Quicklink: Lesenswertes, Veranstaltungen & Aktionen
Protest gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus - mehrere Aktionen am 15. Oktober
Gemeinsame Pressemeldung des Aktionsbündnisses "Stop Westcastor" Jülich und der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Ab 2024 sollen 152 Straßen-Transporte mit Atommüll von Jülich nach Ahaus stattfinden. Dagegen soll am kommenden Sonntag protestiert werden. In Jülich ist eine Mahnwache vor dem Forschungszentrum (FZJ) geplant, in Ahaus eine Kundgebung im Stadtzentrum vor der Kirche St.Marien. Außerdem soll es Protestaktionen in Duisburg und an der Rheinbrücke der A46 in Düsseldorf geben. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 14 Uhr. Zu den Protesten rufen das Aktionsbündnis "Stop Westcastor" aus Jülich und die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" auf, aber auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), die Landeskonferenz NRW der Anti-Atominitiativen, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und etliche weitere Initiativen. Zur Kundgebung in Ahaus rufen außerdem die katholische und die evangelische Kirchengemeinde auf.
Bei den geplanten Transporten geht es um circa 300.000 abgebrannte Brennelemente aus dem stillgelegten Versuchsreaktor AVR Jülich. Das dortige Lager ist bereits seit 2013 nicht mehr genehmigt, da es nicht erdbebensicher ist. Der Neubau eines Lagers in Jülich, das den aktuellen Sicherheitsanforderungen entspricht, ist aber seitens des FZJ und seiner Entsorgungsgesellschaft JEN seit 10 Jahren verschleppt worden.
"Bis ein Endlager zur Verfügung steht, sollten die Jülicher Atomkugeln zunächst dort gelagert werden, wo sie entstanden sind: in Jülich. Den Atommüll von einem Zwischenlager in ein anderes zu transportieren, löst das Problem nicht!" so Marita Boslar vom Aktionsbündnis "Stop Westcastor" aus Jülich.
"Die Jülicher Brennelemente müssen nämlich vor einer späteren Endlagerung bearbeitet und konditioniert werden. Das Verfahren dafür muss erst noch entwickelt werden, und dafür ist das FZJ verantwortlich. In Ahaus kann dies aus technischen und rechtlichen Gründen nicht geschehen", ergänzt Hartmut Liebemann von der Bürgerinitative "Kein Atommüll in Ahaus".
152 Castor-Transporte mit Atommüll aus Jülich nach Ahaus? Nicht mit uns!
Aufruf zum Aktionstag am 15. Oktober 2023
Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und seine nukleare Entsorgungsgesellschaft (JEN) wollen ihren Atommüll nach Ahaus verschieben. Es geht um ca. 300 000 abgebrannte Kugelbrennelemente (Kugel-BE) aus dem stillgelegten Versuchsreaktor AVR. Diese befinden sich in 152 Castor-Behältern in einem maroden Zwischenlager auf dem AVR-Gelände. Seit 2013 ist dieses Lager ohne Genehmigung wegen mangelnden Erdbebenschutzes, seitdem haben die Verantwortlichen aber keine ernsthaften Schritte für einen Zwischenlager-Neubau am Ort unternommen.
