erklären: „Das ist doch eine Milchmädchen-Rechnung, es soll Geld für den Zwischenlager-Neubau und Betrieb in Jülich gespart werden, gleichzeitig gehen für Jahrzehnte Millionen Euro mehr an Gorleben und Ahaus - und die Polizeikosten für die Castortransporte werden beim Kostenvergleich nicht mitgerechnet. Wir bleiben dabei: Sicherheit muss Vorrang haben – besonders bei finanzpolitischen Taschenspielertricks. Atommüll muss dort, wo er sich momentan befindet, möglichst sicher gelagert werden – auch in Jülich.“
Jens Spahn verschweige, dass die beiden Lagerhallen in Ahaus und Gorleben die ältesten Zwischenlager in Deutschland sind. Für beide läuft 2034 bzw. 2036 die Genehmigung aus. „Es wird trotz der Alterung der Behälter und trotz neuer Bedrohungsszenarien einfach eine verlängerte Genehmigung für die nächsten Jahrzehnte, bis ein Endlager existiert, geplant,“ so Wolfgang Ehmke von der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. „Das Vorgehen von Jens Spahn erinnert an die dunkelsten Zeiten der Gorleben-Geschichte, als mit den sogenannten „Gorleben-Geldern“ die Akzeptanz für die Atommülllager erkauft werden sollte.“
„Diese Atommülllager entsprechen nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik“, erklärt Felix Ruwe von der BI Ahaus. „Beide Hallen haben mit Abstand die dünnsten Deckenkonstruktionen. In Lubmin soll deswegen extra ein Neubau mit 1,8m Deckenstärke errichtet werden. Die Risiken der Langzeitlagerung von Atommüll werden durch diese Zahlungen nicht geringer! Wir verlangen optimal mögliche Sicherheit zu jeder Zeit und das Verbot von Atommüllverschiebungen“. Die dünnen Decken werden seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kritisiert, ursprünglich auch innerhalb der Bundes-Atomaufsicht wie z. B. Spiegel schon 2001 berichtete.
Die Bürgerinitiativen und der BUND NRW setzen sich weiter gegen die unsinnige Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus zur Wehr. Gemeinsam rufen die Initiativen zur nächsten Demonstration, einem adventlichen Spaziergang am 14.12.2025 um 14 Uhr vor dem Ahauser Atommülllager, auf. Am Tag X, wenn der Castor rollen soll, sind Proteste um 18 Uhr vor dem Forschungszentrum Jülich und in Ahaus am Bahnhof geplant.
Weitere Infos/ Quellen:
- www.westcastor.org, www.bund-nrw.de, www.bi-luechow-dannenberg.de
- https://www.muensterlandzeitung.de/ahaus/atommuell-transporte-ahaus-termin- unbekannt-stadt-bekommt-mehr-geld-2026-w1108439-9001808563/
- https://www.bi-luechow-dannenberg.de/2025/10/30/fundstueck-der-woche/#more-40621
- https://www.bi-luechow-dannenberg.de/kontakt/unser-widerstand/gorleben-gelder/
Castor-Transporte Jülich-Ahaus: Brandbrief an NRW-Innenminister Reul
„Hat Innenminister Öffentlichkeit belogen?“
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Jülich und dem Münsterland haben einen Brandbrief mit zahlreichen Fragen an NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) geschickt. Darin beziehen sie sich auf seine Aussage in der „Rheinischen Post“ vom 6. November, dass nicht die Polizei über Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus entscheide, sondern „aktuell müssen Gerichte entscheiden, wie es weitergeht.“ Doch die NRZ meldete am Montag, dass die Transportfirma Orano NCS „ausdrücklich“ nicht auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin warten wolle. Angeblich solle schon nächste Woche der erste Castor-Konvoi rollen. Das geht aber nur in Abstimmung mit der NRW-Polizei unter Aufsicht des NRW-Innenministeriums. Vor dem Verwaltungsgericht geht es um die Eilklage des BUND NRW gegen den Sofort-Vollzug der Transportgenehmigung. Das Gericht kündigte laut Deutscher Presse Agentur eine Entscheidung „spätestens im Dezember“ an und man gehe davon aus, dass „bis dahin kein Transport erfolgen wird.“
