Pressemitteilung

BI fordert endgültige Absage der CASTOR-Transporte

Nach dem Bundesforschungsministerin Schavan sich vorstellen kann, dass die Brennelemente aus dem Forschungsreaktor bis auf Weiteres in Jülich bleiben, hat sich für die BI ein Hoffnungsschimmer aufgetan. Allerdings sind wir noch lange nicht auf der „sicheren Seite“. Um den Zustand zu erreichen, dass wir unseren CASTOR-Alarm zurückfahren, müssen einige grundlegende Bedingungen in der aufgeführten Reihenfolge erfüllt sein:

  1. Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) muss unverzüglich den Antrag beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für die Verlängerung der Betriebsgenehmigung für das Jülicher Lager reaktivieren. Dieser Antrag wurde bereits gestellt, aber ab Mitte 2010 vom FZJ nicht weiter verfolgt!
  2. Bundesumweltminister Röttgen sagt unverzüglich die geplanten Transporte der 152 CASTOR- Behälter von Jülich nach Ahaus ab!
  3. NRW Verkehrsminister Voigtsberger sagt alle Vorbereitungen der geplanten Transporte ab! „Wenn diese Bedingungen schriftlich bestätigt sind, dann werden wir unsere Aktivitäten zu diesem Bereich einschränken“, so Felix Ruwe, der Sprecher der BI- Ahaus. Parallel dazu sollte eine grundsätzliche Diskussion über das Gesamtkonzept der FZJ- Atommüllentsorgung zu beginnen.

Heiner Möllers, der BI-Vorsitzende, greift den Bundesumweltminister Röttgen an: „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass allein das Land NRW die Ertüchtigung des Jülicher Atommülllagers bezahlen soll. Diese Kosten sollten nach Zuständigkeit und Besitzverhältnissen aufgeteilt werden.“

Die BI führt im Anhang auf, dass der Atommüll durchaus im FZJ gelagert werden kann. Da die Technik zum fernbedienten Reparieren und auch zum endlagergerechten Konditionieren im FZJ vorhanden ist. Der Reaktorkern wird von den Energiewerken Nord (EWN) zurückgebaut und auch später entsorgt. EWN ist zu 100% im Besitz des Bundeswirtschaftsministeriums. Das Fachpersonal der EWN und des FZJ hat das Wissen und das Know-how zur Bewältigung der Problemabfälle. „Die Verschiebung des Atommülls nach Ahaus ist weder für die Gesellschaft noch für die Politik ein Gewinn. Bei jeder Reparatur müssen die Castoren zurück nach Jülich, nach 20 Jahren ist die Umverpackung des Atommülls in neue Behälter zwingend erforderlich und auch die feuersichere Einzelverpackung der Brennelementkugeln mit dem Umladen in endlagergerechte Behälter kann nur in Jülich bewerkstelligt werden. Es grenzt schon an eine milde Form von Wahnsinn, wenn jemand bei diesem Hintergrundwissen noch die Durchführung der Transporte nach Ahaus fordert“, fasst Ruwe die Situation zusammen.

 

Felix Ruwe
Pressesprecher der BI-Ahaus
weitere Infos unter Tel.: 02561 6577

 


 

Lagermöglichkeiten für CASTOR THTR/AVR Behälter im Forschungszentrum Jülich!

 

Bereits Geplant: 2045, 2075 oder später:
Bau von Entsorgungskomplex im FZJ zur fernbedienten Reak-torbehälterzerlegung mit Robotern (Halle 70 * 35 m)

 

Gelb = existent
Blau = geplant

 

Die Halle für den Reaktorkern (gelb)ist bereits fertig!
Das Bereitstellungs-/Pufferlager (blau) kann nach vorgezogener Fertigstellung als Zwischenlager für die CASTOR THTR/AVR – Behälter genutzt werden.
Der Rückbau wird mindestens noch 65 Jahre dauern (manche sprechen auch von 150 Jahren), die sog. Heißen Zellen zum Verpacken und Konditionieren der BE-Kugeln sind auch in Jülich vorhanden.
Das BfS duldet durchaus die Nutzung des FZJ- CASTOR- Lagers für weitere 3-5 Jahre! In der Zeit müsste das Bereitstellungslager fertig gestellt werden.

Jan. 2012

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