Ab 2024 sollen deshalb 152 Straßen-Transporte von Jülich nach Ahaus erfolgen. Eine Testfahrt ohne Behälter hat bereits stattgefunden, eine weitere mit leerem Behälter soll noch im Oktober durchgeführt werden. FZJ und JEN erwarten noch in diesem Jahr die Transportgenehmigung und wollen dann schnellstmöglich mit dem Abtransport nach Ahaus beginnen,
obwohl
- zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar ist, ob die Kugel-BE aus Jülich endlagerfähig sind, sondern vielmehr vorher abgereichert und konditioniert werden müssen,
- das Verfahren dafür erst noch entwickelt werden muss, wofür JEN und FZJ allein verantwortlich sind,
- weder Entwicklung noch Durchführung dieses Verfahrens in Ahaus möglich sind, aus technischen wie auch rechtlichen Gründen,
- demzufolge irgendwann erneut 152 Transporte zurück nach Jülich oder an einen anderen Ort nötig wären,
- die NRW-Landesregierung laut Koalitionsvertrag gegen den Transport nach Ahaus und für einen Lagerneubau in Jülich ist,
- die Landesregierung für den Erwerb eines Grundstücks in Jülich die finanziellen Mittel im Landeshaushalt 2023 zur Verfügung gestellt hat,
- Jülich auch bei einem Abtransport der Kugel-BE keinesfalls „atommüllfrei“, sondern weiterhin mit anderem Atommüll aus dem stillgelegten AVR belastet sein würde,
- die Stadt Ahaus laut einstimmigen Ratsbeschluss gegen die Verbringung des Jülicher Atommülls nach Ahaus ist,
- Klagen der Stadt Ahaus und eines Bürgers gegen die Einlagerung des Jülicher Atommülls in Ahaus eingereicht worden sind,
- sogar der Bürgermeister von Jülich dafür ist, dass in Jülich ein neues Zwischenlager gebaut wird!
Atommüll-Verschiebung löst das Problem nicht!
Wir stellen uns quer!
Keine Castor-Transporte durch NRW!
Mögliche Transportstrecke?
Wir rufen auf zu Protestaktionen am Sonntag, dem 15. Oktober 2023
- in Jülich: 14 Uhr Mahnwache vor dem Haupttor des FZJ,
- in Ahaus: 14 Uhr Kundgebung im Zentrum (am „Mahner“/Marienkirche),
- an verschiedenen Orten entlang der möglichen Transportstrecke:
- Duisburg: 2 kleine Aktionen, Infos über Ort und Zeit bei Kerstin Ciesla:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. - Düsseldorf: Aktion an der Rheinbrücke der A46
- Duisburg: 2 kleine Aktionen, Infos über Ort und Zeit bei Kerstin Ciesla:
- Der Sänger Gerd Schinkel hat einen Song gegen die Castor-Transporte aus Jülich geschrieben ("Sinnloses Rumkugeln"). Er wird ihn bei der Kundgebung in Jülich am 15.10. selbst vortragen. Nachfolgend der Link zu diesem Song, der bei YouTube zu finden ist: https://youtu.be/J9PfMTf4V0g?si=AzyCJQCYYsSGgkiW
Zur Teilnahme rufen auf:
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Grün-Alternative Liste (GAL) Gronau, AKW-NEE-Gruppe Aachen, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen NRW, SOFA Münster, Bündnis AtomkraftgegnerInnen im Emsland (AgiEL)
Öffentlicher Stammtisch der Bürgerinitiative
Zu Ihrem nächsten öffentlichen Stammtisch lädt die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ ein. Er findet statt am Montag, dem 09. Oktober, ab 20 Uhr im Büro der Bürgerinitiative, Bahnhofstr. 27. Schwerpunktthema wird dabei die Vorbereitung der Protestveranstaltung am 15. Oktober gegen die geplanten Atommüll-Transporte aus Jülich sein. Außerdem soll die Verbesserung der Internetauftritte der BI erörtert werden.
Aktionstag gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus geplant
Bürgerinitiativen aus NRW trafen sich in Ahaus
Kritik an Atommüll-Politik
Am 15. Oktober soll es einen Aktionstag gegen die drohenden Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus geben. Das beschloss die Landeskonferenz der Anti-Atominitiativen in NRW, die am Wochenende in Ahaus tagte. Anwesend waren über 25 Delegierte aus ganz NRW, darunter auch aus den Atomstandorten Ahaus, Gronau, Jülich und Würgassen.
Die beschlossenen Protestaktionen wenden sich gegen die Pläne, ab 2024 die ca. 300. 000 Kugel- Brennelemente des stillgelegten Jülicher Versuchsreaktors AVR mit insgesamt 152 CASTOR- Transporten innerhalb von 2 Jahren per LKW von jeweils 130t Gewicht nach Ahaus zu transportieren. Die Initiativen sind übereinstimmend der Meinung, dass diese problematischen Straßentransporte unterbleiben und die Castoren stattdessen in einer neu zu errichtenden Lagerhalle in Jülich bleiben sollten. Doch dieser dringend benötigte Neubau wird seit 10 Jahren seitens der Jülicher Entsorgungsgesellschaft (JEN) systematisch verschleppt.