Die Initiativen fragen Reul dazu: „Was ist nun richtig? Gilt Ihre Zusage vom 6. November, erst die Gerichte entscheiden zu lassen, oder wollen Sie nun doch das Verwaltungsgericht Berlin einfach übergehen? Haben Sie womöglich die Öffentlichkeit mit dem obigen Zitat sogar bewusst getäuscht, während Sie der Polizei schon grünes Licht für einen Einsatz noch vor der Gerichtsentscheidung gegeben haben? (…) Ihre persönliche Glaubwürdigkeit als Minister, der sich in besonderem Maße um rechtsstaatlich korrektes Verhalten in NRW zu kümmern hat, steht auf dem Spiel.“
Die Anti-Atomkraft-Initiativen fordern vom NRW-Innenminister eine Klarstellung und fragen ihn zudem unter anderem, ob es derzeit noch Gespräche zwischen der NRW-Landesregierung und der Bundesregierung gebe. Auch wollen sie wissen, ob das Innenministerium einen belastbaren Plan zur möglichen Abwehr von Kampfdrohnen über den auf den NRW-Autobahnen weithin sichtbaren Castor-Konvois entwickelt hat oder ob Reul im Ernstfall sogar den Einsatz der Bundeswehr zum Schutz der Castor-Kolonnen erwägt. Zudem fragen sie, ob die Kritik der Gewerkschaft der Polizei wegen eines fehlenden Strahlenschutzkonzepts für die begleitenden Polizist:innen berechtigt ist.
„Wir sind einfach nur entsetzt: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und seine Stellvertreterin Mona Neubaur (Grüne) verweigern jedes Gespräch mit der Bevölkerung. Und wenn der Innenminister jetzt den Eindruck zulässt, er wolle sich auch über laufende Gerichtsverfahren hinwegsetzen, dann wird klar, dass den Befürwortern der Castor-Transporte die Argumente ausgegangen sind. Die Gewerkschaft der Polizei hat mit ihrer Kritik vollkommen recht – Atommülltransporte von A nach B ohne eine Klärung der Endlagerfrage sind eine „sinnlose Mammutaufgabe“ und damit „Wahnsinn“,“ erklärte Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich.
„Wir unterstützen weiterhin die Klage des BUND NRW gegen diesen Castor-Wahnsinn und fordern von der NRW-Landesregierung, sämtliche polizeilichen Vorbereitungen sofort abzubrechen. Stattdessen müssen endlich auf höchster Ebene politische Gespräche mit der Bundesregierung geführt werden, um eine Weiterlagerung des Atommülls in Jülich zu ermöglichen. Nur das ist vor dem Hintergrund der völlig ungelösten Endlagerfrage eine sicherheitspolitisch vertretbare Lösung. Atommülltransporte verschärfen die massiven Probleme und sind unberechenbar,“ ergänzte Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Unterdessen treiben die Anti-Atomkraft-Initiativen ihre Planungen für Proteste gegen die Castor- Transporte voran: Am Tag X1, dem Tag des ersten Castor-Transports, wird es jeweils um 18 Uhr in Jülich vor dem Forschungszentrum eine Kundgebung sowie in Ahaus ab Bahnhof eine Demo geben. Am 14.12. ist ein großer Advents-Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus geplant. Auch am Tag nach der Verkündung des Verwaltungsgerichts-Urteils wird es in Jülich und Ahaus spontane Mahnwachen geben. Weitere Proteste sind in Vorbereitung.
