Quicklink: Lesenswertes
Quicklink: Aktuell geplante Demonstrationen
Heute, 10.45 Uhr, Protestaktion vor Forschungsreaktor Garching
Umweltverbände protestieren gegen Castor-Transporte nach Ahaus
Beteiligung aus dem Münsterland
Heute startet um 10.45 Uhr vor dem Forschungsreaktor Garching bei München eine Protestaktion mehrerer bayrischer Umweltverbände mit Unterstützung der Münsterländer Anti-Atomkraft- Initiativen gegen die geplanten Castor-Transporte mit hochradioaktivem Atommüll von Garching nach Ahaus. Die bayrischen Umweltverbände, darunter das Umweltinstitut München, der BUND sowie die Bayern Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz, wollen mit der Aktion den Transport des hochangereicherten, waffenfähigen Urans nach Ahaus verhindern. Inzwischen haben sowohl der BUND wie auch die Stadt Ahaus Widerspruch gegen die Ende August vom BASE erteilte Einlagerungsgenehmigung für die Garchinger Brennelemente eingelegt. Und am vergangenen Samstag demonstrierten in Ahaus mehr als 500 Atomkraftgegner:innen gegen die geplanten Atommülltransporte aus Garching und Jülich.
„Wir freuen uns über die solidarische Protestaktion in Garching. Der Betrieb des dortigen Forschungsreaktors mit hochangereichertem, waffenfähigem Uran ist ohnehin unverantwortlich und sollte nicht wieder aufgenommen werden. Wir wehren uns aber auch dagegen, dass Bayern ausgerechnet diesen äußerst brisanten Atommüll einfach nach Ahaus abschieben will. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich die Widersprüche der Stadt Ahaus und des BUND,“ erklärte Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
„Die Endlagerfrage für die bislang entstandenen Atommüllberge ist ungelöst. Atommülltransporte von A nach B lösen nicht die jahrzehntelang verschleppte Atommüllentsorgung. Auch Ahaus kann da keine Perspektive bieten. Die Lagerhalle gehört mit Gorleben zu den ältesten ihrer Art und ist von modernen Sicherheitsanforderungen längst überholt worden. Zudem läuft auch in Ahaus die Genehmigung bereits 2036 ab – ohne das es eine Endlagerperspektive gibt. Bayern sollte deshalb selbst die Verantwortung für den vor Ort produzierten Atommüll übernehmen,“ ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Offene Fragen zur Finanzierung des Rückbaus des THTR-300 und zur Sicherung der CASTOR-Behälter in Ahaus
Bürgerinitiative fordert Aufklärung vom NRW- Wirtschaftsministerium
Mit Blick auf die jüngst bekannt gewordene Insolvenz der Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH (HKG) hat sich die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ e. V. mit einer dringlichen Anfrage an das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gewandt. Die Initiative fordert Klarheit über den Verbleib der Rückstellungen der HKG für den Rückbau des Thorium-Hochtemperaturreaktors (THTR-300) sowie über die finanzielle Absicherung der in Ahaus eingelagerten 305 CASTOR-Behälter mit hochradioaktiven Brennelementen aus dem THTR.
Bereits im Mai 2024 hatte Ministerin Mona Neubaur in einem Schreiben an die Bürgerinitiative betont, dass die HKG als Betreiberin des THTR-300 für Rückbau und Entsorgung verantwortlich sei. In Anbetracht der aktuellen Insolvenzmeldung sieht die Initiative nun jedoch erheblichen Klärungsbedarf:
„Wenn ein Betreiber wie die HKG zahlungsunfähig wird, stellt sich die Frage, ob die gebildeten Rückstellungen überhaupt noch zur Verfügung stehen – und wer am Ende die Kosten trägt. Wir fordern vom Land Transparenz und Sicherheit für die Menschen in der Region“, erklärt Felix Ruwe, Sprecher der Bürgerinitiative.
In der an Ministerin Neubaur gerichteten Anfrage fordert die Bürgerinitiative insbesondere Antworten auf folgende Punkte:
- Die konkrete Höhe der Rückstellungen der HKG für Rückbau und Entsorgung
- Der aktuelle Verfügbarkeitsstatus dieser Mittel
- Die Art und Weise der Verwaltung und Kontrolle der Rückstellungen
- Die Verantwortung und Finanzierung im Fall eines Ausfalls der HKG
- Die Absicherung der weiteren Lagerung der CASTOR-Behälter in Ahaus
- Die Finanzierung künftiger Lagerkosten, möglicher Reparaturen und der endlagergerechten Konditionierung
Die Bürgerinitiative erwartet eine zeitnahe und vollständige Beantwortung der Anfrage und sieht insbesondere das Land Nordrhein-Westfalen in der Pflicht, die Interessen der Bevölkerung zu wahren.
„Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, ob die Entsorgung des Atommülls langfristig gesichert ist – oder ob hier ein finanzielles und sicherheitstechnisches Risiko auf die Allgemeinheit abgewälzt wird", konstatiert Hartmut Liebermann von der BI-Ahaus.
Die Bürgerinitiative kündigte an, je nach Antwortlage weitere politische und rechtliche Schritte zu prüfen, um die Sicherheit des Brennelemente-Zwischenlagers Ahaus sowie die finanzielle Verantwortung der Betreiber dauerhaft sicherzustellen.
Mehr als 500 auf „Castor-Stoppen“-Demo in Ahaus
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BUND NRW e.V.
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Pressemitteilung
Ahaus, 04.10.2025
Klage gegen Transportgenehmigung vor Verwaltungsgericht Berlin läuft
Am Tag X1 um 18 Uhr Demos in Jülich und Ahaus
Am heutigen Mittag demonstrierten mehr als 500 Atomkraftgegner:innen bei zum Teil heftigen Regen in der Ahauser Innenstadt gegen die geplanten Transporte von 152 Castor-Behältern mit dem hochradioaktivem Atommüll des Forschungszentrums Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Dazu hatten über 40 Organisationen, darunter Umweltverbände, Parteien und kirchliche Organisationen aufgerufen.
Redebeiträge gab es unter anderem von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“, dem Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich, der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und dem BUND NRW. Danach führte die Demonstration zur Transportstrecke der Castoren am Kurt-Schumacher-Ring. Im Demo-Aufruf hieß es: „Die Endlagerfrage ist ungelöst! Unter allen genehmigten Zwischenlagern in Deutschland ist Ahaus neben Gorleben das mit den niedrigsten Sicherheitsstandards. Bereits 2036 läuft die Genehmigung für das Zwischenlager Ahaus aus – eine simple Verlängerung ist nicht hinnehmbar. Jeder Atommülltransport über die maroden Autobahnen mit riesiger Polizeibegleitung schafft eine neue Gefahrenlage“. Auch erinnern die Anti-Atomkraft-Initiativen daran, dass die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Castor-Transporte für eine sinnlose Mammutaufgabe hält. Vor dem Verwaltungsgericht Berlin ist derzeit eine Klage des BUND NRW gegen die Transportgenehmigung anhängig. Kerstin Ciesla, die stellvertretende Landesvorsitzende des BUND NRW, betonte in ihrer Rede: „Die NRW-Landesregierung muss die Vorbereitungen der Polizei für die Castor-Transporte nach Ahaus stoppen! Es dürfen keine Fakten geschaffen werden, solange noch vor Gericht verhandelt wird! Die jüngsten hybriden Bedrohungen mit Drohnen zeigen, dass ein Schutz von riesigen Castor-Konvois auf den Autobahnen nicht zu gewährleisten ist.“
Janna Dujesiefken von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“ gab sich kämpferisch: „Wir werden das verantwortungslose Castor-Geschachere zwischen Düsseldorf und Berlin nicht einfach hinnehmen: Die Sicherheit muss im Vordergrund stehen und nicht die Kostenfrage oder Schuld- Zuweisungen! Wir setzen uns für einen langfristig verantwortungsvollen Umgang mit dem Atommüll ein. Der jetzt geplante Atommüll-Tourismus muss umgehend gestoppt werden.“ Martina Haase vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ aus Jülich verwies auf den friedlichen und seit 15 Jahren währenden Einsatz für ein neues Zwischenlager in Jülich: „Die Politik hat bisher viel zu wenig getan, um die 152 sinnlosen Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus zu verhindern. Deshalb sind wir heute hier. Wir setzen gemeinsam ein Zeichen und machen deutlich, dass die Politik unsere Stimmen hören muss. Schon Mahatma Gandhi sagte: ‚Wir müssen auf die Straße gehen und uns für das einsetzen, was wir für richtig halten’.“
Unterstützung erhielten die Gruppen unter anderem aus Gorleben. Elisabeth Hafner-Reckers von der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg betonte: „Gemeinsame Position war und ist: ‚Nichts rein – Nichts raus!‘ Beide Zwischenlager-Standorte nehmen all die Bedrohungen durch den Atommüll für die nächsten Jahrzehnte in Kauf. Wir fördern keinen Atommülltourismus! Ausgerechnet Ahaus für diese Haltung jetzt zu bestrafen, ist unerträglich. Es untergräbt unnötig das Vertrauen in die Endlagersuche. Verlässlichkeit, umfassende Problembetrachtung und das Ringen um gute Lösungen − diese Werte zeichnen die BI Ahaus und die BI Lüchow-Dannenberg seit Jahrzehnten aus. Die Politik täte gut daran, unsere Erfahrungen ernst zu nehmen.“
Die Anti-Atomkraft-Organisationen bereiten sich zudem bereits intensiv auf umfangreiche Proteste zwischen Jülich und Ahaus an einem möglichen Tag X1 vor, dem Tag des ersten Castor-Konvois über die Autobahnen von NRW. So wird es an diesem Tag zum Auftakt um 18 Uhr vor dem Forschungszentrum Jülich und am Bahnhof in Ahaus zeitgleich zu Protest-Aktionen kommen. Die Initiativen nehmen damit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) beim Wort, der kürzlich erklärt hatte, er könne auf jeden Castor-Transport gut verzichten – „wir auch“!
