Quicklink: Lesenswertes, Veranstaltungen & Aktionen
BI-Büro ab 29. April 2020 wieder geöffnet
Das Büro der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ in der Bahnhofstraße 27 ist ab diese Woche wieder geöffnet.
Interessierte können sich dort mittwochs zwischen 17 und 18 Uhr Informationen zur Problematik der Atomenergie und zur Arbeit der BI besorgen. Erhältlich sind unter anderem neue Informationsblätter über die Misere der Zwischenlagerung von Atommüll in Deutschland. In einer weiteren Broschüre wird dargelegt, weshalb Atomenergie keinen Ausweg aus der Klimakrise bedeutet, sondern diese sogar noch verschärft. Aktuelle Informationen finden sich auch jederzeit auf der Webseite der BI, www-bi-ahaus.de.
Ob und in welcher Form es im kommenden Monat öffentliche Veranstaltungen und Auftritte der Initiative geben wird, ist noch nicht entschieden und hängt vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.
Meldung in eigener Sache: Bürgerinitiative verschiebt Veranstaltungen
Der monatliche Stammtisch der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ fällt im April aus. Auch die eigentlich für den 19.04. geplante Kundgebung wird auf den Sonntagsspaziergang im Mai verschoben. Dies hat der BI-Vorstand beschlossen, um die Anstrengungen zur Eindämmung des Coronavirus zu unterstützen.
„Der damit gezeigte Respekt vor den gebotenen Einschränkungen bedeutet für uns in keiner Weise die Aufgabe unseres Grundrechts auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit“, so BI-Sprecher Hartmut Liebermann. „Dort, wo es notwendig ist, werden wir dieses auch künftig aktiv wahrnehmen. Das hat das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen gerade in den letzten Tagen gezeigt mit den Mahnwachen gegen die Atommüll-Transporte aus Gronau nach Russland, die von URENCO in gerade derzeit unverantwortlicher Weise durchgeführt worden sind.“
Aktuelle Informationen gibt es jederzeit auf der Internetseite der BI, www.bi-ahaus.de.
Montag 6. April: Uranmülltransport von Gronau geplant
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
IPPNW – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung
Gronau/Münster/Bonn/Berlin, 3. April 2020
- Stadt Münster fordert von Urenco Transport-Absage
- Transportschiff Mikhail Dudin auf Weg nach Amsterdam
- Erste Proteste an den Bahnstrecken bereits angemeldet
Nach Informationen regionaler Anti-Atomkraft-Initiativen, des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und der Ärzteorganisation IPPNW plant der Gronauer Urananreicherer Urenco für kommenden Montag, 6. April, einen zweiten Anlauf für einen neuen Uranmülltransport. Dieser soll mit einem Sonderzug von der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau zur russischen Atomfabrik Novouralsk starten. Das russische Transportschiff Mikhail Dudin befindet sich aktuell auf dem Weg zum Transporthafen Amsterdam, wo es am Montag eintreffen soll.
Unterdessen formiert sich immer breiterer Protest gegen den Urantransport. So forderte am gestrigen Donnerstag der für die Gefahrenabwehr in der Stadt Münster zuständige Ordnungsdezernent, Wolfgang Heuer, den Urenco-Konzern schriftlich auf, den Atommülltransport abzusagen. Dies teilte Heuer auf Nachfrage der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster mit. Die Forderung der Stadt Münster ist ein Novum und eine klare Botschaft an Urenco, die von den Initiativen und Verbänden ausdrücklich begrüßt wird.
Die Uranmüllzüge fuhren seit Frühjahr 2019 immer von Gronau über Steinfurt durch Münster und dann weiter via Drensteinfurt, Hamm, den Kreis Unna, das Ruhrgebiet, Duisburg, Viersen, Mönchengladbach, Venlo und viele niederländische Orte bis zum Hafen Amsterdam. Dort erfolgte die Verladung nach St. Petersburg.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen und Verbände rufen nochmals eindringlich Urenco sowie die NRW-Landesregierung und das Bundesinnenministerium auf, in den schwierigen Corona-Zeiten auf diese zusätzliche und vollkommen vermeidbare Belastung der Öffentlichkeit und Notfalldienste zu verzichten. Atommüll-Exporte dienen nicht der Energieversorgung und sind besonders in diesen Tagen eine verantwortungslose Luxus-Aktivität.