„Die geplanten Transporte sind nicht nur riskant, sie sind zudem unsinnig“, so ein Sprecher der Initiativen: „Die Kugelbrennelemente sind in der vorliegenden Struktur, die nicht einmal sauber deklariert ist, keinesfalls endlagerfähig. Sie müssten abgereichert und konditioniert werden. Entwicklung und Durchführung eines Konzeptes dafür kann aus technischen wie auch rechtlichen Gründen nicht in Ahaus stattfinden. Irgendwann müssten also erneut 152 Transporte zurück nach Jülich oder einen anderen Ort mit den entsprechenden Einrichtungen durchgeführt werden.“ Am 15. Oktober wird es Kundgebungen in Jülich und Ahaus geben, aber auch an verschiedenen Orten entlang der möglichen Transportstrecke. Besonders ins Auge gefasst werden dabei Rheinbrücken, die für mögliche Transporte infrage kommen.
Die Landeskonferenz befasste sich auch mit den Problemen anderer Atom-Standorte in NRW. Auf völliges Unverständnis stießen dabei die Absichten der URENCO, die Produktion der Urananreicherungsanlage in Gronau weiter zu steigern und darüber hinaus weitere Lagerhallen und Bearbeitungsstätten für verstrahlte Zentrifugen zu bauen. Dies stehe in Widerspruch zu dem beschlossenen Atomausstieg in Deutschland, die Anlage müsste stattdessen geschlossen werden. Auch die Pläne für die Errichtung eines gigantischen zentralen „Bereitstellungslagers“ für schwach- und mittelradioaktiven Müll in Würgassen, das dem Endlager „Schacht Konrad“ vorgeschaltet werden soll, werden von den Initiativen abgelehnt: Bauliche Probleme und wiederholte Verzögerungen zeigen, dass das stillgelegte Erzbergwerk „Schacht Konrad“ als Endlager völlig ungeeignet ist. Zudem ist das Bereitstellungslager einer Studie der Länder NRW und Niedersachsen zufolge überflüssig. Kriterien des Bevölkerungs- und Strahlenschutzes blieben bei seiner Planung gänzlich unberücksichtigt.
Bei der Konferenz wurde der Blick auch über die Landesgrenzen hinaus gerichtet: Kritik gab es daran, dass für die Brennelemente-Fabrik im benachbarten Emsland weiterhin Lieferverträge mit Russland abgeschlossen würden. Besorgnis lösten auch die Ankündigungen aus den Niederlanden aus, Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen.
Impressionen von der NRW Landeskonferenz der Anti-Atom-Bewegung: https://anti-atom-aktuell.de/20230916-lako-ahaus/
Öffentlicher Stammtisch der Bürgerinitiative
Zu ihrem nächsten öffentlichen Stammtisch lädt die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ ein. Er findet statt am Montag, dem 18. September, ab 20 Uhr im Büro der Bürgerinitiative, Bahnhofstr. 27. Es wird dabei vor allem um den weiteren Widerstand gegen die geplanten Atommüll-Transporte aus Jülich nach Ahaus gehen.
Bereits am kommenden Samstag (16. September) wird sich damit auch die Landeskonferenz NRW der Anti-Atom-Initiativen befassen, die sich dazu in Ahaus treffen wird.
Einladung zur NRW-Landeskonferenz der Anti-Atom-Bewegung
Liebe Anti-Atom-Bewegte,
Die BI-Ahaus lädt zur LAKO nach Ahaus ein:
Samstag 16. September von 13 bis 18 Uhr
Dorothee-Sölle-Haus Gemeindezentrum
der ev. Christuskirche Wüllener Str. 16.
