Trotz Gewitters und großer Hitze hatten sich am letzten Mittwoch (2. Juli) zahlreiche Zuhörer/innen auf den Weg ins Dorothee-Sölle-Haus gemacht, um an der Infoveranstaltung der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ mit dem alternativen Nobelpreisträger Vladimir Slyviak aus Russland teilzunehmen.
Im ersten Teil stellte dieser via Powerpointpräsentation seinen Werdegang dar: Gründung der ältesten unabhängigen Umweltorganisation Ecodefense in Kaliningrad, Kampf gegen den Neubau von Atomkraftwerken, Kampf gegen Umweltverschmutzung durch Kohlekraftwerke in Sibirien und später Verhinderung weiterer russischer Atomkraftwerke in Südafrika. Zudem erinnerte er an die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Ahauser BI im Jahre 2010: Damals wurden erfolgreich die geplanten und irrsinnigen Transporte des Atommülls aus Dresden-Rossendorf von Ahaus nach Majak verhindert.
Einschneidend waren danach für ihn ab 2014 die Repressionen des russischen Staates gegen ihn als Staatsfeind.
Im zweiten Teil beantwortete er dann zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Besonders interessant war, dass er zwar als „ausländischer Agent“ eingestuft worden war, trotzdem aber in Russland 2021 die Verleihung des alternativen Nobelpreises gemeldet wurde. Zum Schluss erzählte er noch ganz nebenbei, dass ihm als „ausländischer Agent Nr. 980“ eigentlich nicht erlaubt sei, diesen Vortrag zu halten, auch nicht im Ausland.
Danach gab es donnernden Applaus für ihn und seinen Übersetzer Matthias Eickhoff aus Münster.