In einem Schreiben des Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen vom gestrigen Donnerstag an die nordrhein-westfälische Atomaufsicht im Wirtschaftsministerium und an den Polizeibeauftragten der NRW-Landesregierung heißt es dazu: „Nachdem sich das Bundesinnenministerium bereits in der letzten Woche zu Wort gemeldet hat, ist das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen mehr als erstaunt darüber, dass es von der NRW-Atomaufsicht keinerlei öffentliche Stellungnahme zur Thematik "Urantransporte während der Corona-Krise" gibt. Geboten wäre, auch im Interesse der Polizistinnen und Polizisten, eine strikte Untersagung der Transporte - auch und gerade zur Entlastung der beteiligten Polizei sowie der medizinischen Fachkräfte, die im Falle eines Unfalls mit Uranhexafluorid-Freisetzungen extrem stark gefordert wären.“
Udo Buchholz vom örtlichen Arbeitskreis Umwelt Gronau erklärte dazu: "Die Bevölkerung und viele Betriebe müssen derzeit wegen der Corona-Krise massive Einschränkungen hinnehmen. Für Urenco dürfen keine Sonderregeln gelten. Es kann nicht sein, dass der Konzern mit seinen deutschen Anteilseignern RWE und EON jetzt wieder mehrere Hundert Tonnen Atommüll auf die Reise schickt. Urenco muss dringend öffentlich Verantwortung zeigen und den Transport verbindlich absagen."
Protestaktionen am Montag und Online-Petition
Bei den letzten Uranmülltransporten hatten AtomkraftgegnerInnen Ende 2019 zwei Uranmüllzüge zwischen Gronau und Münster mit Abseilaktionen für mehrere Stunden blockiert. Die Proteste richten sich auch gegen die häufigen Urantransporte mit LKW, die mit dem Betrieb der Gronauer Uranfabrik verbunden sind. Auch in Russland kam es in St. Petersburg, Moskau und sogar am Zielort in der abgeschotteten Atomstadt Novouralsk zu Protesten gegen die Uranmüllexporte.
Da Urenco jetzt wider aller Vernunft den neuen Uranmülltransport für Montag vorbereitet, haben AtomkraftgegnerInnen im Münsterland bereits erste Protestaktionen entlang der Bahnstrecken angemeldet. Konkret gibt es eine Anmeldung für den Bereich des Güterbahnhofs in Münster (Alfred-Krupp-Weg). Geplant ist eine "Menschenkette" mit jeweils 2 m Abstand zwischen den einzelnen Personen. Gegebenenfalls wird auch ein Gang vor die Verwaltungsgerichte vorbereitet zur Durchsetzung dieser Corona-kompatiblen Proteste.
Mitte März hatte das Bundesinnenministerium einen für Anfang April geplanten Atommüll-Transport vom britischen Sellafield zum stillgelegten AKW Biblis in Hessen aufgrund der Corona-Gefahrensituation abgesagt.
Gegen den Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage Gronau richtet sich aktuell auch ein Ostermarsch-Appell, für den derzeit rund 20 Initiativen und Verbände mittels einer Online-Petition Unterschriften sammeln. Die Petition findet sich unter www.openpetition.de/!cfbxn.