NRZ: 1. Castor Jülich-Ahaus schon im November
BUND-Klage vor Verwaltungsgericht Berlin soll ausgehebelt werden
Anti-Atomkraft-Initiativen entsetzt – Proteste geplant
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Pressemitteilung, Ahaus/Jülich, 17. November 2025
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Jülich und dem Münsterland sind entsetzt über die Recherchen der NRZ, wonach die Sicherheitsbehörden in NRW offensichtlich mit Billigung der schwarz-grünen Landesregierung planen, den ersten Castor-Transport von Jülich nach Ahaus noch im November rollen zu lassen. Dies soll „ausdrücklich“ ohne die noch ausstehende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin über eine Eilklage des BUND gegen den Sofort-Vollzug der Transportgenehmigung erfolgen.
„Noch Anfang des Monats hatte NRW-Innenminister Reul (CDU) in der „Rheinischen Post“ auf die Gerichtsentscheidungen verwiesen. Will er sich jetzt wirklich einfach über den Rechtsweg hinwegsetzen und ohne Not die größte Transportserie für hochradioaktiven Atommüll in der Geschichte der Bundesrepublik auf den maroden Autobahnen von NRW beginnen? Wir sind entsetzt, dass ein solches Vorgehen überhaupt erwogen wird. Auch die massive und berechtigte Kritik der Gewerkschaft der Polizei soll hier beiseitegeschoben werden. Wir erwarten von Ministerpräsident Wüst (CDU) ein Machtwort, dass der Rechtsweg zunächst ausgeschöpft wird, ohne Fakten zu schaffen. Wüst hatte Ende August erklärt, er könne auf „jeden Castor gut verzichten“. Genau dafür muss er jetzt eintreten“, so Hartmut Liebermann von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen verweisen erneut auf die akute Gefahr von Drohnen-Angriffen sowie andere gravierende Sicherheitsgefahren. Auch die vielbeschworenen Alternativrouten gibt es nicht. Eine Fahrt über die A44 und dann die A46 von Jülich nach Neuss sowie ab Oberhausen über die A3/A2 und dann die A31 nach Ahaus ist alternativlos. Auch die Rheinquerung ist aufgrund des Gewichts der Castor-LKW eigentlich nur über die A52 von Kamp-Lintfort nach Oberhausen möglich. Und da all dies selbst bei Bündelung auf drei Castoren pro Konvoi insgesamt 51-mal stattfinden soll, bietet es bislang ungeahnte Möglichkeiten für eine Gefährdung der Transporte.
„Die Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus bringt keinen Sicherheitsgewinn – da es noch lange kein Endlager gibt. Wir fordern deshalb erneut die Weiterlagerung des Atommülls in Jülich und den Neubau eines Zwischenlagers hier vor Ort. Dazu braucht es eine politische Lösung zwischen Bund und Land. Wer den Atommüll produziert, muss auch die Verantwortung für die Entsorgung übernehmen. Wir werden deshalb gemeinsam mit den Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland auf die Straße gehen und hier am Forschungszentrum Jülich protestieren“, erklärte Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich.
„Offensichtlich rennt den Befürwortern der Castor-Transporte im Forschungszentrum Jülich sowie in der Bundes- und Landesregierung die Zeit davon. Gute Argumente haben sie auch nicht mehr, sonst würden sie das Gerichtsverfahren in Berlin abwarten wollen. Gefährliche Atommülltransporte werden nicht besser oder sicherer, wenn sie im Hauruck-Verfahren bei Nacht und Nebel durchgezogen werden sollen. Deshalb rufen wir zu Protesten auf“, ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Am Tag X1, dem Tag des ersten Castor-Transports, wird es jeweils um 18 Uhr in Jülich vor dem Forschungszentrum eine Kundgebung sowie in Ahaus ab Bahnhof eine Demo geben. Am 14.12. ist ein großer Advents-Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus geplant. Auch am Tag nach der Verkündung des Verwaltungsgerichts-Urteils wird es in Jülich und Ahaus Mahnwachen geben. Weitere Proteste sind in Vorbereitung.
