Brennender Schwertransport auf Castor-Strecke und marode Brücken
„Atommülltransporte Jülich Ahaus sind unverantwortlich“
14.12., 14 Uhr: Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus
Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und Jülich sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sind alarmiert und mehr als besorgt: Der folgenreiche Brand eines Schwerlasttransporters mit umfangreichen Staus gestern am Autobahnkreuz Kaiserberg auf der A3 sowie der schwere Unfall eines Gefahrguttransporters auf der A46 bei Haan unterstreichen die enormen Gefahren, die durch Castor-Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus – quer durch NRW – drohen. Ebenfalls erschreckend sind aktuelle Meldungen zum maroden Zustand zahlloser Brücken in NRW aufgrund einer unkontrollierten Zunahme des gesamten Schwerlastverkehrs.
Die Anti-Atomkraft-Organisationen fordern deshalb angesichts der Gesamtsituation den unverzüglichen Abbruch der Vorbereitungen für den Transport von 152 Castor- Behältern mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelemente-Kugeln vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Bereits Ende 2023 hatte sich ein Probe-Transport just im Autobahnkreuz Kaiserberg verfahren, weil er laut NRW- Innenministerium den Sichtkontakt zur vorausfahrenden Polizei-Eskorte verloren hatte. Am Autobahnkreuz Kaiserberg war 2024 zudem ein Stück Autobahn abgesackt.
„Autobahnen sind gefährliche Orte: Schwere Unfälle, Großbaustellen, marode Brücken und Straßen – es kann jederzeit zu einer folgenreichen Ausnahmesituation kommen. Dazu kommen bei Atomtransporten mit hochradioaktivem Atommüll noch die Gefahren durch Drohnen. Davor warnten schon vor einiger Zeit eine Studie im Auftrag von .ausgestrahlt sowie kürzlich in der Süddeutschen Zeitung auch Sicherheitsbehörden. Deshalb fordern wir von der NRW-Landesregierung und der Bundesregierung ganz klar, auf diesen jahrelangen, hochriskanten und völlig überflüssigen Atommüll-Marathon auf den Autobahnen von NRW zu verzichten. Stattdessen muss endlich eine Weiterlagerung vor Ort in Jülich ermöglicht werden“, erklärte Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ in Jülich.
Die Organisationen rufen gemeinsam für den jetzigen Sonntag, 14. Dezember, um 14 Uhr zu einem außerordentlichen Sonntagsspaziergang am Atommülllager in Ahaus auf. Zudem fordern sie die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau, der Brennelementefabrik Lingen und des Forschungsreaktors Garching. Auch aus Garching sollen in 2026 Castoren nach Ahaus rollen. Nach bisherigem Kenntnisstand will das Verwaltungsgericht Berlin noch vor Weihnachten über einen Eilantrag des BUND NRW gegen den Sofort-Vollzug der Transportgenehmigung für die Jülicher Castoren entscheiden.
24. Januar: Castor-Demo am Autobahn-Rasthof Bottrop
„Angesichts der Gefahren für die Bevölkerung kündigen wir für 2026 die Fortsetzung der Proteste gegen die Atommülltransporte an. Konkret wird am 24. Januar eine Demo am Autobahnrasthof Bottrop im Stadtteil Bottrop-Fuhlenbrock unmittelbar an der A2 stattfinden. Dieser neuralgische Punkt an der 170 Kilometer langen Castor- Strecke quer durch NRW von Jülich nach Ahaus ist derzeit durch eine Großbaustelle gefährlich verengt. Das minimiert die Schutzmöglichkeiten für die Castor-LKW erheblich. Zudem sind die Anwohner:innen bislang überhaupt nicht informiert. Szenen wie in Kaiserberg oder Haan dürfen sich mit hochradioaktivem Atommüll nicht wiederholen“, erklärt Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.