Kontakt:
Udo Buchholz, AKU Gronau/BBU, Tel. 02562-23125, 0178-9050717
Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel. 0176-64699023
Weitere Infos:
www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.ippnw.de
750 Tonnen Uranmüll verlassen Gronau unter Protest und durchqueren Münster: Auch dort wurde protestiert!
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Kontakt:
Udo Buchholz, AKU Gronau/BBU, Tel. 02562-23125, 0178-9050717
Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel. 0176-64699023
Gronau/Münster/Bonn, Pressemitteilung Nr. 2 vom 6. April 2020
Sonderzug passiert Hamm und das Ruhrgebiet auf dem Weg nach Amsterdam / Russland
Am Montag-Vormittag hat ein Sonderzug mit 15 Waggons und vermutlich insgesamt 750 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid aus der westfälischen Urananreicherungsanlage Gronau verlassen und ist jetzt auf dem Weg zur russischen Atomfabrik Novouralsk. Auf der Bahnbrücke vor der Urananreicherungsanlage fand eine erste Mahnwache statt, an der sich abwechselnd rund 15 DemonstrantInnen beteiligten. In Münster nahmen rund 50 Personen an einer Mahnwache teil; das Münsteraner Ordnungsamt hatte letztlich die Teilnahme von 45 Personen genehmigt. Nach der Durchfahrt in Münster hatte der Sonderzug Hamm als nächstes Ziel. Dort hat der Zug gegen 13.25 Uhr den Bahnhof verlassen, vermutlich Richtung Dortmund. Ziel des Uranzuges ist der Verladehafen von Amsterdam. Von dort wird das Transportschiff Mikhail Dudin die Atommüllfracht nach Russland transportieren.
Die Durchführung der Mahnwachen in Gronau und Münster war zunächst strittig. Letztlich wurden aber seitens der Ordnungsämter in Gronau und Münster Genehmigungen erteilt, die mit Auflagen versehen waren. Die TeilnehmerInnenzahl war begrenzt und es sollten Sicherheitsabstände eingehalten werden. Zudem wurde das Tragen von Gesichtsmasken nahe gelegt.
Bürgerinitiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kritisierten den Uranmüllexport in Zeiten der Corona-Krise.
"Das Verhalten des Urananreicherers Urenco ist unglaublich und verantwortungslos. Viele Betriebe müssen wegen der Corona-Pandemie erheblich zurückstecken, die Notfalldienste und Krankenhäuser sind voll eingespannt – und die Öffentlichkeit soll zu Hause bleiben. Doch Urenco besteht mitten in der Corona-Pandemie auf einem betrieblich völlig unerheblichen und gefährlichen Uranmülltransport nach Russland. Urenco stellt wirtschaftliche Erwägungen vor den Schutz der Allgemeinheit. Warum machen das Bundesinnenministerium und die NRW-Landesregierung dabei mit?" fragt Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.
Die Kritik an dem Uranmülltransport von Gronau nach Novouralsk ist groß: Bereits am Donnerstag hatte die Stadt Münster vom Urenco-Konzern, der die Gronauer Urananreicherungsanlage betreibt, eine Aussetzung der Urantransporte während der Corona-Pandemie gefordert. Die Grünen-Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl und Oliver Krischer forderten Bundesinnenminister Horst Seehofer auf, nicht nur Castor-Transporte, sondern auch die jetzigen Urantransporte in Corona-Zeiten zu untersagen. Auch die NRW-Landesvorsitzende der Grünen, Mona Neubaur, nannte den Transport "unverantwortlich". Der Linken-Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel forderte ein "umfassendes Uranexport-Verbot". Auch Greenpeace fordert einen Transportstopp. Im Vorfeld hatte das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen den verantwortlichen NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart und den Polizeibeauftragten der NRW-Landesregierung aufgefordert, für eine Untersagung des gefährlichen Uranmüllexportes zu sorgen. Eine Antwort gab es nicht.
Hintergründe:
Der Urenco-Konzern, an dem auch EON und RWE beteiligt sind, exportierte bereits von 1995 bis 2009 abgereichertes Uranhexafluorid aus der Urananreicherung als Atommüll zur Endlagerung nach Russland, um in Deutschland die wesentlich teurere Entsorgung des Uranmülls zu umgehen. Aufgrund internationaler Proteste gab es dann eine zehnjährige Pause, bis im Frühjahr 2019 die Exporte insgeheim wieder aufgenommen wurden. Seither verließen jetzt insgesamt 12 Uranmüllzüge Gronau mit insgesamt mehr als 7000 t Uranhexafluorid.