Weitere Infos:
www.bi-ahaus.de, www.westcastor.org, www.sofa-ms.de
Einladung zum öffentlichen Stammtisch der BI Ahaus
Die Bürgerinitiative 'Kein Atommüll in Ahaus' lädt ein zu ihrem nächsten öffentlichen Stammtisch. Er findet statt am Montag, dem 17. November, ab 20 Uhr im Büro der Bürgerinitiative, Bahnhofstr. 27 in Ahaus.
Im Mittelpunkt der Gespräche werden Informationen zum Stand der Verfahren um die drohenden Atommüll-Transporte aus Jülich und Garching nach Ahaus sowie die Planung von Aktivitäten gegen diese Transporte stehen. Interessierte sind zum Stammtisch herzlich eingeladen.
09. Oktober 2025 - Heute, 10.45 Uhr, Protestaktion vor Forschungsreaktor Garching
Umweltverbände protestieren gegen Castor-Transporte nach Ahaus
Beteiligung aus dem Münsterland
Heute startet um 10.45 Uhr vor dem Forschungsreaktor Garching bei München eine Protestaktion mehrerer bayrischer Umweltverbände mit Unterstützung der Münsterländer Anti-Atomkraft- Initiativen gegen die geplanten Castor-Transporte mit hochradioaktivem Atommüll von Garching nach Ahaus. Die bayrischen Umweltverbände, darunter das Umweltinstitut München, der BUND sowie die Bayern Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz, wollen mit der Aktion den Transport des hochangereicherten, waffenfähigen Urans nach Ahaus verhindern. Inzwischen haben sowohl der BUND wie auch die Stadt Ahaus Widerspruch gegen die Ende August vom BASE erteilte Einlagerungsgenehmigung für die Garchinger Brennelemente eingelegt. Und am vergangenen Samstag demonstrierten in Ahaus mehr als 500 Atomkraftgegner:innen gegen die geplanten Atommülltransporte aus Garching und Jülich.
„Wir freuen uns über die solidarische Protestaktion in Garching. Der Betrieb des dortigen Forschungsreaktors mit hochangereichertem, waffenfähigem Uran ist ohnehin unverantwortlich und sollte nicht wieder aufgenommen werden. Wir wehren uns aber auch dagegen, dass Bayern ausgerechnet diesen äußerst brisanten Atommüll einfach nach Ahaus abschieben will. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich die Widersprüche der Stadt Ahaus und des BUND,“ erklärte Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
„Die Endlagerfrage für die bislang entstandenen Atommüllberge ist ungelöst. Atommülltransporte von A nach B lösen nicht die jahrzehntelang verschleppte Atommüllentsorgung. Auch Ahaus kann da keine Perspektive bieten. Die Lagerhalle gehört mit Gorleben zu den ältesten ihrer Art und ist von modernen Sicherheitsanforderungen längst überholt worden. Zudem läuft auch in Ahaus die Genehmigung bereits 2036 ab – ohne das es eine Endlagerperspektive gibt. Bayern sollte deshalb selbst die Verantwortung für den vor Ort produzierten Atommüll übernehmen,“ ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Offene Fragen zur Finanzierung des Rückbaus des THTR-300 und zur Sicherung der CASTOR-Behälter in Ahaus
Bürgerinitiative fordert Aufklärung vom NRW- Wirtschaftsministerium
Mit Blick auf die jüngst bekannt gewordene Insolvenz der Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH (HKG) hat sich die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ e. V. mit einer dringlichen Anfrage an das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gewandt. Die Initiative fordert Klarheit über den Verbleib der Rückstellungen der HKG für den Rückbau des Thorium-Hochtemperaturreaktors (THTR-300) sowie über die finanzielle Absicherung der in Ahaus eingelagerten 305 CASTOR-Behälter mit hochradioaktiven Brennelementen aus dem THTR.
