PM Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
BI „Kein Atommüll in Ahaus"
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

Ahaus, den 17. Dezember 2014

21. Dezember, 14 Uhr: Jubiläumsdemo am Atommülllager Ahaus

20 Jahre Sonntagsspaziergang am Zwischenlager

"Statt Castoren aus Jülich und Garching Einlagerungsstopp für Ahaus"

 

Der monatliche Sonntagsspaziergang am Atommülllager Ahaus wird 20 Jahre alt. Aus diesem Anlass rufen die BI "Kein Atommüll in Ahaus", das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) für den jetzigen Sonntag, 21. Dezember, um 14 Uhr zu einer Jubiläums-Demo am Atommülllager Ahaus auf. Der erste Sonntagsspaziergang fand im Dezember 1994 statt, um gegen die damaligen Transporte der hochradioaktiven Brennelementekugeln vom Reaktor in Hamm-Uentrop nach Ahaus zu protestieren. Seither findet er an jedem 3. Sonntag im Monat statt.

Doch Widerstand tut weiter Not: Am Sonntag geht es aktuell gegen die erneut angekündigten Castor-Transporte der 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln vom Forschungszentrum Jülich nach Ahaus. Ebenfalls im Fokus sind die angekündigten Castor-Transporte von München/Garching nach Ahaus. Zudem wird ständig mittel- und schwachradioaktiver Atommüll in der Ahauser Leichtbauhalle eingelagert.

"Wir haben in den letzten 20 Jahren immer wieder gegen gefährliche Atommülltransporte demonstriert und werden dies auch gegen die angekündigten Castor-Transporte tun. Die Pläne des Forschungszentrums Jülich sind eine Unverschämtheit und eine akute Bedrohung für alle Menschen in NRW, die an den Castor-Autobahnen wohnen. Fakt ist: Es gibt keinerlei sichere Entsorgungsmöglichkeit für Atommüll. Ahaus darf nicht als Langzeit-Parkplatz für die radioaktive Hinterlassenschaft der Atomindustrie missbraucht werden. Wir fordern deshalb unmissverständlich von der NRW-Landesregierung einen sofortigen Einlagerungsstopp für das Atommüllager Ahaus und den Verzicht auf die neuen Castor-Transporte," so Heiner Möllers, Vorsitzender der BI "Kein Atommüll in Ahaus".

"Der langjährige Protest in Ahaus hatte überregionale Wirkung: 1998 stellten sich Tausende dem großen Castor-Transport und einem überdimensionalen Polizei-Aufgebot in den Weg, in der Folge wurde eine zweite Lagerhalle verhindert. 2005 gab es vielfältige Proteste gegen die Castor-Transporte aus Dresden-Rossendorf und 2010 konnte der unverantwortliche Export dieser Castoren nach Russland verhindert werden. Doch die Politik zieht aus dem Protest und dem Entsorgungsdesaster keine Konsequenzen, deshalb werden die Proteste 2015 wieder deutlich zulegen", ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

"Wenn Ahaus heute in NRW und darüber hinaus als ein Symbol für die gescheiterte Atommüllentsorgung und die geplatzten Versprechungen der Atomindustrie gilt, dann ist dies vor allem den regelmäßigen Sonntagsspaziergängen und dem langen Atem der Anti-Atom-Bewegung zu verdanken. Zugleich fordern wir am Sonntag von der NRW-Landesregierung und der Bundesregierung auch die sofortige Stilllegung der immer noch aktiven Urananreicherungsanlage im benachbarten Gronau, die jedes Jahr mehr als 6000 Tonnen neuen Atommüll produziert. Der Atomausstieg muss endlich auch im Münsterland konkret werden", forderte Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

Weitere Infos:
www.bi-ahaus.de, www.sofa-ms.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.bbu-online.de

Pressekontakt:
Heiner Möllers (BI Ahaus): Tel. 0176-24608632
Udo Buchholz (BBU): Tel. 02562-23125
Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): Tel. 0176-64699023

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