Die Uranmüllzüge fuhren bisher immer von Gronau über Steinfurt durch Münster und dann weiter via Drensteinfurt, Hamm, den Kreis Unna, das Ruhrgebiet, Duisburg, Viersen, Mönchengladbach, Venlo und viele niederländische Orte bis zum Hafen Amsterdam. Dort erfolgte die Verladung nach St. Petersburg. Zielort ist die Geschlossene Stadt Novouralsk, die von Außenstehenden nur mit Sondererlaubnis besucht werden darf.
Bei Uranmülltransporten Ende 2019 hatten AtomkraftgegnerInnen zwei Uranmüllzüge zwischen Gronau und Münster mit Abseilaktionen für mehrere Stunden blockiert. Die Proteste richten sich auch gegen die häufigen Urantransporte mit LKW, die mit dem Betrieb der Gronauer Uranfabrik verbunden sind. Auch in Russland kam es in St. Petersburg, Moskau und sogar am Zielort in der abgeschotteten Atomstadt Novouralsk zu Protesten gegen die Uranmüllexporte. Zudem haben 70 000 Menschen in Russland eine Protest-Petition gegen die Uranmüllexporte aus Deutschland unterschrieben. Die Petition wurde im Januar dem Bundesumweltministerium überreicht.
Gegen den Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage Gronau richtet sich aktuell auch ein Ostermarsch-Appell, für den rund 20 Initiativen und Verbände mittels einer Online-Petition Unterschriften sammeln.
Die Petition findet sich unter www.openpetition.de/!cfbxn.
Mitte März hatte das Bundesinnenministerium einen für Anfang April geplanten Atommüll-Transport vom britischen Sellafield zum stillgelegten AKW Biblis in Hessen aufgrund der Corona-Gefahrensituation abgesagt. „Die Aussetzung der hochgefährlichen Urantransporte wäre ein konsequenter nächster Schritt. Die Anti-Atomkraft-Bewegung bleibt am Ball und engagiert sich weiterhin gegen Atomtransporte und für die sofortige Stilllegung aller Uranfabriken und Atomkraftwerke“, so Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).
Weitere Informationen:
www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de
Tschernobyl – Fukushima: kfd sagt wegen der Corona-Pandemie die Mahnwache in Ahaus ab
„Hoffnung – trotz allem“ so sollte die Überschrift der diesjährigen Mahnwache am 19. April zum Jahresgedenken der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima lauten, die jedes Jahr von den Frauen des kfd-Arbeitskreises „Bewahrung der Schöpfung“ vorbereitet und durchgeführt wird.
Wie bedeutsam diese Überschrift im März/April 2020 werden sollte, ahnten wir bei unserem ersten Vorbereitungstreffen noch nicht. Hoffnung zu haben und allen Widerwärtigkeiten zu trotzen bedeutet für uns auch zu handeln, wenn Menschen leiden und die Schöpfung bedroht ist. Aufgrund der durch das Corona-Virus bedingten derzeitigen Situation muss diese Mahnwache leider abgesagt werden.
Am 26. April ist der 34. Jahrestag der Tschernobylkatastrophe und am 11. März war der 9. Jahrestag der Katastrophe von Fukushima.
Auch wenn zur Zeit viele Menschen von den Folgen und Auswirkungen der Corona-Pandemie stark betroffen sind und ein Großteil unseres Alltags davon bestimmt wird, wollen wir daran erinnern, dass in diesen beiden Gebieten Menschen leben, die noch bis heute von den Nachwirkungen der atomaren Verstrahlung geschädigt sind und darunter leiden. In ihrem ohnehin stark beeinträchtigen Lebensbereich sind sie derzeit zusätzlich vom Coronavirus bedroht.