Bereits im Mai 2024 hatte Ministerin Mona Neubaur in einem Schreiben an die Bürgerinitiative betont, dass die HKG als Betreiberin des THTR-300 für Rückbau und Entsorgung verantwortlich sei. In Anbetracht der aktuellen Insolvenzmeldung sieht die Initiative nun jedoch erheblichen Klärungsbedarf:
„Wenn ein Betreiber wie die HKG zahlungsunfähig wird, stellt sich die Frage, ob die gebildeten Rückstellungen überhaupt noch zur Verfügung stehen – und wer am Ende die Kosten trägt. Wir fordern vom Land Transparenz und Sicherheit für die Menschen in der Region“, erklärt Felix Ruwe, Sprecher der Bürgerinitiative.
In der an Ministerin Neubaur gerichteten Anfrage fordert die Bürgerinitiative insbesondere Antworten auf folgende Punkte:
- Die konkrete Höhe der Rückstellungen der HKG für Rückbau und Entsorgung
- Der aktuelle Verfügbarkeitsstatus dieser Mittel
- Die Art und Weise der Verwaltung und Kontrolle der Rückstellungen
- Die Verantwortung und Finanzierung im Fall eines Ausfalls der HKG
- Die Absicherung der weiteren Lagerung der CASTOR-Behälter in Ahaus
- Die Finanzierung künftiger Lagerkosten, möglicher Reparaturen und der endlagergerechten Konditionierung
Die Bürgerinitiative erwartet eine zeitnahe und vollständige Beantwortung der Anfrage und sieht insbesondere das Land Nordrhein-Westfalen in der Pflicht, die Interessen der Bevölkerung zu wahren.
„Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, ob die Entsorgung des Atommülls langfristig gesichert ist – oder ob hier ein finanzielles und sicherheitstechnisches Risiko auf die Allgemeinheit abgewälzt wird", konstatiert Hartmut Liebermann von der BI-Ahaus.
Die Bürgerinitiative kündigte an, je nach Antwortlage weitere politische und rechtliche Schritte zu prüfen, um die Sicherheit des Brennelemente-Zwischenlagers Ahaus sowie die finanzielle Verantwortung der Betreiber dauerhaft sicherzustellen.
Mehr als 500 auf „Castor-Stoppen“-Demo in Ahaus
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BUND NRW e.V.
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Pressemitteilung
Ahaus, 04.10.2025
Klage gegen Transportgenehmigung vor Verwaltungsgericht Berlin läuft
Am Tag X1 um 18 Uhr Demos in Jülich und Ahaus
Am heutigen Mittag demonstrierten mehr als 500 Atomkraftgegner:innen bei zum Teil heftigen Regen in der Ahauser Innenstadt gegen die geplanten Transporte von 152 Castor-Behältern mit dem hochradioaktivem Atommüll des Forschungszentrums Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Dazu hatten über 40 Organisationen, darunter Umweltverbände, Parteien und kirchliche Organisationen aufgerufen.
