Ahaus, den 15. Dezember 2016

Pressemeldung

Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen ruft für den 18.12.2016 um 14 Uhr zum Protest am Brennelementezwischenlager Ahaus (BZA) auf. Die Atomkraftgegner wollen das Jahr 2016 ausklingen lassen und sich auf die Proteste im Wahljahr 2017 einstimmen. Denn mit den geplanten Castortransporten aus Jülich und Garching steht bereits ab 2018 eine massenhafte, sinnlose Atommüllverschiebung nach Ahaus bevor. „Bislang hat es die rot-grüne Landesregierung versäumt, konkrete Schritte gegen diesen gefährlichen und unsinnigen Atommülltourismus zu unternehmen“ so Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. „Wir erwarten von den Verantwortlichen und den Parteien vor dem Wahlkampf eindeutige Entscheidungen und ein Konzept für den weiteren Umgang mit dem Atommüll!“ so Peter Bastian weiter.

Der Advents-Sonntagsspaziergang findet traditionell gemeinsam mit vielen Atomkraftgegnern aus dem Münsterland und darüber hinaus statt. Deswegen werden auch die Gronauer Urananreicherungsanlage und die Lingener Brennelementefabrik eine Rolle spielen, die weiterhin die Risiko-AKW‘s in Frankreich und Belgien beliefern. Auch soll 2017 das neue unbefristete Uranmülllager in Gronau in Betrieb gehen. Diese Themen stehen neben einer „intensiven Wahlkampfbetreuung“ durch die Anti-Atomkraft-Initiativen für das kommende Jahr ebenso auf der Agenda wie die geplanten Castortransporte. Unterstützt werden die Atomkraftgegner dabei unter anderem vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

Die Ratsfraktion der UWG-Ahaus hatte im vergangenen Jahr einstimmige Entscheidungen gegen die Einlagerungsgenehmigung für die Jülicher Castoren in Ahaus und gegen die Laufzeitverlängerung des BZA über das Jahr 2036 hinaus initiiert. Inzwischen haben im Auftrag der Stadt Ahaus, Fachanwälte die Einlagerungsgenehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) für die 152 Castoren aus Jülich überprüft. Die vorläufigen Ergebnisse werden in der Ratssitzung am 20.12. ab 18.00 Uhr vorgestellt.

„Wir begrüßen diese Schritte, werden aber unabhängig davon, weiter gemeinsam mit unseren Freundinnen und Freunden in Jülich und anderswo den Protest organisieren. Atomausstieg ist Handarbeit!“ erklärt Peter Bastian. „Nach unserer Ansicht muss endlich mit dem Bau eines möglichst sicheren Zwischenlagers für die 152 THTR/AVR Castoren in Jülich begonnen werden. Dort können sich auch die ‚Experten‘ dieser Technologie einen Weg für die endlagergerechte Aufarbeitung dieses extrem gefährlichen Atommülls überlegen“, so Felix Ruwe von der BI-Ahaus. Die Atommüllproblematik wird schon viel zu lange vertuscht, beschönigt und durch parlamentarische „Hau-Ruck-Verfahren“ nahezu ohne Öffentlichkeitsbeteiligung angegangen. So auch das neue, von schwarz-rot-grün vorgelegte Gesetzespaket "zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung", welches unter anderem beinhaltet, dass die Bundesrepublik das BZA zum 1.1.2019 von der Gesellschaft für Nuklearservice übernehmen wird. Neben Informationen und einem Demonstrationszug um das Atommülllager wird es eine symbolische Protestaktion geben. Die Ahauser VolXküche sorgt für warme Getränke.

Für Rückfragen:
Felix Ruwe (BI-Ahaus): 02561 6577,
Peter Bastian (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): 0157 86269233

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