Ahaus, Jülich, Würgassen und Gronau sind inzwischen der CORE-Bereich verfehlter atompolitischer Entscheidungen. Daher schlagen wir folgende Tagesordnung vor:
- Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus (sinnlose Atommüllverschiebung)
- URENCO in Gronau (Urangeschäfte mit Russland – kein Problem)
- Würgassen (eine ganze Region im Würgegriff der Atomverwalter)
- Brennelementefabrik in Lingen (Dort sollen nun mit Hilfe russischer Experten hexagonale (6-eckige) Brennelemente für den russischen Markt gefertigt werden)
- AKW-Pläne in den Niederlanden (ein Blick über die Grenze)
Zuerst berichten wir über die Aktivitäten betroffener Standorte, danach können wir Arbeits/Aktionsgruppen bilden. Abschluss soll eine gemeinsame Presseerklärung sein.
Für Getränke, Kuchen und Kekse sorgen wir natürlich gerne.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, auf konstruktive Gespräche und listige Aktionsformen für die Zukunft.
Anmeldungen, Wünsche, Hintergründe bitte an
Nachtrag 20. September 2023: Impressionen von der Tagung finden Sie unter dem Link https://anti-atom-aktuell.de/20230916-lako-ahaus/.
Über 100 Menschen bei Protestkundgebung in Ahaus
Bürgerinitiativen bilden Aktionsbündnis gegen Atommüll-Transporte aus Jülich
Über 100 Menschen versammelten sich am Sonntag zu einer Protestkundgebung in Ahaus gegen die geplanten Castor-Transporte aus Jülich:
Wie ein Sprecher der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ erläuterte, wollen das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und seine nukleare Entsorgungsgesellschaft (JEN) ihren Atommüll nach Ahaus bringen. Es geht dabei um ca. 300 000 abgebrannte Kugelbrennelemente (Kugel-BE) aus dem stillgelegten Versuchsreaktor AVR. Diese befinden sich in 152 Castor-Behältern. Ab 2024 sollen dann also 152 Straßen-Transporte von Jülich nach Ahaus stattfinden. Eine Testfahrt ohne Behälter hat bereits stattgefunden. Die Transporte sollen durchgedrückt werden, so der Sprecher, obwohl alles dafür spricht, die Kugel-BE in Jülich zu belassen. Denn die für deren spätere Endlagerung notwendigen Konditionierungs-Maßnahmen können in Ahaus gar nicht entwickelt und durchgeführt werden. Vielmehr ist und bleiben dafür JEN und FZJ verantwortlich. Die aber wollen sich dieser Verantwortung entziehen.
Redebeiträge gab es auch von einer Sprecherin der Bürgerinitiative „Stop Westcastor“ aus Jülich, die diese Transporte ebenfalls ablehnt und für einen Verbleib in Jülich eintritt. Wie sie mitteilte, unterstütze selbst der Jülicher Bürgermeister ihre Forderung. Unterstützung bekundete auch ein Sprecher des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Im Hinblick auf bevorstehende Aktionen gegen die Transporte des Atommülls aus Jülich gaben Bürgerinitiativen aus dem Münsterland, dem Emsland und vom Niederrhein die Gründung eines Aktionsbündnisses bekannt.
Update 31.08.2023: Beitrag von MNSTR.TV zur Protestaktion
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Lesenswertes
- BI lädt zu Stammtisch ein und ruft auf zu Protest gegen Castor-Transporte
- Presseinformation: Jülicher Atommüll: Droht das gigantischste CASTOR-Transportprojekt aller Zeiten?
- Einladung zum öffentlichen Stammtisch der Bürgerinitiative
- Einladung zur Bild-Aktion: Anti-Atom-Initiativen protestieren gegen grüne Castor-Pläne (Di, 5. März, Jülich)
Aktion: "Ahauser Erklärung"
Besuchen Sie die Website der "Ahauser Erklärung".
Die Unterschriftensammlung ist am 10. April abgeschlossen worden.
Die Listen sind am 24. August 2019 an die Bundesumweltministerin Schulze übergeben worden.
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Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
bewegung.taz.de -
Plattform für Veränderung
Aktion "Lieferstopp für Risikoreaktoren"
Am 15. März 2018 ist die Aktion „Lieferstopp für Risikoreaktoren“ des Umweltinstituts München e. V. online gegangen und wird per Newsletter beworben. Bereits über 27.000 Personen haben an der Aktion teilgenommen.