Die Regierungen der jeweiligen Länder verharmlosen die noch immer vorhandene Strahlung und atomare Verseuchung. In Fukushima werden die Menschen teilweise gezwungen, in die verstrahlten Gebiete vorzeitig zurückzuziehen, somit wird der Bevölkerung Normalität staatlich verordnet. Die radioaktiv verstrahlten Abwässer, von denen man nicht mehr weiß, wo man sie lagern kann, sollen einfach ins Meer abgelassen werden. Tschernobyl versucht man seit einigen Jahren mit Erfolg als touristische Attraktion zu vermarkten. Man bietet Erlebnistouren an zum zerstörten Reaktor und in die Umgebung mit Schutzkleidung und Dosimetern. Das Leid und Elend der Bevölkerung vor Ort findet dabei keine Beachtung und tritt in den Hintergrund.
Im Gedenken an die Menschen, die bis heute unter diesen Katastrophen leiden und durch sie gestorben sind, laden wir ein, in diesen Tagen in Stille eine Kerze zu entzünden und mit dem folgenden Text die Erinnerung wachzuhalten.
Fotos Mahnwache 2017
Mutig sein!
Trotz all dem,
was täglich geschieht auf diesem Planeten,
nicht gleichgültig werden,
nicht abstumpfen,
nicht verzweifeln,
nicht verbittern,
nicht die Augen verschließen,
nicht die Hände in den Schoß legen,
sich nicht auf die Aussichtslosigkeit berufen,
auf die eigene Schwäche,
nicht zur Tagesordnung übergehen,
sondern Tag für Tag,
jeder und jede auf die eigene Weise,
dem Unrecht die Stirn bieten
und das Leben umarmen.
Textquelle: www.jochenmariss.de
Nach Klage vor Verwaltungsgericht Münster: Stadt Münster genehmigt Protest gegen Urantransport
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Gronau/Münster/Bonn, 5. April 2020
"Urencos Verhalten in Corona-Zeiten ist verantwortungslos"
- Uranmülltransport Gronau-Russland Montag früh erwartet
Am morgigen Montag wird es nun doch zu Protestversammlungen gegen den bevorstehenden Uranmülltransport von der westfälischen Urananreicherungsanlage Gronau zur russischen Atomfabrik Novouralsk kommen. Nachdem Atomkraftgegner in Münster vor dem Verwaltungsgericht Münster eine Klage gegen ein pauschales Versammlungsverbot eingereicht hatten, kam es zu Gesprächen unter den Verfahrensbeteiligten. Im Ergebnis bestätigte die Stadt Münster nunmehr die Anmeldung für eine Mahnwache am morgigen Montag, ab 11 Uhr in Höhe des Güterbahnhofs auf dem Alfred-Krupp-Weg / Ecke Roddestraße. Die Versammlungsteilnehmer müssen dabei Mundschutz tragen und 1,50 m Abstand voneinander halten. Ein Urteil war nach dem Einlenken der Stadt Münster nicht mehr erforderlich. Mittlerweile liegt für morgen früh auch in Gronau eine Versammlungsanmeldung für den Bereich der Bahnbrücke auf der Max-Planck-Straße vor dem Hautpteingang der Urananreicherungsanlage Gronau vor.
"Durch das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Münster wurde klar, dass es auch in Corona-Zeiten keine pauschalen Versammlungsverbote gibt. Die jetzigen Auflagen zeigen aber, wie wenig demokratische Bewegungsfreiheit derzeit existiert. Wir erinnern zudem daran, dass die Versammlung nur erforderlich ist, weil der Gronauer Urananreicherer Urenco ungeachtet der erheblichen Gefahren durch einen Uranhexafluorid-Transport starrsinnig auf solch einem betrieblich völlig unerheblichen Transport besteht. Wir fordern Urenco nochmals eindringlich auf, auch Last Minute noch auf diesen gefährlichen Uranmüllexport nach Russland zu verzichten – die Notfalldienste und Krankenhäuser entlang der Transportstrecke würden das mit Sicherheit sehr begrüßen," erklärte Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.