Castor-Wahnsinn trotz Drohnen-Provokationen?
41 Gruppen rufen zu „Castor stoppen“-Demo am 4.10. auf
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BUND NRW
Pressemitteilung
Ahaus/Jülich, 30. September 2025
Angesichts der jüngsten hybriden Bedrohungen durch zahlreiche Drohnensichtungen in Dänemark und Schleswig-Holstein fordern Anti-Atomkraft-Initiativen eine Absage der über 152 geplanten Castor-Transporte. Transporte mit hochradioaktivem Atommüll sollen in Kürze von Jülich nach Ahaus fahren, weitere sollen aus Garching folgen.
Drohnen sind heutzutage leicht zu beschaffen und zu modifizieren. Der Ukraine-Krieg und die Vorfälle in Dänemark zeigen die Brisanz dieser Entwicklung. Einerseits wäre die Beobachtung der Castor-Transporte mit Drohnen denkbar, um klassische Anschläge leichter durchführen zu können. Andererseits sind auch direkte Angriffe mit „Kamikaze“-Drohnen möglich. Die Physikerin Oda Becker schätzte bereits 2024 in einem Gutachten ab, dass circa 40 Prozent des radioaktiven Inventars einer der beiden Castor-Kammern durch Drohnenangriffe freigesetzt werden könnten. „Wir fordern NRW-Innenminister Reul deswegen auf, die Polizei-Vorbereitungen für die Castor-Transporte zu stoppen. Er kann noch so oft betonen, wie gut seine Polizei arbeitet, solche Szenarien sind ganz offensichtlich nicht händelbar wie die die Vorfälle in Dänemark und Schleswig-Holstein zeigen“, betont Kerstin Ciesla vom BUND NRW.
Die Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt˝ hat ebenfalls ein Gutachten zur Sicherheit des Ahauser Zwischenlagers in solchen modernen Bedrohungsszenarien veröffentlicht. Auch hier sind gravierende Auswirkungen zu befürchten, da das Ahauser Zwischenlager zu den ältesten und baulich am wenigsten gesicherten in Deutschland gehört. „Die Vorfälle in Dänemark und Schleswig-Holstein zeigen, dass die Bedrohung der Castor-Transporte und der Zwischenlager durch Drohnen real ist. Bislang haben Polizei und Bundeswehr kaum Möglichkeiten, bei solchen hybriden Bedrohungen für Sicherheit zu sorgen. Innenminister Dobrindt hat uns am Wochenende in unseren Befürchtungen bestätigt, denn ein Drohnenabwehrzentrum muss erst noch eingerichtet werden“, so Marita Boslar Aktionsbündnis „Stop Westcastor˝.
41 Initiativen rufen zur Demo gegen Castor-Transporte auf
– auch kirchliche Träger
Zu der überregionalen Demonstration gegen die Castor-Transporte am 4. Oktober in Ahaus rufen inzwischen 41 Initiativen, Verbände und Parteigruppierungen auf. Neben Anti- Atomkraft-Initiativen zählen dazu der BUND NRW, Parteien sowie die Evangelische Christus- Kirchengemeinde und die Katholische Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt, beide aus Ahaus. „Damit sind wir breit aufgestellt und rufen alle Menschen auf, in Ahaus ein deutliches Zeichen für mehr Verantwortung und Sicherheit in der Atommüll-Politik zu setzen – Castor- Wahnsinn auf den Autobahnen gehört nicht dazu!”, so Burkhard Helling von der BI Ahaus. Die Demonstration beginnt um 11 Uhr vor dem Rathaus Ahaus und führt dann zur Castor- Transportstrecke an der Kreuzung Schöppinger Straße/Schumacherring. Neben Redebeiträgen aus Ahaus und Jülich bereichert Marta Latour aus Münster die Kundgebungen mit Musik.
Lesenswertes
Stellungnahmen & Infos
- "Brandbrief 2.0" an den Ministerpräsidenten des Landes NRW H. Wüst und Ministerin M. Neubaur vom 28. August 2025
- Stellungnahme der BI “Kein Atommüll in Ahaus” zur geplanten Langzeit-Lagerung von hochradioaktiven Brennelementen in Ahaus
- Was geschieht mit den Kugel-Brennelementen aus dem stillgelegten AVR Jülich? Der aktuelle Sachstand (21.03.2025)
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Unabhängige Information zur Kritik der Atomenergienutzung: umweltFAIRaendern.de
https://www.ausgestrahlt.de/aktiv-werden/aktionen/atommuell-transporte-stoppen/
Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
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