Redebeiträge gab es unter anderem von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“, dem Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich, der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und dem BUND NRW. Danach führte die Demonstration zur Transportstrecke der Castoren am Kurt-Schumacher-Ring. Im Demo-Aufruf hieß es: „Die Endlagerfrage ist ungelöst! Unter allen genehmigten Zwischenlagern in Deutschland ist Ahaus neben Gorleben das mit den niedrigsten Sicherheitsstandards. Bereits 2036 läuft die Genehmigung für das Zwischenlager Ahaus aus – eine simple Verlängerung ist nicht hinnehmbar. Jeder Atommülltransport über die maroden Autobahnen mit riesiger Polizeibegleitung schafft eine neue Gefahrenlage“. Auch erinnern die Anti-Atomkraft-Initiativen daran, dass die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Castor-Transporte für eine sinnlose Mammutaufgabe hält. Vor dem Verwaltungsgericht Berlin ist derzeit eine Klage des BUND NRW gegen die Transportgenehmigung anhängig. Kerstin Ciesla, die stellvertretende Landesvorsitzende des BUND NRW, betonte in ihrer Rede: „Die NRW-Landesregierung muss die Vorbereitungen der Polizei für die Castor-Transporte nach Ahaus stoppen! Es dürfen keine Fakten geschaffen werden, solange noch vor Gericht verhandelt wird! Die jüngsten hybriden Bedrohungen mit Drohnen zeigen, dass ein Schutz von riesigen Castor-Konvois auf den Autobahnen nicht zu gewährleisten ist.“
Janna Dujesiefken von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“ gab sich kämpferisch: „Wir werden das verantwortungslose Castor-Geschachere zwischen Düsseldorf und Berlin nicht einfach hinnehmen: Die Sicherheit muss im Vordergrund stehen und nicht die Kostenfrage oder Schuld- Zuweisungen! Wir setzen uns für einen langfristig verantwortungsvollen Umgang mit dem Atommüll ein. Der jetzt geplante Atommüll-Tourismus muss umgehend gestoppt werden.“ Martina Haase vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ aus Jülich verwies auf den friedlichen und seit 15 Jahren währenden Einsatz für ein neues Zwischenlager in Jülich: „Die Politik hat bisher viel zu wenig getan, um die 152 sinnlosen Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus zu verhindern. Deshalb sind wir heute hier. Wir setzen gemeinsam ein Zeichen und machen deutlich, dass die Politik unsere Stimmen hören muss. Schon Mahatma Gandhi sagte: ‚Wir müssen auf die Straße gehen und uns für das einsetzen, was wir für richtig halten’.“
Unterstützung erhielten die Gruppen unter anderem aus Gorleben. Elisabeth Hafner-Reckers von der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg betonte: „Gemeinsame Position war und ist: ‚Nichts rein – Nichts raus!‘ Beide Zwischenlager-Standorte nehmen all die Bedrohungen durch den Atommüll für die nächsten Jahrzehnte in Kauf. Wir fördern keinen Atommülltourismus! Ausgerechnet Ahaus für diese Haltung jetzt zu bestrafen, ist unerträglich. Es untergräbt unnötig das Vertrauen in die Endlagersuche. Verlässlichkeit, umfassende Problembetrachtung und das Ringen um gute Lösungen − diese Werte zeichnen die BI Ahaus und die BI Lüchow-Dannenberg seit Jahrzehnten aus. Die Politik täte gut daran, unsere Erfahrungen ernst zu nehmen.“
Die Anti-Atomkraft-Organisationen bereiten sich zudem bereits intensiv auf umfangreiche Proteste zwischen Jülich und Ahaus an einem möglichen Tag X1 vor, dem Tag des ersten Castor-Konvois über die Autobahnen von NRW. So wird es an diesem Tag zum Auftakt um 18 Uhr vor dem Forschungszentrum Jülich und am Bahnhof in Ahaus zeitgleich zu Protest-Aktionen kommen. Die Initiativen nehmen damit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) beim Wort, der kürzlich erklärt hatte, er könne auf jeden Castor-Transport gut verzichten – „wir auch“!
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Lesenswertes
- Castor-Transporte Jülich-Ahaus: Brandbrief an NRW-Innenminister Reul
- Einladung zum öffentlichen Stammtisch der BI Ahaus
- 09. Oktober 2025 - Heute, 10.45 Uhr, Protestaktion vor Forschungsreaktor Garching
- Offene Fragen zur Finanzierung des Rückbaus des THTR-300 und zur Sicherung der CASTOR-Behälter in Ahaus
Stellungnahmen & Infos

- "Brandbrief 2.0" an den Ministerpräsidenten des Landes NRW H. Wüst und Ministerin M. Neubaur vom 28. August 2025
- Stellungnahme der BI “Kein Atommüll in Ahaus” zur geplanten Langzeit-Lagerung von hochradioaktiven Brennelementen in Ahaus
- Was geschieht mit den Kugel-Brennelementen aus dem stillgelegten AVR Jülich? Der aktuelle Sachstand (21.03.2025)
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Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
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