Die Kritik an dem geplanten Uranmülltransport von Gronau nach Novouralsk nimmt unterdessen weiter zu: Bereits am Donnerstag hatte die Stadt Münster schriftlich von Urenco eine Aussetzung der Urantransporte während der Corona-Pandemie gefordert. Die Grünen-Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl und Oliver Krischer forderten nun Bundesinnenminister Horst Seehofer auf, nicht nur Castor-Transporte, sondern auch die jetzigen Urantransporte in Corona-Zeiten zu untersagen. Auch die NRW-Landesvorsitzende der Grünen, Mona Neubaur, nannte den Transport "unverantwortlich". Der Linken-Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel forderte ein "umfassendes Uranexport-Verbot".
Hintergründe:
Urenco exportierte bereits von 1995 bis 2009 sämtliche "Reststoffe" aus der Urananreicherung als Atommüll zur Endlagerung nach Russland, um in Deutschland die wesentlich teurere Entsorgung des Uranmülls zu umgehen. Aufgrund internationaler Proteste gab es dann eine zehnjährige Pause, bis im Frühjahr 2019 die Exporte insgeheim wieder aufgenommen wurden. Seither verließen insgesamt 11 Uranmüllzüge Gronau mit insgesamt 6600 t Uranhexafluorid.
Die Uranmüllzüge fuhren dabei immer von Gronau über Steinfurt durch Münster und dann weiter via Drensteinfurt, Hamm, den Kreis Unna, das Ruhrgebiet, Duisburg, Viersen, Mönchengladbach, Venlo und viele niederländische Orte bis zum Hafen Amsterdam. Dort erfolgte die Verladung nach St. Petersburg. Zielort ist die Geschlossene Stadt Novouralsk, die von Außenstehenden nur mit Sondererlaubnis besucht werden darf.
Bei den letzten Uranmülltransporten hatten AtomkraftgegnerInnen Ende 2019 zwei Uranmüllzüge zwischen Gronau und Münster mit Abseilaktionen für mehrere Stunden blockiert. Die Proteste richten sich auch gegen die häufigen Urantransporte mit LKW, die mit dem Betrieb der Gronauer Uranfabrik verbunden sind. Auch in Russland kam es in St. Petersburg, Moskau und sogar am Zielort in der abgeschotteten Atomstadt Novouralsk zu Protesten gegen die Uranmüllexporte. Zudem haben 70 000 Menschen in Russland eine Protest-Petition gegen die Uranmüllexporte aus Deutschland unterschrieben. Die Petition wurde im Januar dem Bundesumweltministerium überreicht.
Mitte März hatte das Bundesinnenministerium einen für Anfang April geplanten Atommüll-Transport vom britischen Sellafield zum stillgelegten AKW Biblis in Hessen aufgrund der Corona-Gefahrensituation abgesagt.
Gegen den Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage Gronau richtet sich aktuell auch ein Ostermarsch-Appell, für den rund 20 Initiativen und Verbände mittels einer Online-Petition Unterschriften sammeln. Die Petition findet sich unter www.openpetition.de/!cfbxn.
Kontakt:
Udo Buchholz, AKU Gronau/BBU, Tel. 02562-23125, 0178-9050717
Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel. 0176-64699023
Weitere Infos:
www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.ippnw.de
Bundesinnenministerium stoppt Urantransport
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Natur- und Umweltschutzverein (NUG) Gronau
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
AntiAtom Bonn
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
IPPNW – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung
Gronau/Münster/Bonn/Berlin, 27. März 2020
Anti-Atomkraft-Initiativen: "Positives Signal der Einsicht" - Jetzt auch Brennelementexporte Lingen-Doel absagen
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sowie die Ärzteorganisation IPPNW begrüßen die Untersagung eines umstrittenen Uranmülltransports von der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau nach Russland. Der WDR hatte gestern berichtet, das Bundesinnenministerium habe den für nächste Woche geplanten Atomtransport aufgrund der erheblichen Belastungen durch die Corona-Krise gestoppt.
"Dies ist ein positives Signal der Einsicht seitens der Bundesregierung. Es ist bedauerlich, dass der Gronauer Urananreicherer Urenco nicht von sich aus bereit war, den gefährlichen Urantransport inmitten der Corona-Krise zu stoppen. Wir erwarten nun von Urenco und der NRW-Landesregierung verbindliche Aussagen, wie lange das Transportverbot gelten soll und welche weiteren Urantransporte von und nach Gronau von der Entscheidung des Bundesinnenministeriums betroffen sind," erklärte Udo Buchholz vom örtlichen Arbeitskreis Umwelt Gronau.
Geplant war von Urenco die Durchführung eines Uranmülltransportes mit einem Sonderzug von Gronau durch das Münsterland und das Ruhrgebiet nach Amsterdam. Dort hätte dann die Verladung des Atommülls auf ein russisches Frachtschiff für den Weitertransport nach Russland erfolgen sollen. Auch in Russland gab es in den letzten Monaten immer wieder Proteste. Der Betrieb der Gronauer Uranfabrik ist zudem mit häufigen Urantransporten per LKW verbunden.
Brennelement-Exportgenehmigungen trotz EuGH-Urteil
Anti-Atomkraft-Initiativen, BBU und IPPNW fordern in dieser Situation von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), dem Beispiel von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zu folgen. Die Ministerin soll jetzt auch Exportgenehmigungen für neue Brennelemente von der Brennelementefabrik Lingen (Emsland) für die Hochrisiko-Reaktoren Doel 1 und 2 bei Antwerpen in Belgien zurückziehen, die letzte Woche über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erteilt wurden.
"Was Horst Seehofer kann, muss auch bei der Bundesumweltministerin ankommen. Sowohl der EuGH wie auch der belgische Verfassungsgerichtshof haben die aktuellen Laufzeitverlängerungen für Doel 1 und 2 für unrechtmäßig erklärt. Wie das Bundesumweltministerium in dieser juristisch klaren Lage und mitten in der Corona-Krise neue Brennelementexporte von Lingen aus genehmigen kann, ist völlig unverständlich. Bei einem Transportunfall oder einem Reaktor-Störfall wäre die Bundesregierung nunmehr mithaftbar. Bundesumweltministerin Schulze muss diesen fatalen Fehler umgehend korrigieren und die Genehmigung für die Brennelementexporte von Lingen nach Doel zurückziehen," forderte Alex Vent vom Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland.
Kontakt:
Udo Buchholz, AKU Gronau/BBU, Tel. 02562-23125, 0178-9050717
Alex Vent, Bündnis AgiEL, Tel. 0157-59690000
Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel. 0176-64699023
Weitere Infos:
www.bbu-online.de, www.atomstadt-lingen.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.ippnw.de
Veranstaltungen
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Lesenswertes
Aktion: "Ahauser Erklärung"
Besuchen Sie die Website der "Ahauser Erklärung".
Die Unterschriftensammlung ist am 10. April abgeschlossen worden.
Die Listen sind am 24. August 2019 an die Bundesumweltministerin Schulze übergeben worden.
Redebeiträge auf der Anti-Atom-Demo in Ahaus am 09.03.2019
Hier finden Sie eine Sammlung der auf der Demo gehaltenen Reden:
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Petition "Urananreicherung beenden - Atomwaffen ächten"
Urananreicherung ist zivil wie friedenspolitisch extrem gefährlich. Aktuell verwischt die Trennlinie zwischen ziviler und militärischer Urananreicherung immer stärker. Das ist eine bedrohliche Entwicklung. Dabei spielen auch die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung eine unverantwortliche Rolle: Unter ihrer Aufsicht und mit ihren Genehmigungen läuft im westfälischen Gronau eine international bedeutende Urananreicherungsanlage. Im rheinischen Jülich werden dafür die notwendigen Uran-Zentrifugen erforscht und entwickelt – und der Bau ganzer Urananreicherungs-anlagen (z. B. in den USA) vorbereitet. Der Erhalt und Ausbau der Urananreicherung trägt in Deutschland und weltweit zur unverantwortlichen Fortsetzung der Atomenergienutzung sowie zum neuerlich angeheizten nuklearen Wettrüsten bei.
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Aktion "Kein Spiel mit der Bombe, Herr Söder!"
Bitte unterzeichnen auch Sie die Petition und unterstützen Sie das Umweltinstitut München in seinen Bemühungen!